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THEATER
Vom Scheitern der Liebe
Das Theaterstück rückt den Kampf des Menschen mit seinen unlösbaren Widersprüchen in den Mittelpunkt.
Foto: Joachim Schmitz | Das Theaterstück rückt den Kampf des Menschen mit seinen unlösbaren Widersprüchen in den Mittelpunkt.
Bearbeitet von Kerstin Mittelsteiner
 |  aktualisiert: 27.04.2023 03:01 Uhr

„Roberto Ciulli ist ein alter Meister seines Fachs. Es gelingt dem jetzt 80-jährigen Regisseur immer wieder, seine reiche künstlerische wie seine Lebenserfahrung in Inszenierungen einfließen zu lassen: So auch jetzt wieder bei Eugene O?Neills Meisterwerk ,Eines langen Tages Reise in die Nacht'. Das ganze Ensemble spielte glänzend“, heißt es in einem Interview vom 24. Oktober 2014 für die dpa.

Die Zusammenarbeit mit dem Theater an der Ruhr Mülheim unter der Leitung des italienischen Theatermagiers Roberto Ciulli hat in Schweinfurt schon eine jahrzehntelange Tradition. Der moderne, 60 Jahre junge Klassiker von Eugene O?Neill wird jeweils um 19.30 Uhr am Freitag, 17. Februar (Schauspielmiete Blau und freier Verkauf), und am Samstag, 18. Februar (Schauspielmiete Rot und freier Verkauf), präsentiert. Es spielen Klaus Herzog, Simone Thoma, Fabio Menéndez und Marco Leibnitz.

Ein Tag einer Familie in den Vereinigten Staaten Amerikas im Jahre 1912: der Vater, ein Schauspieler, seine Frau und die Söhne Jamie und Edmund. Die Familie leidet unter dem unvorstellbaren Geiz des Vaters, dem selbst seine nächsten Angehörigen zum Opfer fallen. Die drei Männer sind Alkoholiker, die Mutter Morphinistin, ihre gemeinsame Welt eine Hölle, in der alle voneinander abhängig sind, ein Entkommen scheint unmöglich. O?Neills Stück ist stark autobiografisch, er notiert die Erfahrungen seiner Kindheit und Jugend und beschreibt eine Realität, die von Rausch und Gewalt bestimmt ist. Und dennoch vermag er auch die bittere Komik dieser Situation anzudeuten, die der Tragik des Geschehens entspringt.

Die Inszenierung von Roberto Ciulli findet ein begeistertes Echo. So lobte etwa der Kritiker Stefan Keim in einem Interview mit WDR 3 Mosaik am 24. Oktober 2014 die virtuose Leistung der vier Darsteller: „Sie müssen das Stück auf einer Schwebe halten, sie müssen noch die realen Menschen durchblitzen lassen, Simone Thoma als Mutter Mary, Klaus Herzog als Vater James und Fabio Menéndez und Marco Leibnitz als die beiden Söhne. Die machen das ganz ausgezeichnet, dass man sie noch als konkrete Menschen sieht, aber sie überhöhen das Ganze etwas ins Spukhafte, etwas ins Gespenstische, und so werden die Schwächen des Stückes eliminiert.

So klebt es eben nicht an einer Familiengeschichte, es geht auch nicht um die verwundete amerikanische Seele, an der Eugene O?Neill sich immer abgearbeitet hat. Es wird ein Menschheitsgleichnis, das uns alle angeht und das ist eine starke Leistung des Theaters an der Ruhr.“

Vorverkauf ab Samstag, 7. Januar, Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 5 10 – Internet: www.theater-schweinfurt.de

 
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