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Wasserlosen
Vom Totholz bis zur ganz seltenen Mehlbeere
Durch die Trockenheit in den vergangenen Jahren entstanden im Gemeindewald von Wasserlosen mehrere Störungsflächen, bzw. Totholzinseln. Stephan Thierfelder vom Forstamt (Zweiter von rechts) sowie Revierförster Felix Rabe (rechts) erklärten die aktuelle Situation. 
Foto: Dominik Zeißner | Durch die Trockenheit in den vergangenen Jahren entstanden im Gemeindewald von Wasserlosen mehrere Störungsflächen, bzw. Totholzinseln.
Dominik Zeißner
 |  aktualisiert: 19.10.2021 03:13 Uhr

Zusammen mit dem Forstamtsleiter Stephan Thierfelder sowie dem zuständigen Revierförster Felix Rabe unternahm der Gemeinderat von Wasserlosen Anfang Oktober bei schönstem Herbstwetter eine Exkursion im Gemeindewald. Neben den Räten waren Bürgermeister Anton Gößmann, der kommunale Forstwirt Martin Wenk sowie einige Rechtler aus Wülfershausen, an der Spitze vertreten durch Oswald Drenkard, mit von der Partie. Es ist schon Tradition in Wasserlosen, einmal im Jahr den gemeindeeigenen Wald zu begutachten.

Zu Beginn zeigten die Verantwortlichen abgestorbene Altbuchen in einer Abteilung nahe Wasserlosen, ausgelöst durch die vergangenen Trockenjahre. Einige der Bäume müssen in naher Zukunft aus Sicherheitsgründen gefällt werden, andere Buchen wiederum können als sogenannte Biotopbäume erhalten bleiben. Im Gegensatz zu den vorigen Sommerjahren, war der Sommer 2021 relativ kühl und feucht. Somit konnte sich der heimische Wald regenerieren und "durchschnaufen", was er auch dringend benötigt habe.

Eine Rarität im Gemeindewald

Beim zweiten Stopp berichtete Forstfachmann Thierfelder von Raritäten im Gemeindewald. Eine nahezu einzigartige Seltenheit in ganz Unterfranken sei die Baumart "Mehlbeere", von denen er einzelne Exemplare zeigen konnte. Die Mehlbeere ist eine trockentolerante Baumart, die bestens für den Klimawandel vor allem in unserer Gegend geeignet ist. Sie gedeiht hervorragend auf trockenen und kalkreichen Böden. 

Der dritte Anlaufpunkt führte den Rat zum "Dürren First" bei Greßthal. Durch die extreme Trockenheit sind im Gemeindewald mehrere sogenannte Störungsflächen oder Totholzinseln entstanden. Hier wurde ein Gebiet mit etwa 500 Metern Zaun wilddicht gehalten und mit einer Naturverjüngung durch Elsbeere, Hainbuche und Rotbuche angelegt.

Als nächster Punkt wurde eine Kahlfläche im Kälbertal bei Schwemmelsbach anvisiert. Dort mussten die Forstleute im vergangenen Jahr stark abholzen, da der Borkenkäfer ganze Arbeit geleistet hat. Nebenbei hat auch der Windwurf seine Spuren hinterlassen. Die Fläche wurde jedoch heuer wieder mit Laubhölzern, wie Walnuss, Roteiche oder Speierling aufgeforstet und umzäunt. Durch die diesjährige günstige Witterung, konnten bisher sehr gute Anwuchserfolge bei der Aufforstung verzeichnet werden.

Rechtler kümmern sich um 240 Hektar Wald

Zum Schluss des Waldbeganges schauten sich die Teilnehmenden im Wald in Wülfershausen um, wo sich die Rechtler leidenschaftlich und mit viel Hingabe um ihren 240 Hektar großen Wald kümmern. Oswald Drenkard gab zudem einen Einblick in die Arbeit der Rechtler.

Zurück im Sitzungssaal im Rathaus gaben die Forstleute ihre Arbeitsschwerpunkte für das kommende Jahr bekannt. Für 2022 stehen vor allem der Abbau und Austausch älterer, defekter Zaunanlagen, die Pflanzung weiterer Fichtenbestände sowie kostenintensive und arbeitsreiche Pflegemaßnahmen auf dem Programm. 

 
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