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Gerolzhofen
Vogts Glosse: Mit Esslöffel und Golfball
Klaus Vogt
Foto: Anne Bauerfeld | Klaus Vogt
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:32 Uhr

Liebe Interessierte, ich muss mich heute nochmals mit der Sonnenmilch beschäftigen. Das richtige Eincremen vor dem Sonnenbad – das habe ich jetzt im Urlaub wieder gemerkt - ist eine Wissenschaft für sich. Aber auch hier gilt: Studieren geht über Probieren. Und wer liest, hat mehr vom Leben. Schließlich ist mit einer zu hohen UV-Belastung der Haut nicht zu spaßen.

Wichtigster Tipp auf der Sonnenmilch-Flasche: Beim Sonnenschutz sollte man lieber großzügig statt sparsam sein. Die Creme soll reichlich aufgetragen werden. Doch was bedeutet „reichlich“?

Fragen wir also den allwissenden Herrn Google. Die erste Antwort liest sich arg wissenschaftlich: „Experten empfehlen zwei Milligramm Creme pro Quadratzentimeter Körperoberfläche.“ Aha. Dazu müsste ich allerdings erstens wissen, wieviel Quadratzentimeter Oberfläche ich habe, und zweitens bräuchte ich einen Taschenrechner, der in meinem Badehösle allerdings keinen Platz mehr findet, um die korrekte Milchmenge in Milligramm zu ermitteln.

Die Experten haben dieses logistische Problem offenbar erahnt, denn sie ergänzen: „Für die gesamte Körperoberfläche eines Erwachsenen entspricht die Menge ungefähr der Größe eines Golfballs.“ Nun habe ich zum Größenvergleich recht selten einen Golfball am Strand dabei, außerdem weiß ich nicht, wie ich die flüssige Sonnencreme in die Form eines kleinen Balles bringen soll. Also gut, lassen wir das…

Weiter zum nächsten Google-Tipp: Ideal seien pro Eincremen drei Esslöffel voll Sonnenmilch, ist da zu lesen. Auch hier ahnten die Hautexperten offenbar schon, dass die wenigsten Urlauber mit einem kompletten Essbesteck zum Strand marschieren. Deshalb schoben sie wieder eine Umrechnungstabelle nach: „Für jede Körperregion, also etwa Kopf mit Hals, Brustkorb, Bauch oder Arm, benötigen Sie etwa einen Strang Sonnenschutz in der Länge Ihrer ganzen Hand.“ Ein handlanger Strang pro Region. Selbstredend braucht man dann einen Handlanger, um den Strang auf der hinteren Region einzumassieren.

Beachten sollte man noch folgenden Hinweis: „Werden Teile des Körpers durch Textilien geschützt, verringert sich die Menge entsprechend.“ Selbstverständlich werden gewisse Teile meines Körpers durch Textilien geschützt! Was denken Sie denn! Wobei sich jetzt mir die heikle Frage stellt, mit wieviel Quadratzentimeter Fläche ich diesen Hochsicherheitsbereich veranschlagen soll...

Beim letzten Google-Tipp schließlich werden die Grundfesten meiner anatomischen Kenntnisse erschüttert: „Die Sonnenterrassen des Körpers brauchen einen besonders starken UV-Schutz“, lautet der Warnhinweis. Dass Frauen durchaus einen hübschen, mehr oder weniger großen Balkon haben, ist mir klar. Aber Sonnenterrassen? Als ich im Liegestuhl meinen Blick über meinen Körper nach unten schweifen lasse, wird mir dann allerdings schnell klar, was damit gemeint war. Ach ja, meine Terrassen werden auch immer größer…

 
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