
Die wahren Helden des Alltags: Das sind die Ehrenamtlichen. Sie schenken der Allgemeinheit ihre Zeit, ihre Kraft und ihre Talente. Ihr Einsatz wurde beim festlichen Gemeindeempfang in der Sennfelder Frankenhalle gebührend gewürdigt. Zehn besonders Engagierte erhielten als Auszeichnung die Bürgermedaille beziehungsweise die Goldene Gedenkmedaille – Unesco Friedensmedaille.
Das festliche "Intrada" des Posaunenchors unter der Leitung von Christian Heinemann verdeutlichte gleich am Anfang des Abends, welche Talente es in Sennfeld gibt, die sich freiwillig für die Allgemeinheit einbringen. Noch dazu ist es ein Orchester, das im 100. Jahr seines Bestehens die höchste deutsche Auszeichnung, die Pro Musica-Plakette, vom Bundespräsidenten verliehen bekommt. Das verriet ein sichtlich stolzer Bürgermeister Oliver Schulze den etwa 200 Gästen.
Er erinnerte daran, dass eine Gemeinde mehr als die Summe ihrer Menschen, Gebäude oder Straßen ist. "Gemeinde ist in erster Linie bürgerschaftlicher Geist", unterstrich er. Dieser präge den Wohlfühlcharakter, dieser lenke die Vereine, die für das Gemeinwesen dringend nötig seien.
Freiwillige sind der Nährboden für das Zusammenleben
"Ohne die Ehrenamtlichen würde die Lebensqualität leiden", wusste Schulze. Der Festabend sei ein Symbol des Dankes an diejenigen, die sich besonders einsetzen, die Vordenker seien und die ihre Fähigkeiten für andere einbrächten. Die Freiwilligen seien der Nährboden für das Zusammenleben, ergänzte die stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann. Sie rief die Ehrenamtlichen dazu auf, nicht müde zu werden. Auch in Zukunft würden sie gebraucht.
Bärmann zitierte eine Studie, wonach nicht Geld oder Karriere die Menschen am glücklichsten und zufriedensten machten. Vielmehr seien es die ehrenamtlichen Dienste. Vom Glück wussten auch die jungen Sängerinnen Kiana Kritzner und Lea Volkmar zu singen. Ihr Duett mit gefühlvollen Balladen beglückte die Festgesellschaft.
Dann war es an Bürgermeister Schulze, gemeinsam mit Bettina Bärmann elf Persönlichkeiten zu würdigen. Die Bürgermedaille in Silber erhielt zuerst Werner Limbach. Seit mehr als 55 Jahren engagiert er sich im Schützenverein, seit über 50 Jahren auch bei der Feuerwehr. Die gleiche Auszeichnung gebührte Willi Hartling, der sich vor allem seit 1968 beim Heimatkundlichen Arbeitskreis einbringt.

Als Gründungsmitglied des Ortsverbands "Bündnis 90/Die Grünen" 1990 engagiert Walter Rachle bis heute. Von 1996 bis 2020 war er in den Kreistag gewählt. Aktuell forciert er die Gründung einer Bürgerenergie-Genossenschaft. Für ihn gab es die Bürgermedaille in Bronze.
Mehrere Unesco-Friedensplaketten verliehen
Die Unesco-Friedensplakette in Gold gebührte dem zweiten Bürgermeister Helmut Heimrich. Er engagiert sich nicht nur seit 40 Jahren in diesem Amt. Er ist auch im Projektausschuss zum "immateriellen Kulturerbe Unesco". Auch Douglas Dashwood- Howard erhielt für seine vielfältigen historischen Tätigkeiten diese Auszeichnung. Sie gebührte zudem Michael Gropp, seit 24 Jahren Unterstützer der Blaskapelle "Die Jungen Sennfelder" sowie der Kirchweih. Auch Stefan Schenk wurde für das gleiche Engagement geehrt.
Diese Unesco-Friedensplakette in Gold erhielt auch Susanne Rieß, langjährige Tanzleiterin und Kirchweih-Unterstützerin. Zudem erhielt Gerda Büschel für 28 Jahre Tanzleitung und tatkräftige Hilfe des Trachtenvereins und der Kirm diese Plakette. Dr. Gerhard Eichhorn bekam die Auszeichnung für sein vielfältiges Engagement, unter anderem im Heimatkundlichen Arbeitskreis, in der evangelischen Kirchengemeinde und beim Gesangverein. Neun Jahre lang hatte Michael Klüpfel bis 2023 das Amt des Gemeinderats inne, wofür ihm ein Präsent überreicht wurde.
Als Überraschung des Abends begeisterte die Tanzschule "On Point" aus Haßfurt als amtierender Tanz-Weltmeister mit einer Tanz-Gala die Festgäste.