Wie zeitlos Shakespeares Dramen sind, beweist ein Blick zu den Ereignissen in Syrien, der Ukraine oder Nordkorea, die die Menschen im Herzen des „zivilisierten“ Europas nicht ruhig lassen sollten. Das Theater darf dazu nicht schweigen. So stehen „Richard III.“ (bremer shakespeare company am 21. und 22. Oktober) ebenso auf dem Spielplan wie zwei Produktionen in Originalsprache des TNT Theatre London/American Drama Group. „The Merchant of Venice“ am 4. März 2015 und das neben Romeo and Juliet wohl meistgespielte Drama „Hamlet“ (The Tragedy of Hamlet, Prince of Denmark) am Mittwoch, 12. November (Fremdsprachiges Theater im freien Verkauf), um 19 Uhr.
Wer kennt dieses Zitat nicht: „To be, or not to be, that is the question: Whether ‘tis Nobler in the mind to suffer The Slings and Arrows of outrageous Fortune, Or to take Arms against a Sea of troubles, And by opposing end them: to die, to sleep No more; and by a sleep, to say we end The Heart-ache, and the thousand Natural shocks That Flesh is heir to? ‘Tis a consummation Devoutly to be wished. To die to sleep, To sleep, perchance to Dream; Aye, there‘s the rub.“ Die Darstellung des Hamlet stellte schon immer für jeden Schauspieler eine Herausforderung dar. Man denkt sofort an die ganz Großen: Josef Kainz, Alexander Moissi, Albert Bassermann, Fritz Kortner, Gustav Gründgens oder Maximilian Schell. „Es handelt sich bei Hamlet um eine Tragödie, in welcher das Leben des Protagonisten und seines Gegenspielers von der Vorstellung beziehungsweise vom Durchschauen einer Maske abhängt; daher kommt dem Thema von Schein und Sein eine Schlüsselstellung zu. Hamlet muss die Wahrheit herausfinden, er will den Schein nicht gelten lassen.“ (Ute Schläfer in „Shakespeare Handbuch“, Hrsg. von Ina Schabert)