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SCHWEINFURT
Volbeat am Sonntag: „Das Konzert sicher genießen“
Mit Platten wird der Rasen geschützt.
Foto: Anand Anders | Mit Platten wird der Rasen geschützt.
Katja Glatzer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:57 Uhr

Der Aufbau der Bühne ist in vollem Gange. Am kommenden Sonntag werden Volbeat das Willy-Sachs-Stadion rocken und mit Songs wie „Still counting“ oder „Sad man's tongue“ ihre Fans begeistern. Laut Veranstalter werden über 20 000 Besucher erwartet, das Konzert ist somit ausverkauft.

Schon seit vergangenem Mittwoch wird im Stadion geschuftet was das Zeug hält. Denn: „Bei einer Weltklasse-Band wie Volbeat ist der technische Aufwand enorm. Allein 20 Tonnen bringen schon Licht und Tontechnik auf die Waage“, weiß der Technische Leiter der Firma Argo-Konzerte, Stephan Haas, der für den Aufbau verantwortlich ist. Das sei von der Größenordnung ähnlich wie bei den Toten Hosen, die 2013 Schweinfurt rockten.
 

Perfekte Betreuung

Der 56-Jährige hat schon viele Konzerte betreut und weiß genau, auf was es ankommt, damit die Bühne nicht zusammenbricht, Licht und Ton einwandfrei funktionieren und die Toiletten dem Besucheransturm standhalten. Heute wird zum Beispiel das Bühnendach mit Planen gedeckt und hochgezogen - gar nicht so einfach, wie man beim Zuschauen feststellen kann. Das Catering-Zelt für die Band und „Family and Friends“ ist indes schon aufgebaut. Für die Besucher gibt es Essensstände auf dem Vorplatz des Stadions, im Innenraum werden Getränke ausgeschenkt.

Streng verboten ist es, eigene Flüssigleiten mitzubringen. Darauf weist Haas noch mal explizit hin. „Das wird alles abgenommen.“ Zudem machen die Anschläge der jüngsten Zeit und die latente Gefährdung verstärkte Sicherheitsmaßnahmen bei allen Konzerten erforderlich.

Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen

Für Schweinfurt heißt das konkret: Statt 20 bis 25 Einlassschleusen – wie es normalerweise der Fall wäre – gibt es nun 44 davon. Das bedeutet auch die doppelte Menge an Personal. Nur so sei es möglich, die Besucher strenger zu kontrollieren. „Dazu gehört auch das Abtasten vom Knöchel bis zum Hals. Für die weiblichen Besucher sind dafür Frauen im Einsatz.“

Haas weiß, dass es vielen Besuchern unangenehm sein mag und auch das Anstehen Geduld erfordert, aber: „Wir möchten, dass jeder sicher und entspannt sein Konzert genießen kann.“ Er bittet die Konzertbesucher auch, Taschen, Rucksäcke, Helme sowie Behältnisse aller Art zu Hause zu lassen. „Auch diese werden abgenommen und für die Dauer des Konzerts aufbewahrt.“

Nur notwendige Utensilien einführen

Nur notwendige Utensilien wie Handy, Schlüsselbund und Portemonnaie sowie Medikamente oder Kosmetika in Gürteltaschen bis zu einer maximalen Größe von Din A 5 dürfen mitgeführt werden. „Werden flüssige Medikamente benötigt, sollte dies von einem Arzt bescheinigt sein“, so der Technische Leiter. Verbotene Gegenstände werden indes einbehalten, wobei keinerlei Ansprüche gegen den Veranstalter wegen eines möglichen Verlusts bestehen.

