„Was geht da noch?“ fragt sich der Autor Dieter Bednarz, als ihm sein Arbeitgeber anbietet, früher aufzuhören. Und seine Frau ihm eine Rentner-Karte kauft. „Zu jung für alt!: vom Aufbruch in die Freiheit nach dem Berufsleben“, heißt das neue Buch des Journalisten Dieter Bednarz, aus dem er am Mittwoch, 7. November, um 19.30 Uhr in der Rathausdiele liest.
Rund zehn Jahre nach seinem viel gelobten erzählenden Sachbuch über spätes Elternglück hat Bednarz erneut seine persönliche Situation zum Anlass genommen für ein ebenso unterhaltendes wie informatives Buch: Offen und ehrlich, aber auch sachlich umfassend, beschreibt er die beruflichen und privaten Wechseljahre, die Männern wie Frauen immer öfter bereits mit Ende 50, Anfang 60, zu schaffen machen: wenn die Karriere ein nicht selten jähes Ende nimmt, wenn die erste Renten-Hochrechnung Ängste vor baldiger Altersarmut schürt.
Bednarz verhehlt nicht, dass ihm die Entscheidung über die eigene Zukunft schwerfällt, zumal sich das von der Firma gesetzte Zeitfenster unerbittlich schließt. „Zu jung für alt!“ ist ein ebenso heiterer wie nachdenklicher Appell zum Aufbruch in die große, unbekannte Freiheit nach dem Berufsleben. Die Bilanz der Älteren kann sich durchaus sehen lassen: Durch die Rushhour des Lebens full speed geknallt, Karriere und/oder Familie irgendwie koordiniert – oder auch nicht. Es hat sie jedenfalls nicht aus der Kurve geschleudert. Weil sie Glück hatten. Oder weil sie achtsam waren. Oder wegen beidem oder noch aus ganz anderen Gründen. Fest steht jedenfalls: Sie sind nicht mehr in den sogenannten besten Jahren, haben ihren Fünfzigsten aber noch sehr lebendig vor Augen, viele schielen schon auf den Sechzigsten; die etwas Voreiligen überlegen bereits, wie sie ihren Siebzigsten begehen wollen. Die Veranstaltung wird gefördert durch die Körber-Stiftung, durch „Bayern liest“ und durch den Förderverein der Volkshochschule Schweinfurt.
Dieter Bednarz, Jahrgang 1956, war mehr als sein halbes Leben lang politischer Redakteur des Hamburger Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. Seine scharf geführten Gespräche – unter anderem mit Irans Staatschef Ahmadinedschad, Syriens Machthaber Assad und Ägyptens Präsident Sisi – fanden weltweit Beachtung.
Karten kosten 8 Euro