Zum zweiten Mal stellt Dorothee Wittmann-Klemm in der Gadengalerie in Geldersheim Arbeiten in japanischer Tusche aus. Mehr als ein Dutzend Bilder sind dort unter dem Motto "Von Fischen und Vögeln" zu sehen. Unter den Arbeiten sind erstmals auch Collagen, wie das Bild "Feder poetisch" bei dem in einem gemalten Tintenfass eine Vogelfeder steckt. Auch in der Arbeit "Tod einer Amsel" klebt eine fast die gesamte Längsseite des Bildes einnehmende Feder, die zusammen mit schwarzen Querstrichen ein Kreuz bildet. "Eine Art Grabkreuz für diesen Vogel", meint die Künstlerin.
Für Dorothee Wittmann-Klemm ist die unerschöpfliche Vielfalt der Natur immer wieder Inspiration für ihr künstlerisches Schaffen, bei dem sie sich seit 2000 auf die asiatische Tuschmalerei konzentriert. "Das Zusammenspiel von Schwarz und Weiß übte auf mich von Anfang an eine starke Faszination aus – Konturen, Oberflächen und Strukturen und die vielfachen Variationen eines Striches", versichert sie.
"Grauwerte" und minimalistisch eingesetzte "Gastfarben" werden bei dieser Stilrichtung bevorzugt. "Ich setze dabei auf die ausgesprochen minimalistische Ästhetik der japanischen Malerei, die eine absolute Konzentration auf das Wesentliche verlangt", betont sie. Das "Weglassen" ist, wie oft im Leben das "Loslassen", die eigentliche Kunst.
Sie wünscht, dass der Betrachter auf den Bildern Botschaften entdeckt, die nicht auf den ersten Blick offenliegen, sondern vielmehr ein genaues Hinschauen erfordern. Deshalb sollte sich der Betrachter auf die Bilder einlassen und gelegentlich auch die Darstellung hinterfragen.
Eine Vernissage mit japanischer Musik und Worten von Claudia Cebulla findet am Freitag, 15. September, um 19.30 Uhr statt. Geöffnet ist die Ausstellung dann jeweils sonntags von 15 bis 17 Uhr, vom 17. September bis einschließlich 12. November.