Stabile Wachstumsraten verbucht das Eisenbahngeschäft bei SKF. Im September gab es für den aus Schweinfurt verantworteten Absatzmarkt Europa, Middle East, Asia (EMEA) sogar den höchsten Auftragseingang seit Jahren. Das geht aus einer Pressemitteilung von SKF hervor. Damals präsentierte sich das SKF Railway-Team um den EMEA-Chef für das Eisenbahngeschäft, Stefan Gladeck, auch auf der renommierten Mobilitätsmesse Innotrans.
Ausgestellt wurden unter anderem leichtere und leistungsstärkere Radsatzlagergehäuse für Güterzüge und Fahrmotorlagereinheiten für den "Next Generation Train", eine Konzeptstudie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt für die schnellen Fracht- und Personenzüge der Zukunft.
Interessierten Fachbesucherinnen und -besuchern überreichte Stefan Gladeck auf der Messe bisweilen eine Sonderedition des H0-Kühlwagens von Märklin, bedruckt mit dem markanten SKF-Schriftzug und einem Schnittmodell eines SKF-Eisenbahnlagers.
SKF-Waggon im „Märklin Insider“
Es handelt sich dabei um ein Messe-Werbegeschenk, das durchaus einmal Kultstatus erreichen kann. Und das liegt an dem Germeringer Modellbahnhändler Bernd Linden. Der hatte das von SKF-Marketingchef Stefan Fröschel entworfene Waggondesign umgesetzt und Gefallen daran gefunden. Er vertraute dem Werbewert von SKF, orderte über Bedarf bei Märklin und bietet den SKF-Waggon jetzt auch in seinem Onlineshop unter www.auto-modellbahn-shop.de an.
Daneben informierte er die Marketingabteilung von Hersteller Märklin über das neue Sondermodell, das dann auch prompt im Modellbahn-Fanmagazin "Märklin Insider" erschien. "Ich hatte das zunächst gar nicht mitbekommen, aber plötzlich gab es täglich Bestellungen, teils aus der Schweiz und den Niederlanden", berichtet Bernd Linden. Denn für Sondereditionen der Standard-Modellwaggons gibt es großes Interesse von Sammlern. Deshalb taucht der SKF-Waggon im "Insider" auch neben Sondereditionen zum Oktoberfest München oder einem blumig bedruckten Güterwagen des Apothekerverbands auf.
Handel bei Ebay und auf Tauschbörsen
Stefan Gladeck wusste schon lang um die Sammelleidenschaft der (Modell-) Eisenbahnfans. Deshalb hatte er zu Beginn seiner SKF-Zeit, als er ebenfalls für das Railway-Geschäft zuständig war, auch immer eigens bedruckte Modellwaggons in geringer Stückzahl verteilt. Diese gelangten zwar nie in den Handel, fanden aber doch ihren Weg in Tauschbörsen und auf die private Verkaufsplattform Ebay, wo man heute alte Fleischmann-Schiebewandwägen im SKF-Design erstehen kann. Zwischenzeitlich war Stefan Gladeck mit anderen Aufgaben betraut und das attraktive Messegeschenk geriet in Vergessenheit – bis zu seiner Wiederentdeckung im Jahr 2022.
Denn seit Februar ist der langjährige SKF Vertriebsleiter für Zentraleuropa, Stefan Gladeck, wieder im Railway-Business mit Verantwortung für EMEA und hat das klare Ziel, eines der wichtigsten Geschäftsfelder für den Standort Schweinfurt zu nachhaltigem Wachstum zu führen – insbesondere im Frachtbereich. „Der Schienentransport steht für Nachhaltigkeit und Umweltschutz“, betont der bekennende Eisenbahn-Fan Gladeck, „und es gibt in vielen EU-Ländern hohe Budgets für die Modernisierung der Schienenfahrzeug-Infrastruktur.“
