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Vom Trafohäuschen zum Artenschutzturm
Von unserer Mitarbeiterin Ursula Lux
 |  aktualisiert: 22.07.2015 17:34 Uhr
Grafenrheinfeld

Dass man sich in Bürgerversammlungen über die Entscheidungen der Nachbargemeinde aufregt, das soll schon mal vorgekommen sein. Dass man aber im stellvertretenden Bürgermeister der Nachbargemeinde auch gleich einen Adressaten für seine Beschwerden hat, dürfte wohl eher die Ausnahme sein. Dieser Sonderfall geschah bei der Seniorenbürgerversammlung in Grafenrheinfeld.

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eingeladen. Der sollte etwas über die Arbeit des Seniorenbeirats in seiner Gemeinde erzählen. Vor fünf Jahren hatte Ludwig Weth versucht, in der Gemeinde Ähnliches zu installieren. Allerdings verlief das Ganze mangels Interesse im Sand.

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„Wir machen keine Seniorenarbeit

.

“ Der Beirat sieht sich als Sprachrohr der älteren Mitbürger gegenüber dem Gemeinderat, quasi die Interessenvertretung der Senioren.

Die Grafenrheinfelder Senioren hörten Wagner gespannt zu. Was sie dann aber wirklich loswerden wollten, war etwas ganz anderes. Willi Grübel beschwerte sich über den Ausbau der Mainstraße in Bergrheinfeld. Das sei die reinste Behinderung, vor allem die Engstelle ärgerte ihn. Gerade die aber habe man bewusst angelegt, um den Verkehr zu verlangsamen, rechtfertigte sich Wagner. Auch Robert Wegner konnte der Neugestaltung der Mainstraße nichts Positives abgewinnen. Man solle doch erst einmal abwarten, bis alles fertig sei, warb Wagner, die Anwohner dort seien zufrieden, der Bereich sei leiser und schöner geworden.

Und dann ging es um die Probleme der eigenen Gemeinde. Grübel ärgerte sich über den Zustand der Straßen und Gehwege. Das hatte Lutz in ihrem Rückblick bereits thematisiert. „Was nützt es, wenn die Gemeinde ihre Straßen und Plätze herrichtet und dann alles nach und nach verunkrautet?“, fragte sie. Immer mehr Gras und Kraut wachse aus den Fugen der Gehsteige. In der gemeindlichen Verordnung über die Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen sei es eigentlich geregelt, dass die Gehwege auch von Unrat und Unkraut befreit werden müssten, betonte die Bürgermeisterin.

Ja was man denn dann mit den schwarzen Schafen mache, die sich nicht daran hielten, wollte Grübel wissen. Die bekämen alle eine schriftliche Aufforderung der Gemeinde und notfalls könne man sogar ein Bußgeld verhängen, erklärte Lutz.

Thema Friedhöfe

Die Friedhöfe waren ebenso Thema. Sie sprach etwas an, was in der Gemeinde immer wieder für Verwirrung sorgt, nämlich welcher Bestatter in Grafenrheinfeld eigentlich beerdigen darf. Natürlich könne man jedes Bestattungsinstitut beauftragen, erklärte Lutz, doch höre deren „Befugnis am Friedhofstor auf“. Die Gemeinde sei gesetzlich verpflichtet, für die Bestattungen Personal zur Verfügung zu stellen, habe aber keinen eigenen Totengräber mehr. Deshalb wurden im Friedhof anfallenden Arbeiten an die Firma Meder vergeben, die allein das Recht habe, die im Friedhof anfallenden Arbeiten bei einer Bestattung auszuführen.

Es gebe nur noch drei Möglichkeiten, Verstorbene im Kirchenfriedhof in der Urnenmauer zu bestatten, stellte eine Besucherin fest. Dennoch sei im Kirchenfriedhof keine weitere Urnenmauer geplant, erklärte Lutz. Man wolle erst einmal die Entwicklung abwarten, viele Urnen würden ja auch schon in Erdgräbern beigesetzt. Außerdem habe man im Fronseefriedhof genügend Möglichkeiten der Urnenbestattung. Die Anregung, im Kirchenfriedhof Bänke aufzustellen, nahm Lutz auf

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Gegen den braunen Rasen allerdings hatte sie angesichts der anhaltende Hitze und Trockenheit auch kein Rezept. Bisherige Bewässerungsversuche seien gescheitert, erklärte Lutz.

Ihre Ausführungen zum Haushalt der Gemeinde, in der sie die Bemühungen des Gemeinderats um Konsolidierung des Haushalts vorstellte, riefen Robert Wegner auf den Plan. In der Zeitung habe er gelesen, dass die Gemeinde ja auch noch Goldreserven habe. „Die Gemeinde hat einen Haufen Geld“, meinte er. Das Gold könne man so nicht rechnen, die Rücklagen beliefen sich im Moment auf rund 15 Millionen Euro, erklärte Lutz.

Dann wollte Wegner noch wissen, was eigentlich an den Wirtshausgesprächen über den Verkauf des Pfarrhauses dran sei. Hier musste Lutz passen, das Pfarrhaus gehöre der Kirchenstiftung, davon wisse sie nichts. Wiltrud Müller regte an, das alte Trafohäuschen in der Hauptstraße zu einem Artenschutzturm umzubauen. Das koste 15 700 Euro, erklärte sie, war sich aber sicher, hierfür Sponsoren zu finden. Die Bürgermeisterin versprach, mit der ÜZ zu reden, denn der gehöre das Häuschen.

 
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