Es war wohl die perfekte Mischung aus gemütlichem Dorffest, fränkischen Spezialitäten und liebevoll hergerichteten Oldtimern, die dem achten Speierlingsfest in Wiebelsberg seinen großen Besucherandrang bescherte.
Heuer hat sich das Fest unter Federführung der Freiwilligen Feuerwehr Wiebelsberg endgültig von einem Geheimtipp zu einem Besuchermagnet entwickelt.
Dabei liegt der Ursprung der Veranstaltung nicht in einer ausgefeilten Werbestrategie oder einem Marketingkonzept, sondern vielmehr in der Verbundenheit der Wiebelsberger zu ihrem Ort und dessen Geschichte. Als nämlich der mehr als 180 Jahre alte Speierlingsbaum an der Ortsausfahrt in Richtung Oberschwarzach und Düttingsfeld vor mehr als acht Jahren aus Sicherheitsgründen gefällt werden musste, bedeutete dies für viele den Verlust eines lieb gewordenen Wahrzeichens. Es entstand schnell der Wunsch, an gleicher Stelle mit einem jungen Speierling die Tradition wiederzubeleben.
Herbert Volk, Vorsitzender der freiwilligen Feuerwehr Wiebelsberg, organisierte die Pflanzaktion und mit der Unterstützung von Sponsoren konnte 2008 der neue Speierlingsbaum gepflanzt werden. Seit dieser Zeit feiern die Wiebelsberger jedes Jahr ihr neues, altes Wahrzeichen. Und mit jedem Jahr wächst die Zahl der Besucher des Festes.
Viele von ihnen zog es auch in diesem Jahr wieder bereits zur Mittagszeit auf das Festgelände, um an einem schattigen Plätzchen das traditionelle Schäufele mit Speierlingskraut und Klößen zu genießen.
Und beim dritten Oldtimer-Treffen, organisiert von Claus Füglein, waren rund um das Festgelände mehr als 90 Autos und Motorräder zu bewundern. Ältestes Auto war ein Daimler-Benz aus dem Jahre 1927. Das erste Auto nach der Fusion der Firma Benz & Cie. mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft.
Für VW Fans gab es unterschiedliche Exemplare vom VW Käfer zu begutachten, außerdem den ersten Kombi von VW, einen Variant 412, Baujahr 1973. Besonderheit hier ist, dass der Motor unter dem hinteren Kofferraum versteckt ist und somit ein zusätzlicher vorderer Kofferraum vorhanden ist. Auch einige VW Busse T1, genannt Bully, zum Teil mit Anhänger, hatten den Weg nach Wiebelsberg gefunden. Weitere Autotypen waren Porsche 911 und 912, Fiat 500 und 600, ein Opel Rekord von 1955 und ein Ford-Pickup aus den 70er-Jahren.
Auch für Motorradfreunde lohnte der Besuch. Rund zwanzig Motorräder waren ausgestellt. Neben einer K50, einer K1, K2 und K3 von Herkules gab es auch eine Miele 98 zu bestaunen. Außerdem eine BMW 1000, eine NSU OSL 601 und eine 98er Rabeneick aus dem Jahre 1949. Noch zehn Jahre älter war ein Wanderer-Motorrad aus dem Jahre 1939. Das älteste Zweirad des Tages war jedoch eines ohne Motor. Ein Fahrrad aus dem Jahre 1934.