Zum Auftakt der Interkulturellen Wochen 2014 schmücken Werke dreier Künstler die Stellwände im Foyer des Rathauses. Sie haben eines gemeinsam: Alle drei haben einen Migrationshintergrund. Ahmad Ali kommt aus Afghanistan, Alexander Kopp aus Kasachstan und Wladimir Renner aus Russland. Ihre Bilder machen Lust auf mehr und geben einen kleinen Einblick in das, was den Besucher bei ihrer Ausstellung „Art zu Wandern“ vom 3. bis 14. November in der Halles des Alten Rathauses erwartet.
„Gemeinsamkeiten finden, Unterschiede feiern“, heißt das Motto der Interkulturellen Wochen in Schweinfurt vom 19. September bis 5. Dezember. Den offiziellen Start des Projekts verkündet Schweinfurts Bürgermeisterin Sorya Lippert bei einer kleinen Ansprache. Leider werde die Vielfalt von Kulturen in einer Stadt nicht immer als Bereicherung gesehen. Deshalb sei es wichtig, mit solchen Aktionen Menschen zusammenzuführen, so Lippert. Insgesamt 39 Veranstaltungen stehen auf dem Plan, angeboten von 26 verschiedenen Organisationen, wie zum Beispiel den Panamericanos, dem Interkulturellen Begegnungszentrum für Frauen, der vhs, der Alevitischen Gemeinde Schweinfurt oder des Museums Georg Schäfer.
Bei so vielen tollen Angeboten könne er nicht alles hervorheben, so habe er sich fünf Veranstaltungen rausgepickt, sagt der Integrationsbeauftragte der Stadt, Matthias Kreß. Er weist auf die Ausstellung „Art zu Wandern“ hin und fordert Interessierte auf, die verschiedenen Kunsttechniken der Maler zu vergleichen. Am Herzen liege ihm die Filmwoche vom 25. September bis 1. Oktober. „Wir zeigen hochwertige, interkulturelle Filme aus verschiedenen Sparten, mal Komik, mal Drama.“
Auch auf die Veranstaltung „Lyrik trifft Musik – Orient trifft Okzident“ weist Kreß hin, die schon im Jahr 2012 das Publikum begeisterte. Es wird ein musikalisches Programm aus dem orientalischen Raum geboten, dieses Mal um moderne türkische Balladen ergänzt, die Nurcan Hofmann mit Bastian Späth am Flügel präsentieren wird, heißt es im Programm. Beim italienischen Abend am Freitag, 26. September, will dann Don Vito mit Liedern von Eros Ramazotti, Zucchero oder Adriano Celentano sein Publikum begeistern. Der eingenommene Geldbetrag geht an eine bedürftige Familie, die vom Sozialdienst katholischer Frauen betreut wird.
Viele weitere interessante Veranstaltungen bereichern das Programm, vom Besuch der Moschee über „mexikanisch Kochen“ bis hin zum Frauenfrühstück oder Nordic Walking mit muttersprachlicher Unterstützung. Am 5. Dezember gibt es dann eine große Abschlussveranstaltung in der Rathausdiele. „Wir wollen die Ereignisse Revue passieren lassen und sind neugierig darauf, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede die Besucher der Interkulturellen Wochen zwischen den Kulturen feststellen konnten“, so Kreß. Dazu soll es eine multimediale Dokumentation geben. Kreß ruft Organisatoren und Teilnehmer auf, Fotos, Videos oder auch Texte zu schicken.
Aber erstmal steht am Samstag, 20. September, das Ehrenamt im Mittelpunkt. Interessierte können sich über die Arbeitsgruppen der Lokalen Agenda informieren und Möglichkeiten suchen, sich selbst ehrenamtlich zu engagieren. Am nördlichen Marktplatz gibt es neben dem Infostand verschiedene Attraktionen, auch für Kinder.
Interkulturelle Woche
Die interkulturelle Woche ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie wird von den Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Kommunen, Ausländerbeiräten und Integrationsbeauftragten, Migrationsorganisationen, Volkshochschulen und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. Eigentlich endet sie am 27. September, aufgrund der Vielzahl an Schweinfurter Veranstaltungen verlängert die Stadt Schweinfurt erneut den Aktionszeitraum und feiert vom 19. September bis 5. Dezember die Interkulturellen Wochen 2014. Das gesamte Programm unter www. schweinfurt.de/interkulturellewochen