Vier Millionen Euro bekommt die Stadt Schweinfurt im Rahmen der Umgestaltung der US-Ledward-Kaserne zu einem neuen Stadtteil mit Einrichtungen für Forschung, Wissenschaft, Lehre, studentischem Wohnen und Freizeiteinrichtungen.
Gefördert werden soll der Bau einer „Carus-Allee“. Das hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks an diesem Mittwochmittag offiziell bekannt gegeben.
Eine Allee als künftige grüne Ost-West-Achse
Die „Carus-Allee“ soll als grüne West-Ost-Achse vom Theodor-Fischer-Platz quer durch das Ledward-Gelände Richtung Willy-Sachs-Stadion geführt werden und das einstige 28 Hektar große Kasernengelände mit der Stadt verbinden. Den Förderantrag hatte die Stadt Schweinfurt gestellt – mit großem Erfolg, wie Oberbürgermeister Sebastian Remelé feststellt. Er lobt ausdrücklich das Baureferat und das Liegenschaftsamt für die gute Arbeit.
Eine Expertenjury mit Vertretern aller Bundestagsfraktionen und externen Städtebau-Fachleuten habe nach genau definierten Kriterien über die Projektauswahl entschieden, gaben Remelé und die Wahlkreisabgeordnete Anja Weisgerber bereits am Vortag bekannt.
Erfolgreich unter bundesweit 116 Anträgen
Das Schweinfurter Projekt habe es aus 116 Anträgen bundesweit in die Förderung aus dem reinen Bundesprogramm „Nationales Projekt des Städtebaus“ geschafft. Bayernweit kämen heuer lediglich zwei Maßnahmen in den Genuss der Zuschüsse – eine ist die „Carus-Allee“. Und: Diese habe in allen Kriterienbereichen die höchste Punktzahl erzielt – nämlich jeweils fünf von fünf Punkten.
OB Remelé sieht das Geld als Bestätigung guter Konversionsarbeit
Die Stadtverantwortlichen haben demnach sehr gut argumentiert und beantragt. Über vier Millionen Euro für das Ledward-Areal freut sich Remelé denn auch sehr. Es sind immerhin fast zehn Prozent der 42 Millionen, die in diesen Jahr laut Mitteilung aus dem Bundesfördertopf für die Schwerpunkte Konversion für Militärflächen und interkommunale Zusammenarbeit bundesweit vergeben worden sind. Weisgerber habe maßgeblich dazu beigetragen, so Oberbürgermeister Remelé.
Wie berichtet, hatte die Stadt einen städtebaulichen Wettbewerb ausgeschrieben, der Antworten zur Nutzung und Gestaltung der Ex-Ledward-Kaserne geben sollte und dazu, wie dieses Areal am besten ins Stadtgeschehen integriert werden könnte.
Von der Wissenschaft und Forschung bis zur Veranstaltungshalle
Herausgekommen ist eine sehr gemischte Nutzung für Wissenschaft und Forschung („i-Campus“, Labore, FH-Einrichtungen), gleich nebenan studentisches Wohnen und westlich davon eine Stadt- und Veranstaltungshalle. In den nordwestlichen Teil könnte später einmal der Volksfestplatz verlagert werden, der sich nicht weit entfernt südlich der Niederwerrner Straße befindet.
„Carus-Park“ soll das Konversionsgelände wohl insgesamt einmal heißen – nach dem 13. Präsidenten der Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher (Leopoldina), Carl Gustav Carus (1789 - 1869), nach dem ein Preis zur Auszeichnung von herausragenden jungen Forschern benannt ist, der seit 1961 alle zwei Jahre von der Stadt Schweinfurt verliehen wird. In diesen von Forschung und Lehre zumindest teilgeprägten neuen Stadtteil passt eine „Carus-Allee“, die den Experten des Bundes auf Anhieb immerhin so gut gefällt, dass sie ihnen vier Millionen Euro wert ist.