„Vergangen und vergessen“ – mit diesen dürren Worten könnte man auch die Geschehnisse um die drei „Reichseinigungskriege“ von 1864, 1866 und 1870/71 bezeichnen, wobei letzterem insofern geschichtsmächtige Bedeutung zukommt, weil durch ihn das „Deutsche Reich“ per „Kaiserschnitt“ das Licht der Welt erblickte.
Den wenigsten dürfte zudem bekannt sein, dass Schweinfurts Partnerstadt Châteaudun zu den Hauptleidtragenden dieses Krieges zählte. Rudolf Kreutner wird in seiner Geschichts-Plauderstunde unter dem Titel „Châteaudun, Schweinfurt und der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71“ am Dienstag, 19. Oktober, um 19.30 Uhr, in der Diele des Alten Rathauses anhand von zum Teil bislang unbekanntem Bild- und Quellenmaterial aufzeigen, wie es überhaupt dazu kommen konnte und welche Rolle Schweinfurt bzw. manche Einwohner dabei spielten.
Da die „Schlacht um Châteaudun“ aber nur ein Mosaiksteinchen im Tableau der über Jahrhunderte kontinuierlich schlechten deutsch-französischen Beziehung darstellt, werden zur Erhellung des Hintergrunds auch die bedeutendsten Ereignisse dieser konfliktreichen Nachbarschaft von der Französischen Revolution bis zum Deutsch-Französischen-Freundschaftsvertrag 1963 schlaglichtartig beleuchtet und gesamtgeschichtlich verortet.
In diesem Zusammenhang wird natürlich auch so manches „abseitige“ Detail zur Sprache kommen, das bei dem einen oder anderen durchaus für Überraschung und Erstaunen sorgen dürfte. „Ganz nebenbei“ stellen sich nämlich Fragen wie die, was der Nil mit der „Wacht am Rhein“ zu tun hat. Ob der „Kini“ Ludwig II. tatsächlich königlichen Blutes war. Wie kam der durch Old Shatterhand berühmt gewordene „Henrystutzen“ nach Châteaudun? Oder nach 1945: Deutschland dreigeteilt? So war?s!
Anmeldung: bis 12. Oktober unter freundeskreis-chateaudun@t-online.de oder Tel.-Nr.: (01 75) 7 70 46 68. Es gilt die 3G-Regel (genesen, geimpft oder getestet).