Neu sind laut Haas in diesem Jahr die Toiletten, und da dürfen sich die Besucher auf etwas mehr Luxus freuen. John Privy statt Dixi heißt es vermehrt auf dem Gelände. Die Toiletten funktionieren – ähnlich wie im Flieger – über eine Vakuumpumpe und sind voll ausgestattet. Sie seien bei Rock im Park getestet worden. „Da haben wir festgestellt, dass der Toilettengang schneller vonstatten geht. Bestimmt durch das höhere Maß an Komfort“, ist sich der 56-Jährige fast sicher. Zudem zeigt das Klo durch einen Leuchtstreifen in „Grün“ oder „Rot“ an, ob es gerade frei oder besetzt ist.

In den nächsten Tagen gibt es noch viel zu tun, bis Haas am Sonntag die letzte Geländeabnahme macht. So wird der Rasen zum Schutz mit einem weißen, luftdurchlässigen Bodenbelag abgedeckt, Leinwände werden an der Bühne angebracht und Absperrungen aufgebaut. Für die Bauabnahme ist auch die Stadt Schweinfurt verantwortlich, „mit der wir seit Jahren sehr gut zusammenarbeiten“, so Haas.

Bodenständige Promis

Durch seinen Job hat der 56-Jährige auch schon einige Promis kennengelernt. „Gerade die etwas Älteren sind oft bodenständig.“ So habe er einmal mit Sting zusammen gegessen oder nach einem Konzert ein paar nette Worte mit dem 2014 verstorbenen Joe Cocker gewechselt. „Das sind schon tolle Erlebnisse.“ Auch die Jungs von Volbeat habe er schon kennenlernen dürfen.

Aber: Erst, wenn die Scheinwerfer aufleuchten, die Band die Bühne betritt und den ersten Song anstimmt und das Publikum zu kreischen beginnt: „Dann weiß ich, dass alles perfekt gelaufen ist.“

Infos zur Anfahrt: Ortskundige werden gebeten, auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen. Die Eintrittskarte berechtigt ab 14 Uhr zur Hin- und Rückfahrt zum/vom Willy-Sachs-Stadion mit den Linienbussen der Stadtwerke Schweinfurt. Parken: unter anderem auf dem Volksfestplatz, am Parkharfen am Volksfestplatz (gegenüber Stadion), Niederwerrner Straße, John-F.-Kennedy-Ring, Geschwister-Scholl-Straße, Stadtteil Hainig, Willi-Kaidel-Straße., Parkplatz Eisstadion. Die Florian-Geyer-Straße wird stadteinwärts zur Einbahnstraße. Der Kasernenweg ist am Konzerttag für Fahrzeuge gesperrt.

Anstrengender Bühnenaufbau.
Foto: Anand Anders | Anstrengender Bühnenaufbau.
Beim Aufbau von Bühne und Technik können die Veranstalter auf große Erfahrung zurückgreifen.
Foto: Anand Anders | Beim Aufbau von Bühne und Technik können die Veranstalter auf große Erfahrung zurückgreifen.
Todschick: Die neuen Toiletten.
Foto: Anand Anders | Todschick: Die neuen Toiletten.
Verantwortlich für den Aufbau: Der technische Leiter Stephan Haas.
Foto: AnaNd Anders | Verantwortlich für den Aufbau: Der technische Leiter Stephan Haas.
 
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Kommentare
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  • A. K.
    Dieses Verbot von Taschen, Rucksäcken und sowas bei diesem Konzert ist in meinen Augen total uebertrieben:

    https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Sicherheitsmassnahmen-Sicherheitsvorkehrungen-Theater;art742,9707613

    "Er bittet die Konzertbesucher auch, Taschen, Rucksäcke, Helme sowie Behältnisse aller Art zu Hause zu lassen. „Auch diese werden abgenommen und für die Dauer des Konzerts aufbewahrt.“

    Wir Schweinfurter sind keine Terroristen! Oh mann... sowas ist totale Terror-Paranoia die wohl auf dem Mist von de Maiziere und den USA gewachsen ist. Oh mann... Wann hört dieser Wahnsinn mit solchen Verboten endlich mal auf und wann werden auch die Gepäck-Restriktionen beim Reisen endlich in die Tonne geklopft??
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