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Schweinfurt
Viel Lob und eine Finanzspritze für die Retter historischer Gebäude
Der Bezirk Unterfranken vergibt seinen Förderpreis mit je 25.000 Euro an sechs Eigentümer denkmalgeschützter Häuser. Sie sanierten mit viel Mühe besondere Bauten.
Bei der Verleihung des Förderpreises des Bezirks Unterfranken an sechs Eigentümer denkmalgeschützter Gebäude waren in Schweinfurt dabei: (von links) Linda und Felix Bendikowski (Eibelstadt), Philomena und Peter Müller (Schweinfurt), Claudia Papachrissanthou und Heiko Hoier (Markt Mömbris), Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, Raymund und Simone Müller (Bad Kissingen), Thomas und Heidi Stintzing (Obernbreit), Brigitta Böhme und Bernard Esposito (Burgsinn) und Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé.
Foto: Thomas Obermeier | Bei der Verleihung des Förderpreises des Bezirks Unterfranken an sechs Eigentümer denkmalgeschützter Gebäude waren in Schweinfurt dabei: (von links) Linda und Felix Bendikowski (Eibelstadt), Philomena und Peter ...
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 18:02 Uhr

Vor der Vergangenheit verneigen, an der Schönheit alter Gebäude erfreuen und künftigen Generationen ein Geschenk hinterlassen: Das bedeutet Denkmalpflege. Diesem Grundsatz haben sich auch sechs Bauherren aus Unterfranken verschrieben, die alte, denkmalgeschützte Häuser mühevoll saniert haben. Ihnen verlieh der Bezirk Unterfranken daher seinen "Förderpreis zur Erhaltung historischer Bausubstanz", dotiert mit jeweils 25.000 Euro.

Damit ist dieser Preis einer der höchst begehrten in Deutschland, mutmaßte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel bei der Preisverleihung in der St. Salvatorkirche in Schweinfurt. Das Geld können die Bauherren mehr als gut gebrauchen. Denn oft warten Überraschungen aller Art bei alten Gebäuden, die eine Sanierung teurer werden lassen. Allerdings: Die Eigentümer erhalten auch etwas Einmaliges, wie Dotzel sagte, etwas Individuelles mit ganz eigenem Charakter, anders als "Einheits-Eigenheime auf der grünen Wiese".

Von den sechs prämierten Objekten sind fünf in Privateigentum. Diese Eigentümer hätten Leidenschaft erwiesen, und nicht selten viel Durchhaltevermögen, lobte Dotzel.

Das ehemalige Solereservoir in Bad Kissingen, ein langgezogener Satteldachbau in Holzbauweise, setzten Simone und Raymund Müller als Wohnhaus instand. Ursprünglich wurde hier das salzhaltige Wasser der Saline gesammelt, um es in Bottichen zu den Kurhäusern zu bringen.

Mitten in Obernbreit (Lkr. Kitzingen) an der Kreuzung von vier Straßen liegt das Haus von Heidi und Thomas Stintzing, das – früher Bauernhaus, dann Bäckerei – lange leer stand. Die 150-jährige Besitzergeschichte setzte das Paar fort, indem es das Gebäude mit dem hohen Dach sanierte, das Zierfachwerk von Putz befreite und wieder zur Geltung brachte.

An einen Renaissancebau mit Schweifgiebeln, Standerker und Treppenturm wagten sich Brigitta Böhme und Bernard Esposito, die das Fronhofer Schlösschen im Ortskern von Burgsinn (Lkr. Main-Spessart) retteten. Einst prächtiges Herrenhaus der Familie von Thüngen befand es sich zuletzt in katastrophalem Zustand, mit schweren statischen Problemen. Nach der Sanierung dient es wieder als Wohnraum.

Ein Beispiel für hochstehende städtische Baukultur vor der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs bildet das Wohngebäude von Linda und Felix Bendikowski in Eibelstadt (Lkr. Würzburg). Sie setzten das ehemalige Winzer-Anwesen von 1597 und 1623 instand, sie ließen das barockzeitliche Gepräge des Hauses wieder erkennen.

Vor dem Untergang retteten Philomena und Peter Müller ein Bürgerhaus aus der Renaissance-Zeit in der Burggasse in Schweinfurt, das vermutlich älteste der Stadt. Sie bauten den im Krieg zerbombten Volutengiebel wieder auf, sie legten Fachwerkfassungen und Malereien frei. Mieter genießen mittlerweile die einzigartige Atmosphäre.

Der Markt Mömbris (Lkr. Aschaffenburg) hatte einen Gebäudekomplex aus dem frühen 19. Jahrhundert saniert, ursprünglich zwei giebelständige Fachwerkhäuser, verbunden durch einen massiven Bau. Der kleinere Trakt wurde abgerissen, der Querbau nach historischem Vorbild mit einem neuen Torbogen aus Sandstein versehen. Im sogenannten "Hermann Dümig-Haus" finden künftig Ausstellungen und Vorträge statt.

 
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