Wenn man das Feuerwehrhaus von Vögnitz betritt, sieht man eine saubere, gepflegte Halle, ein gut ausgestattetes Tragspritzenfahrzeug, allerlei Material und viele Uniformen. Soweit ist das nichts Besonderes: aber für einen kleinen Ort wie Vögnitz schon. Vier junge Feuerwehrfrauen tun hier - neben den Männern - aktiv Dienst. Es sind Hannah Fuchs (23), Lisa Stapf (25), Anne Barthelmes (25) und Manuela Horn (45).
Alle vier gehören mit viel Begeisterung der kleinen und engagierten Ortsfeuerwehr in Vögnitz an. Die Frauen eint nicht nur die Feuerwehrarbeit an sich, sondern bei allen steht der große Zusammenhalt und das Miteinander für ihre Gemeinde ganz weit oben.
Auf seine "Mädels" ist 1. Kommandant Rainer Fuchs mächtig stolz – und natürlich auch auf seine Feuerwehrmänner. Mit den Frauen halten insgesamt 18 Aktive der Ortswehr die Treue – bei einem Ort mit etwa 100 Einwohnern eine sehr gute Quote. Im vergangenen Jahr war die Wehr bei sieben technischen Hilfeleistungen und einem Brand im Einsatz.
Aber warum setzen sich - neben allen anderen Männern - die vier Frauen so engagiert ein? "Meine Beweggründe zum Eintritt waren vor allem ein Weiterbestand der Feuerwehr, nicht dass sonst irgendwann zu wenig Mitglieder/Aktive vorhanden sind, um dann doch im Ernstfall schnell eingreifen zu können", stellt Hanna Fuchs klar und erklärt, warum das so wichtig ist: "Ich finde, gerade weil wir so ein kleines Dorf sind, will man sich gegenseitig unterstützen, da sich ja jeder untereinander kennt." Das gehe, so findet sie, am besten in der Feuerwehr, "da wir nicht nur kleinere Einsätze fahren, um der Gemeinschaft zu helfen, sondern auch diverse Feste über das Jahr verteilt ausrichten, welche gut angenommen werden und für das ganze Dorf ein großer Spaß sind".
Für Lisa Stapf waren "die Beweggründe der FFW beizutreten", dass sie es sehr gut findet, "sich ehrenamtlich einzusetzen, um anderen zu helfen, wenn auch nur mit kleineren Tätigkeiten wie beispielsweise Absperrarbeiten". Zudem sei es auch wichtig, "dass man im Ernstfall schnell eingreifen könnte, um Schlimmeres zu verhindern". Auch sie lobt den großen Zusammenhalt. "Es ist im Gesamten einfach eine tolle Gemeinschaft. Jeder kennt jeden und es macht immer Spaß, etwas zusammen auf die Beine stellen zu können", so ihr Fazit.
Das ehrenamtliche Engagement ist auch bei Anne Barthelmes sehr ausgeprägt: "Ich fand die Arbeit der Feuerwehr schon immer interessant, weshalb ich zur Jugendfeuerwehr Gerolzhofen gegangen bin." Von dort aus ging es dann in die Aktive Wehr. Aus persönlichen Gründen habe sie die Feuerwehr dann etwas ruhen lassen.
"Durch einen Wohnortwechsel und meinem Beruf hatte ich die Feuerwehr etwas aus dem Auge verloren", so Anne Barthelmes. "Während dieser Zeit habe ich bei der Johanniter-Unfall-Hilfe meinen Sanitätshelfer/First Responder absolviert, da mir eine ehrenamtliche Tätigkeit schon gefehlt hat", berichtet sie. Nach dem Umzug nach Vögnitz "war mir eigentlich direkt wieder klar, ich möchte der Feuerwehr beitreten. Da ich es gut finde, dass so ein kleines Dorf eine eigene Wehr hat und man so auch am schnellsten neue Leute kennenlernt und sich ins Dorf integrieren kann". Die Feuerwehr sei nicht nur für die Sicherheit hier im Dorf zuständig, sondern auch für das Dorfgeschehen.
Manuela Horn kam zur Feuerwehr, "weil ich ein Hobby mit meinem Mann teilen wollte". Auch sie hat neben den Einsätzen und Übungen gemerkt, dass der Zusammenhalt dafür da ist, "das Dorf zusammenzubringen".