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Vogts Glosse: Wenn aus 3G plötzlich 5G wird
Was haben die neue Corona-Regel, ein Gottesdienstbesuch und Funklöcher gemeinsam? Klaus Vogt erklärt es in seinem nicht ganz ernst gemeinten Wochenrückblick.
Klaus Vogt blickt zurück auf die Woche.
Foto: Anne Bauerfeld | Klaus Vogt blickt zurück auf die Woche.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 12.02.2024 17:12 Uhr

Die steigenden Corona-Zahlen waren - wieder einmal - das beherrschende Thema in dieser Woche. Nachdem die Inzidenz den Wert von 35 gerissen hatte, trat die neue "3 G-Regel" in Kraft. In öffentliche Innenräume darf man jetzt nur noch rein, wenn man entweder geimpft, genesen oder getestet ist. Kein Wunder also, dass momentan am Schnelltestzentrum in der Pestalozzistraße reger Betrieb der Ungeimpften herrscht.

In der Berichterstattung zeigte sich, wie wichtig Rechtschreibung ist. Denn die Bezeichnung "Schnell-Testzentrum" führt in die Irre. Es hatten sich nämlich lange Schlangen vor dem VHS-Gebäude gebildet. Schnell ging beim Zentrum da gar nichts, Wartezeiten von über einer Dreiviertelstunde waren keine Seltenheit. Der eigentliche Test, wenn man mal dran ist, geht hingegen ruck-zuck. Richtigerweise hätte man also von einem "Schnelltest-Zentrum" schreiben müssen.

Was jetzt zum Sonntag hin besonders wichtig wird: Für den Besuch der Gottesdienste in den Kirchen gilt - obwohl sie ja auch geschlossene Innenräume sind - ausdrücklich nicht die "3 G-Regel". Zumindest nicht die weltliche. In Kirchen gibt es eine andere "3 G-Regel": getauft, geimpft, gerufen. (Ok, eigentlich müsste es ja berufen heißen, aber dann würde der Gag nicht funktionieren). Und wenn während des Gottesdienstes auch noch gesungen und gepredigt wird, sind wir plötzlich schon bei "5 G". 

Apropos 5 G: Deutschland hinkt beim Mobilfunk-Ausbau seinem selbst gesteckten Zeitplan beim 5 G-Standard weit hinterher. Auch in unserer Region gibt es noch viele Stellen, wo das Handy nur ganz langsam vor sich hin zuckelt. Andreas Scheuer, Bundesminister-Darsteller für Verkehr und digitale Infrastruktur, hat jetzt eine Mobilinfrastrukturgesellschaft gegründet, die sich tatkräftig um die Beseitigung dieser weißen Flecken kümmern soll. Dass es mit der beim Wirtschaftsministerium angesiedelten Bundesnetzagentur schon länger eine Behörde gibt, die sich auch um Löcher in der Mobilfunkversorgung kümmert, musste man beim Bundesverkehrsministerium ja nicht unbedingt wissen. Sei's drum.

Interessant ist allerdings die Idee, an die Scheuer jüngst im Fernsehen nochmals erinnerte: Bürger sollen die von ihnen leidvoll entdeckten Funklöcher über eine kostenlose Funkloch-App dem Ministerium melden. Per Handy. Aus dem Funkloch heraus. Ein großartiger, genialer Gedanke. Womit wir wenigstens die "3 G" wieder erreicht hätten.

 
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