
Den Kommunen und Schulen steht eine große Aufgabe bevor: Ab 2026 haben Erstklässler einen Anspruch aus Ganztagsbetreuung, selbst in den meisten Ferienwochen. Ab 2029 gilt die Regelung für alle Grundschülerinnen und -schüler. Der Landkreis Schweinfurt will sich bereits jetzt darauf vorbereiten, um zu klären, wie die Betreuung aussehen und wie sie organisiert werden könnte. Dazu wandelte Kreisjugendpflegerin Anika Heymanns den eher trockenen Jugendhilfeausschuss des Landkreises in einen wuseligen Workshop um.
Bereits jetzt gibt es laut Statistik des Landkreises Ganztagesplätze für 24 Prozent der Grundschülerinnen und -schüler. Derzeit sind sie in vier gebundenen, also verpflichtenden, Ganztagsangeboten organisiert. Sechs Schulen bieten heute offene, also freiwillige, Ganztagsklassen an, vier weitere Mittagsbetreuung. Wenn der Betreuungsanspruch 2029 vollends besteht, müssen die Schulen im Landkreis Schweinfurt Plätze für 4632 Kinder bereitstellen.
Und auch die Gemeinden als Sachaufwandsträger der Grundschulen müssen sich langsam sputen, um die Verpflichtungen einhalten zu können. Laut einer Umfrage des Jugendamtes, an der 21 der 29 Kreisgemeinden mitgemacht haben, haben 57 Prozent von ihnen noch gar nicht den Bedarf ermittelt, den sie zu decken haben. Das wird eine der Hauptaufgaben der Kommunen, während der Landkreis die Gesamt- und Planungsverantwortung für die Ganztagesbetreuung innehat. Man wolle den Gemeinden Hilfestellungen leisten, sagte die stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann im Ausschuss. Bei der Umsetzung sollen möglichst viele Akteure eingebunden werden wie Kindergärten, Horte, Tagespflegeinrichtungen oder Kombinationen daraus.
Breit gefächertes Expertenwissen
In dem ersten Schritt, den das Jugendamt jetzt im Jugendhilfeausschuss gegangen ist, stand im Fokus, das Wissen und die Erwartungen der Versammelten anzuzapfen. Dabei hat sich herauskristallisiert, dass man auf eine breit gefächertes Expertentum setzen will, um die Ganztagsbetreuung zu installieren: von den Wohlfahrtsverbänden über die Bildungsregion sowie Eltern- und Schülervertreterinnen und -vertretern bis zu den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. Die Fäden soll eine hauptamtliche Gesamtleitung in Händen halten.
Viele Fragen kamen zusammen
Ein breites Spektrum an Fragen kam zusammen bis zu ganz detaillierten Problemen wie die Finanzierung des Personals, mögliche finanzielle Beiträge der Eltern und der Transport der Kinder während der Schulferien.
Als nächstes sollen Arbeitsgruppen gebildet werden, die sich mit den organisatorischen und inhaltlichen Fragen der Ganztagsbetreuung beschäftigen sollen. Die ersten Ergebnisse erwartet der Jugendhilfeausschuss im Frühjahr 2023.
Wie im Bericht richtig beschrieben werden Kinder in Ganztagsbetreuung wegorganisiert
und haben damit so schon einen 8 Std.-Tag.