Unter großer Beteiligung der Ortsbevölkerung und mit Gästen aus den umliegenden Gemeinden wurde im Rahmen des Seefestes am Sonntagvormittag das neue Feuerwehrhaus in Reichmannshausen seiner Bestimmung übergeben. Bei der Feier stellten der Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Schweinfurter Rhön, Kai Söder, und der Ökumene-Beauftragte der evangelischen Kirchengemeinde Schonungen, Gerhard Räth, das Gebäude und die Feuerwehrleute unter den Segen Gottes. Die Feuerwehrkapelle Reichmannshausen unter Leitung von Andreas Schleyer umrahmte die Feier.
In allen Ansprachen wurde die Eigenleistung der Feuerwehrleute bei diesem Bauvorhaben hervorgehoben. So dankte Kommandant Marco Walter "allen Helfern, die sich mit Ideen und so vielen Stunden Arbeitsleistung mit eingebracht haben". Er erinnerte daran, dass aufgrund der Mängel am alten Feuerwehrhaus und der nicht zu bezahlenden energetischen Ertüchtigung Pläne für einen Neubau reiften.
Sie wurden 2018 im Gemeinderat vorgestellt. Baubeginn war 2020, wobei fast der gesamte Abriss in Eigenleistung durchgeführt wurde. "Hier wurden Tausende Stunden von vielen Helfern an meist vier Tagen die Woche erbracht", so der Kommandant. Er betonte auch die gute Zusammenarbeit beim Bau mit der Gemeinde und die Unterstützung durch das Amt für Ländliche Entwicklung Würzburg.
Feuerwehrhaus kostete 1,1 Millionen Euro
"Ohne die Eigenleistung der vielen ehrenamtlichen Helfer wäre das Projekt so nicht möglich gewesen", räumte Bürgermeister Stefan Rottmann ein, der besonders den Einsatz von Kommandant Marco Walter lobte. Der Bürgermeister listete 1,1 Millionen Euro an Kosten auf. Dazu erhielt die Gemeinde an Zuschuss 300.000 Euro vom Amt für Ländliche Entwicklung für die Dorfgemeinschaftsräume und 115.000 Euro staatlichen Zuschuss für die Stellplätze der Feuerwehrfahrzeuge. Rottmann erinnerte an die Gefahrenlage, die sich geändert habe. So sei die Bezeichnung Feuerwehr schon längst überholt. Besonders der Klimawandel stelle durch lange Hitzeperioden eine Gefahr dar.
Die Glückwünsche des Landkreises zum Neubau überbrachte Bettina Bärmann. "Reichmannshausen hat sich aufgrund der Dorferneuerung in den vergangenen Jahren wunderbar entwickelt", meinte die stellvertretende Landrätin. Dass die Gemeinde nun auch ein neues Feuerwehrauto in Auftrag gegeben habe, das TSF-Logistik, zeige, dass alle Feuerwehren des Landkreises sich mit dem Thema Klimawandel auseinandersetzten.
"Die Feuerwehr ist eine Pflichtaufgabe der Gemeinde, aber hier wird mehr getan", stellte Kreisbrandinspektor Florian Zippel fest. Architekt Florian Göger nannte es eine Herausforderung ein Gebäude zu erstellen, dass sowohl den Ansprüchen eines Feuerwehrgerätehauses als auch denen eines einladenden Dorfgemeinschaftshauses entspricht.