Vier Tage lang feierten die Mönchstockheimer ihre Kirchweih. Höhepunkt war der Umzug am Sonntag.
Beim ersten Halt im Ort am Gasthaus Schmitt steckte Bürgermeister Jürgen Franz Schwab das obligatorische Fass Bier an. Teile des Gasthauses werden seit diesem Jahr Video überwacht. „Warum auch nicht führten die Prediger Oliver Grimme, Jan Markert, Martin Warmuth an, wenn schon die Tochter in eine Sicherheitsfirma einheiratete.“
Vor sogenannten Chemtrails, zusätzlicher Luftverschmutzung durch Chemie und Metalle in den Kondensstreifen der Flugzeuge, warnten Markert, Grimme und Warmuth die Zuschauer. Auf einem Wagen griff man die Wortmeldung eines Ortsbewohners zu diesem Thema bei der Bürgerversammlung auf. Jan Markert sah sich mit Aluhelm und Sonnenbrille gut gerüstet gegen die Gefahr, riet aber, „man solle nicht alles glauben, was man hört“.
Wenig zu lachen hatten drei Kirchweihburschen nach einem Ausflug nach Tschechien. Wegen illegal eingeführter Silvester-Böller wurden sie zu Geldauflagen beziehungsweise Sozialstunden verdonnert.
Nicht schlecht staunten Verwandte, als sie das Haus eines Verstorbenen ausräumten und auf 30 originalverpackte Kettensägen stießen. „Vielleicht gab es ja eine Verkaufsaktion eines Baumarktes – bezahle 29 Kettensägen und du bekommst eine gratis dazu“, ulkte Warmuth.
Kein Ruhmesblatt war der diesjährige Auftritt der Soldaten- und Reservisten bei der Vereinsmeisterschaft auf der Schießbahn. Treffer waren kaum zu verzeichnen, am Ende stellte man fest, dass die Zielscheiben falsch eingestellt waren.
Ein Kfz-Mechaniker blieb auf der Probefahrt mit seinem frisch restaurierten Oldtimers liegen. Nach zahlreichen Fehldiagnosen stellte er am Ende fest, dass ihm einfach der Sprit ausgegangen war.
Nicht viel besser erging es einem Autofahrer, der sein betagtes Gefährt nach erfolgreicher Hauptuntersuchung nach Hause steuerte. Erst verlor er unterwegs die komplette Auspuffanlage. Dann bemerkte er zuhause, dass ein Blinker am Kabel aus der Karosserie baumelte.
„Meuterei, Meuterei“ schallte es plötzlich während der Kirchweihpredigt. Die ehemaligen Prediger Fabian Volk und Johannes Hörr enterten anlässlich des 35. Jahrestags der Kirchweih-Wiederbelebung die Bühne, weil sich die ehemaligen Kermesburschen zahlreiche Frotzeleien von den Predigern der aktiven Burschen über ihren Leistungsstand anhören mussten. Hörr und Volk trugen jetzt Ausführungen zum Sportverein vor. „Ihr dürft wieder auf den Wagen heraufkommen, aber an unser Niveau heranreichen werdet nie“, so Ex-Prediger Johannes Hörr.
Nach Starkregen wurde die örtliche Feuerwehr in die Neubausiedlung gerufen. An einem vollgelaufenen Keller machte sich ein Floriansjünger ans Werk, um mit einem Nass-Trockensauger das Wasser zu entfernen. Da sich auch nach längerem Betrieb kein Erfolg einstellte, half ein Blick auf die Armatur. Das Gerät war anstelle auf Saugen auf Blasen eingestellt. Man sollte wohl öfter mal mit den Geräten üben, so Oliver Grimmes Hinweis.
Nur der beherzte Sprung des Fahrers half, um den sich selbstständig machendenden neuen SV-Rasenmäher vor einem Abhang zu stoppen.
Zum Abschluss rief Martin Warmuth noch ein Prediger-Casting für die Kirchweih 2018 aus, da sich Oliver Grimme und Jan Markert nach dieser Kerm zurückziehen werden. Von den anwesenden Bewerbern zeigte er sich aber nicht angetan. „Vielleicht finde ich ja im Netto-Markt passende Bewerber.“ Mit Präsenten verabschiedet wurden die Ausscheider Tobias Horn und Michael Zinner.
Bereits am Freitagabend hörte man beim Ausgraben der Kirchweih in der Ortsmitte die bekannten Kirchweihrufe. Unter den Klängen der Blaskapelle Mönchstockheim wurden am Samstagnachmittag die Fichten vor Kirche und Gaststätten aufgestellt, bevor am Abend DJ Martin im Mönchstockheimer Sportheim Tanzmusik auflegte.
Am Sonntagmorgen zelebrierte Pfarrer Andreas Engert den Kirchweihgottesdienst in der Dorfkirche Mariä Himmelfahrt. Für ihn ist dies ein maßgeblicher Teil des Fests. „Eine Kirchweih ohne Gottesdienst zu feiern, ist wie ein Geburtstag ohne Geburtstagskind“, so Engert.
Der Kirchweihkehraus wurde am Montag in der örtlichen Gastronomie gefeiert. Die Burschen trugen am Abend den Kirchweihgeist unter großem Wehklagen zu Grabe.