
Zum ersten Mal in der laufenden Amtsperiode, die im Mai letzten Jahres begann, tagte der Gemeinderat im Sitzungssaal im Kolitzheimer Rathaus. Das stellte Bürgermeister Horst Herbert zu Beginn der Sitzung fest. Alle Mitglieder des Gremiums fanden ohne Probleme ihre Plätze, an die Nähe musste man sich erst etwas gewöhnen - war man doch bei den bisherigen Sitzungen, die zuerst im Sportheim des SV Kolitzheim stattfanden, und dann im Musikerheim in Stammheim auf 1, 50 Meter Corona-Abstand. Auch die Zuhörer mussten bestätigen, dass sie das 3G-Kriterium erfüllten.
Der Bauantrag für den Neubau eines Wohnhauses mit Doppelgarage in Lindach erhielt das gemeindliche Einvernehmen, wird doch durch den Neubau anstelle des vorherigen Gebäudebestandes, der abgerissen wurde, eine Verbesserung gegenüber dem vorherigen Zustand erreicht.
Ebenfalls einstimmig wurde der Anerkennungs- und Satzungsbeschluss für zwei Grundstücke in der Gemarkung Herlheim gefasst. Da sich aus der erneuten Beteiligung der Behörden noch inhaltliche Ergänzungen der Behörden ergaben, war es notwendig, darüber noch einmal zu beschließen. Somit können die Bauherren jetzt einen Bauantrag einreichen, der das normale Verfahren der Baugenehmigung für den unbeplanten Innenbereich durchlaufen muss.
Prognose über Bevölkerungsrückgang hat sich nicht bewahrheitet
Von der Bundesregierung werden 35 Euro für den Wahlvorsteher und 25 Euro für die Wahlhelfer und Wahlhelferinnen erstattet - das sogenannte "Erfrischungsgeld". Die Gemeinde Kolitzheim stockt diesen Betrag für alle Wahlhelfer und Wahlhelferinnen auf 35 Euro auf. Dominik Dorsch wies darauf hin, dass umfangreiche Hygienemaßnahmen getroffen werden, um Ansteckungen mit der Corona-Krankheit zu verhindern. Man müsse also keine Angst haben, das Wahllokal aufzusuchen. Bürgermeister Horst Herbert informierte, dass schon mehr als 50 Prozent der Wahlberechtigten sich für die Briefwahl entschieden hätten, dass also der Andrang in den Wahllokalen vergleichsweise gering sein werde.
Der Bürgermeister informierte über die aktuellen Zahlen der Bevölkerungsentwicklung. Erfreulich sei, dass die Prognosen einen Rückgang der Einwohnerzahlen um bis zu zehn Prozent sich nicht bewahrheitet hätten. Zur Zeit sehe man steigende Bevölkerungszahlen, auch die Zahl der Kinder nehme zu. Ab dem Jahrgang 2000 sei die Geburtenrate jedoch geringer gegenüber den früheren Jahren, sodass dann auch die Zahl der Kinder rückläufig werde.
Jährlich gibt es 200 Zu- und Wegzüge
Aktuell stünden in der Gemeinde Kolitzheim 32 Sterbefälle 52 Geburten gegenüber, die Einwohnerzahl sei seit Jahresbeginn um 46 gestiegen. In diese Zahl gehen auch die Zu- und Wegzüge aus der Gemeinde ein. Jährlich gebe es im Schnitt etwa 200 Zu- und Wegzüge insgesamt. Ulrike Bach regte an, dass man auch von seiten der Gemeinde auf die zugezogenen Neubürger zugehen solle, über die Formalitäten bei der Anmeldung hinaus. Sie habe schon Informationen gesammelt, wie dieses Thema in anderen Gemeinden gehandhabt werde.
Der Bürgermeister hielt ihr entgegen, dass man sich schon früher mit diesem Thema auseinandergesetzt habe und mit den Vereinen übereingekommen sei, dass es die Vereine als ihre Aufgabe betrachten, auf die Neubürger und Neubürgerinnen zuzugehen. Aus dem Gremium kam der Gedanke, dass man dieses Thema noch einmal aufgreifen könne. Katharina Graf regte an, einen Empfang für die Neubürgerinnen und Neubürger zu veranstalten.
27 Maßnahmen sind aktuell am Laufen
27 gemeindliche Maßnahmen führte Horst Herbert in seinem Sachstandsbericht zu gemeindlichen Maßnahmen auf, die aktuell am Laufen sind. Die Bauvorhaben der Gemeinde, wie Schule, Feuerwehrhaus in Unterspiesheim und Kolitzheim, Baugebietserschließungen in verschiedenen Gemeinden, Flurbereinigung in Unter- und Oberspiesheim sowie Kolitzheim, Breitbandausbau, ILE Mainschleife, Breitbandausbau und weiterer Maßnahmen stellte der Bürgermeister den Räten vor.
Der Vorschlag von Kurt Greß, das Sitzungsgeld der heutigen Gemeinderatssitzung für die Flutopfer zu spenden und der Feuerwehr Unterspiesheim, die sich am Aktionsbündnis "Wir helfen Rech" beteiligt, mitzugeben, stieß auf einhellige Zustimmung. Da die Gemeinde das Sitzungsgeld auszahlen muss, kam man überein, dass dieses Geld, oder ein anderer Betrag, auf das Konto der Gemeinde überwiesen wird und es dann als eine Summe an die Feuerwehr Unterspiesheim weitergegeben wird.