Auf Widerstand im Gemeinderat stieß im Juli das Vorhaben von Vodafone, einen 44 Meter hohen Mobilfunkmast in 370 Meter Entfernung zur Schraudenbacher Ortsbebauung zu errichten. Statt einer Zustimmung zum eingereichten Bauantrag bekam der anwesende Vertreter des Betreibers den Auftrag, zeitnah mitzuteilen, ob es Standortalternativen für den Mobilfunkmast gibt.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung teilte Bürgermeisterin Edeltraud Baumgartl mit, dass der Betreiber in einer Stellungnahme lediglich noch einmal begründet, dass der geplante Standort für den Mobilfunkmast ideal sei. Zu Standortalternativen für den Stahlgittermast äußerte sich Vodafone in dem Schreiben nicht.
Bekannt gab Baumgartl, dass Schraudenbacher Bürger im Rathaus eine Unterschriftenliste eingereicht haben. Gefordert wird von den rund 120 Unterzeichnern ein Mindestabstand von 800 Meter zum Ort.
In Erfahrung brachte die Wernecker Verwaltung zwischenzeitlich, dass die Telekom in zirka 800 Meter Entfernung vom geplanten Vodafone-Standort einen bestehenden Mobilfunkmast auf Zeuzlebener Gemarkung durch einen wesentlich höheren Mast ersetzen will. Der über 40 Meter hohe Neubau würde etwas versetzt auf der Gemarkung von Gänheim stehen und ist laut Gemeinderat Steffen Rumpel bereits genehmigt. Rumpel hatte diesen Telekom-Mast bereits in der Juli-Sitzung angesprochen und dem Vertreter des Betreibers Vodafone einen gemeinsamen Neubau vorgeschlagen.
Mitgeteilt hat die Telekom, dass eine Mitbenutzung durch einen anderen Netzbetreiber grundsätzlich möglich sei, sagte Baumgartl. Sollte aus technischen Gründen dann eine größere Masthöhe erforderlich sein, sei das zum jetzigen Planungsstand noch möglich. Dies wurde Vodafone von der Gemeinde bereits mitgeteilt, verbunden mit der Aufforderung, mit der Telekom bezüglich einer Mitbenutzung des Mobilfunkmastes zu sprechen. Eine Rückmeldung gäbe es noch nicht.
Da die Mitbenutzung eine Alternative zu einem ortsnahen Standort bei Schraudenbach sein könnte, sprach sich die Bürgermeisterin dafür aus, dem Vodafone-Bauantrag nicht zuzustimmen. Dieser Sichtweise schloss sich der Gemeinderat einstimmig an. Da es sich beim geplanten Vodafone-Mast aber um privilegiertes Bauen handle, könnte das Landratsamt das gemeindliche Einvernehmen aber ersetzen, sprich den Bauantrag doch genehmigen, sagte Baumgartl. Die Meinung im Rat war, dass eine Alternative zum ortsnahen Standort zumindest geprüft werden müsse. Schließlich seien der Schutz des Landschaftsbildes und sparsamer Flächenverbrauch auch Ziele der Landesplanung, meinte Jürgen Niesner.
Im Rahmen des Entwicklungskonzeptes für die Friedhöfe im Markt Werneck hat der Rat einstimmig das Planungsbüro Ledermann beauftragt, die Umgestaltung und Wegesanierung im Schleeriether Friedhof als nächste Maßnahme zu planen. Wenn möglich, soll dort noch dieses Jahr mit der Umsetzung begonnen werden, um Gefahren, etwa durch fehlende Standsicherheit bei den Grabdenkmälern, abzuwenden, sagte Baumgartl.
Beim Ersatzbau der Schraudenbacher Autobahn-Talbrücke fungierte ein Feldweg als Baustraße und wurde zu diesem Zweck asphaltiert. Dem Wunsch der örtlichen Landwirte, auf einen Rückbau der Asphaltbefestigung zu verzichten, stimmte der Rat zu. Im Flurbereinigungsplan war ein Schotterausbau vorgesehen.