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SCHWEINFURT
Viel Applaus beim Podium junger Solisten
Viel Applaus gab es beim Podium junger Solisten der Musikschule im Augustinum.
Foto: Josef Lamber | Viel Applaus gab es beim Podium junger Solisten der Musikschule im Augustinum.
Erna Rauscher
 |  aktualisiert: 02.04.2019 10:44 Uhr

Ein Programm mit deutlichem Spannungsbogen hatte Monika Betzel mit Schülerinnen und Schülern der Musikschule Schweinfurt zusammengestellt. Mit großer Ernsthaftigkeit wurde musiziert, die Jugendlichen zwischen zehn und 19 Jahren präsentierten ihre aktuellen Musterstücke.

Da waren Vorspielstücke für die Aufnahmeprüfung ebenso dabei wie Übungsstücke aus dem Unterricht. Monika Betzel moderierte locker und informativ, immer berichtete sie auch etwas Persönliches über ihre Schützlinge. Das wusste das Publikum im Augustinum Schweinfurt zu schätzen und geizte nicht mit Applaus.

Energisch griff Alexandra Schwarzkopf bei der Tarantella von Pieczonka in die Tasten des Steinway Flügels. Mit flinken Fingern eröffnete sie schwungvoll die Reihe der ganz unterschiedlichen Vortragsstücke. Anna Volz, die Preisträgerin auf Landesebene bei Jugend Musiziert, begeisterte mit zwei Liedern von Franz Schubert. Bei ihrer klaren Stimme mit blitzsauberer Intonation nahm man ihr die Textzeile „nehmt mich wie ich bin“ sofort ab.

Hanna Loretta Tartler (Klavier) war eine der vielen Debütantinnen beim Konzert im Augustinum. Die unterschiedlichen Charaktere der Variationen über ein russisches Lied von Glinka brachte sie zum Leuchten: mal schmeichelnd, dann keck oder wieder verträumt. Tom Maurer (Violine) musste auf seinen gewohnten Begleiter verzichten, der kurzfristig erkrankt war. Doch Barbara Anton-Kügler war ihm eine überaus einfühlsame Begleiterin, die mit ihm die Klippen des ersten Satzes von Bachs Violinkonzert a-Moll umschiffte.

Die jüngste Solistin an diesem Abend war Inga Leis, die erst seit diesem Schuljahr in der Musikschule unterrichtet wird. Kraftvoll eroberte sie sich die Partitur von Chopins Polonaise g-Moll im Sturm, die dieser mit nur sieben Jahren geschrieben hatte. Da passte sie mit ihren zehn Jahren so recht dazu. Mit ganz anderen Tönen überraschte Chiara Düring auf ihrem Altsaxophon. In dem Solo black & blue von Cockroft ließ sie es quietschen und samtig blubbern, klapperte rhythmisch mit den Klappen.

Schon mehrfach war Jareem Willmore im Augustinum aufgetreten, die große Entwicklung, die er in den Jahren seinem Spiel gemacht hatte, konnte man an diesem Abend bei dem ersten Satz aus Mozarts a-Moll Sonate KV 310 erleben. Die perlenden Läufe nahm er dynamisch und sehr spielerisch, dagegen setzte er mit großer Energie die düsteren Passagen.

Das Mitglied im Bayerischen Juristenorchester Robert Jacobi (Violoncello) eröffnete seinen Beitrag mit dem leicht und duftig interpretierten Elfentanz von Popper. Großartig intoniert ließ er seinen Bogen wispern und über die Saiten schweben. Zusammen mit Simon Barth (Klavier) gelang den Beiden ein hervorragendes Allegro non troppo aus Brahms‘ Sonate Nr. 1 e-Moll op. 38: seelen- und sehnsuchtsvoll musiziert, mit großer Tiefe.

Abschließend brillierte Sebastian Knaub (Klavier) zunächst mit Bachs Prélude aus dessen englischer Suite a-Moll. Mit drängendem Puls und klarer Tongebung gab er dem Satz einen immer durchhörbaren Anschein. Chopins Etüde f-Moll op. 10 Nr. 9 war der rechte Schlusspunkt für diesen Abend. Mit großem Bogen überstrahlte die Melodie in der rechten Hand die rollende Figur der linken Hand. Großer Applaus beschloss einen tollen Abend.

 
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