Mi., 1. September, 19.30 Uhr Der Gitarrist Christian Bekmulin und der Pianist Valentin Findling haben mit ihrem Duo einen Ort der waghalsigen Improvisationen ganz im Stile der Jazzmusik der 50er Jahre erschaffen. Doch mit der Verklärung der Vergangenheit geben sich die beiden noch nicht zufrieden. Ihre weitreichende klangliche Farbpalette öffnet nicht nur Aspekten der heutigen Klangwelt Tür und Tor. Ihr Zusammenspiel präsentiert Tradition in einem neuen Licht und verarbeitet zwei eigenständige, musikalische Leben, die auf der Bühne miteinander verschmelzen. Energetische Ausbrüche ohne doppelten Boden folgen lyrisch verzauberten Passagen, gespielt in intimer musikalischer und freundschaftlicher Vertrautheit. So präsentieren sie Eigenkompositionen, die die Welt des Bebop und des Straight ahead Jazz mit der Gegenwart des heutigen Jazz vereinen und schaffen einen Raum der musikalischen Kommunikation ohne Grenzen.
Sa., 11. September, 19 und 21 Uhr Die drei „alten Hasen“ der Musikszene widmen sich in ihrem aktuellen Programm der Popmusik aus den 1980er Jahren. Im ganz eigenen Sound aus E-Piano (Jörg Schöner), Akustik-Gitarre (Walter Loos) und Stimmen (Christine Schöner, Walter Loos, Jörg Schöner) entwickeln Songs von Blondie, Reo Speedwagon oder Bruce Springsteen neue Dynamik und Frische. Kurze Abstecher in die 70er und 90er Jahre versprechen Erinnerungen an die Zeit, als mit „Jeans on“ und dem „Sunday Girl“ das „Baccardi Feeling“ genossen wurde.
So., 12. September, 19.30 Uhr Vor 700 Jahren starb in Ravenna Dante Alighieri, einer der größten Dichter des europäischen Mittelalters. Grund für die Kulturwerkstatt Disharmonie, Betrachtungen zu Dantes Göttlicher Komödie in das Jahresprogramm aufzunehmen. Hans Driesel und Katrin Hesse werden auf spannende und interessante Weise durch Hölle, Läuterungsberg und Paradies führen. Das besondere Augenmerk gilt dabei der Hölle und ihren meist prominenten Insassen. Rezitiert wird aus Übersetzungen von Stefan George, Hartmut Köhler, Wilhelm Hertz und Kurt Flasch. Zusätzliche Melodik ins Geschehen bringt Katrin Hesse mit Terzinen in italienischer Sprache. Anton Mangold wird die Textauszüge stimmig und stimmungsvoll mit Harfenklängen umrahmen.
Mi., 15. September, 19.30 Uhr Gespielt werden von Anton Mangold und dem Zhihan Xu Quintett Eigenkompositionen, die durch rhythmische Vielschichtigkeit und harmonischen Einfallsreichtum überzeugen. Die Musiker sind im modernen Straight-ahead-Jazz verwurzelt, aber auch offen für Experimentelles und Einflüsse aus Pop und Worldmusic. Das deutsch-chinesische Projekt spielte 2016 und 2018 mehrere Konzerte in China, ist aber auch regelmäßig auf deutschen Bühnen zu hören. Im Herbst 2017 gewannen sie den Jungen Deutschen Jazzpreis in Osnabrück und veröffentlichten ihr Debütalbum „Beijing Under-ground“. Das neue Album „Daxia“ erschien Anfang 2020.
Fr., 17. September, 19.30 Uhr In den mehr als zehn Jahren, die Morgan Finlay bereits auf den Straßen Europas tourt, gelang es dem irisch-kanadischen Singer-Songwriter durch sein Talent für Melodien, seine ergreifenden und mitfühlenden Beschreibungen, sowie seine Leidenschaft für die Menschheit eine einzigartige Erfolgsgeschichte zu schreiben.
Fr., 17. September, 19.30 Uhr, Kulturhalle Grafenrheinfeld Der Mensch ist weder die Krone der Schöpfung noch der Mittelpunkt des Universums und der Homo Sapiens ist im Grunde auch nur ein triebgesteuerter Affe, der nichts im Griff hat. Sigmund Freud hielt diese bitteren Erkenntnisse für die drei großen Kränkungen der Menschheit. Seit Freud sind noch ein paar Kränkungen mehr entdeckt worden und die Corona-Krise beweist erneut die maßlose Selbstüberschätzung des Menschen. Vor allem legt sie die größte Kränkung offen: des Menschen Sterblichkeit. Wird Künstliche Intelligenz helfen, die Sterblichkeit abzuschaffen? Oder wird Künstliche Intelligenz nicht überhaupt die Mutter aller Kränkungen, weil sie den Homo Sapiens zum Statisten degradiert und überflüssig macht? Welche Chancen es gibt, die Anwesenheit unserer Spezies auf der Erde weiterhin zu rechtfertigen, will Frank-Markus Barwasser in seinem neuen Kabarettprogramm aufzeichnen. Dafür schickt er wiederum sein Alter Ego, den unerschütterlichen Erwin Pelzig auf die Bühne – damit bei aller Kränkung zumindest die Zuversicht nicht auf der Strecke bleibt.
