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Oberschwarzach
Vom Amts- zum Bürgerschloss
Die rumänische Delegation von 'ADR VEST' vor dem Schlossportal in Oberschwarzach zusammen mit (vorne von links) 'Schlossherr' Guido Plener, Zweiter Bürgermeister Manfred Baumann,
Fördervereinsvorstand Andreas Zehner, Monika Lindner und Judith Sandmeier vom BLfD Bamberg.
Foto: Anneke Schilling | Die rumänische Delegation von "ADR VEST" vor dem Schlossportal in Oberschwarzach zusammen mit (vorne von links) "Schlossherr" Guido Plener, Zweiter Bürgermeister Manfred Baumann, Fördervereinsvorstand Andreas Zehner, ...
Guido Plener
 |  aktualisiert: 18.11.2021 02:22 Uhr

Am Donnerstag hatte das Oberschwarzacher Schloss einen besonderen Besuch durch eine Gruppe rumänischer Bürgermeister und Architekten, die im Rahmen eines Workshops nach Franken angereist waren. Der Besuch kam auf Anfrage von Judith Sandmeier vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege aus Bamberg zustande. Sandmeier begleitete seinerzeit das Kommunale Denkmalkonzept im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept für den Markt Oberschwarzach.

Mit der rumänischen Agentur für Regionale Entwicklung West "ADR VEST" besteht seitens des Landesamts bereits längerer Austausch. "ADR VEST" ist eine halbstaatliche rumänische regionale Entwicklungsagentur, die nach europäischen Förderprogrammen als EU-geförderte operationelle Gruppe arbeitet. Im Rahmen verschiedener Workshops werden regelmäßig gemeinsam mit weiteren Akteuren wie Universitäten und Kommunen Beispiele vorgestellt und Erfahrungen für Entwicklungen und Prozesse ausgetauscht. Dieser geförderte Austausch erstreckt sich auf den gesamten EU-Raum.

Wichtige Rolle des Fördervereins

Der Reisegruppe wurden zunächst theoretische Grundlagen zum Kommunalen Denkmalkonzept vermittelt und praktische Umsetzungsbeispiele vorgeführt. Nach Besuchen unter anderem in Ostheim v. d. Rhön (Ortsbegehung), Rügheim (Schüttbau) und Bamberg (Stadtbesichtigung) wurde der Markt Oberschwarzach unter dem Motto "Vom Amts- zum Bürgerschloss" vorgestellt.

Manfred Baumann, Zweiter Bürgermeister der Marktgemeinde, begrüßte die Delegation zunächst im Schlosshof und erörterte den Gästen die aktuelle Situation des Schlosses. Dabei hob er die Rolle des Fördervereins hervor. Diesem sei es gelungen, Bewegung in die Diskussion um eine Renovierung zu bringen. So habe die Marktgemeinde 2018 das Schloss von der katholischen Kirche übernommen, was wiederum einen Zugang zu Fördermitteln eröffnet habe.

Gesellschaftliche Nutzung

"Schlossherr" Guido Plener erläuterte der rumänischen Besuchergruppe in einer englischsprachigen Führung einige Details zur Geschichte des Julius-Echter-Schlosses. Nach den geschichtlichen Details ging auch er auf die Rolle des 2013 gegründeten Fördervereins ein, der sich für viele bauliche, aber auch die gesellschaftliche Nutzung des Schlossareals verantwortlich zeichnet. So hätten hier viele Veranstaltungen wie Theateraufführungen, Dichterlesungen, Konzerte, das Weinfest und der Winterzauber die Bevölkerung zusammengeführt. Eben deshalb sei es allmählich zu einem Bürgerschloss geworden.

Im Anschluss teilte man sich in Gruppen auf und besichtigte noch mit dem Vereinsvorstand Andreas Zehner, Anneke Schilling und Monika Lindner die Remise und Nebengebäude, sowie auch Innenräume des leer geräumten Schlosses.

Ideen der Architekten

Danach versammelte sich die rumänische Gruppe wieder in der Schlossscheune, in der die beiden beauftragten Architekten des Christoph Jordan und Heiner Brück eine Präsentation zum aktuellen Stand ihrer Planung zur Renovierung des Schlosses mit einem Ausblick auf die Zukunft gaben. So werde im Erdgeschoss der Gastronomiebereich und eine Touristen-Info Platz finden, im ersten Geschoss seien die öffentlichen Bereiche von Kirche und Gemeindeverwaltung zu finden, im Obergeschoss Gästezimmer und eine Bibliothek. Im Dachgeschoss wird es Boxen für die Aufbewahrung von Vereinsmaterial geben. Alles wird dabei barrierefrei konzipiert. Auch der Umgriff mit der Schlossscheune wird großzügiger gestaltet, um für Veranstaltungen genützt werden zu können.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen nutzten die Gelegenheit, um Fragen zu stellen und einige Punkte im persönlichen Gespräch noch näher anzusprechen. Abschließend unternahm Monika Lindner mit den Gästen noch eine kleine Ortsführung. Der gesamte Austausch fand überwiegend in englischer Sprache statt.

 
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