Sa., 18. September, 19 und 21 Uhr Gerade noch mal gut gegangen. Gott sei Dank, könnte man sagen, aber Faltsch Wagoni sagen lieber: zum Glück. Glück, das ist eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis, meinte einst Hemingway. Nicht schlecht. Vergessen wir doch einfach mal, was uns gerade die Stimmung vermiest und lassen uns von den satirischen Geistesblitzen a la Faltsch Wagoni beglücken. Erfahren werden wir allerdings nicht wie wir glücklich werden, sondern, dass wir es womöglich schon sind. Zum Glück gehören bei Faltsch Wagoni immer zwei: zwei Zahnbürsten, zwei Koffer, zwei Instrumente, zwei Stimmen, zwei Paar Hosen, zwei Köpfe, beziehungsweise Sturköpfe, zwei musikalische und wortstarke Stunden voller Fantasie. Fürs Publikum eine Gelegenheit innezuhalten und sich ganz dem Glück des Denkvergnügens hinzugeben.
So., 19. September, 17 und 19 Uhr Wenn man das Kabel aus der Wand riss, hatte man ein Mobiltelephon – halt ein kaputtes. Die Navigationsgeräte hießen Beifahrer; für Lego brauchte man keine Bedienungsanleitung, sondern Fantasie. Die Nachmittagsbetreuung bestand aus dem Wohnungsschlüssel an einem Bindfaden um den Hals. Trotzdem sind in solchen Zeiten Menschen großgeworden: die Kinder des Wirtschaftswunders. Mehr waren nie. Man nennt sie die geburtenstarken Jahrgänge. Niemand hat auf sie gewartet: es gab ja genug davon. Also hat man sich nicht groß angestellt, sondern bescheiden angestellt: hinten.
Mi., 22. September, 19.30 Uhr Das Trio des Würzburger Bassisten spielt Jazz Manouche aus erster Hand, die drei Musiker sind mit dem Vermächtnis des großen Django Reinhardt und seinen musikalischen Erben aufgewachsen. Das Programm besteht aus dem klassischen Repertoire des Jazz Manouche, Standards aus dem Great American Songbook sowie einigen Eigenkompositionen der Bandmitglieder.
Do., 23. September, 19.30 Uhr Matthias Ehrig (Gitarre) und Andreas Uhlmann (Posaune) sind „Mehr als Wir“ und der Name ist Programm: mit bassverstärkter Gitarre, Posaune, Flügelhorn, Glockenspiel, Stompbox und Loopstations überraschen die instrumentalen Kompositionen der beiden Leipziger durch eine erstaunlich dreidimensionale Klangvielfalt. Und so darf man sich beim Hören verwundert die Ohren reiben, dass hinter diesem vollen Bandsound nur zwei Musiker stecken. Die ausgereiften und eingängigen Songs spielen mit Einflüssen aus Jazz, Pop und Folk.
Fr., 24. September, 19 und 21 Uhr Wer an Chemie denkt, denkt an explosive Laborversuche oder wilde Exzesse in versteckten Drogenküchen a`la „Breaking Bad“. Helmuth Steierwald ist Chemiker und bei seinem bärigen, zunächst mürrisch wirkenden Anblick, denkt man an beides. Er ist Lebensmittelchemiker. Und er ist halb Iraner und halb Türke. Steierwald hat nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen, aber dafür alles andere. Er vereinigt in „Emir Puyan Taghiklawi – Die Chemie muss stimmen“ ungezügelte Pop-up-Comedy mit wissenschaftlichem Kabarett und blickt dabei über den Tellerrand der gewöhnlichen Gesundheits- und Ratgeberliteratur hinaus. Er zeigt, wo unser Leben von Chemie bestimmt ist. Eines ist klar: Chemie ist Leben. In allen Lebenslagen ist ebenso klar: Die Chemie muss stimmen.
Di., 28. September, 19.30 Uhr Hier treffen sich die Schweinfurter Jazz-Hörer und die Jazz-Musiker. Dabei wird in lockerer Atmosphäre gespielt und auch der Spaßfaktor kommt nicht zu kurz. Eintritt frei
Do., 30. September, 19.30 Uhr liTrio, das sind eigentlich vier. Drei Autoren aus der Region und ein ausgezeichneter Musiker, der die Texte der Poeten musikalisch aufgreift. So unterschiedlich die Autoren auch sind – der stimmgewaltig erzählende Romancier Hanns Peter Zwißler, die geschliffen formulierende Prosaistin Ulrike Schäfer und der ironisch-freche Lyriker Martin Heberlein – seit elf Jahren gelingt es der Künstlergruppe, ein vielfältiges, in sich stimmiges und kurzweiliges Programm auf die Bühne zu bringen. Martin Heberlein fügt als Moderator die neuesten Texte der Poeten zu einem abwechslungsreichen und zugleich in sich geschlossenen literarisch-musikalischen Abend. Komplettiert werden die Autoren durch den Jazz-Saxophonisten Anton Mangold.