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Video-Überwachung am Roßmarkt
Schweinfurt Die Innenstadt ist sichtlich sauberer geworden, aber nicht sicherer, im ersten Jahr des von Helmut Stühler (Stadt) und Egon Dietz (Polizei) gemanagten Integrationsprojektes "Gern daheim." Es ist - zunächst - auf drei Jahre angelegt.
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Foto: FOTO LASZLO RUPPERT
Von unserem Redaktionsmitglied Manfred Kraus
 |  aktualisiert: 15.12.2020 14:23 Uhr
Solange wird es nach Meinung von Helmut Stühler auch dauern, bis sich erste, wirklich greifbare Erfolge bei der Integration der Aussiedler und Ausländer zeigen. Als schwierigstes Problem in diesem Zusammenhang nennt Stühler, an diesen Personenkreis näher heranzukommen. Selbst die bei der VHS installierte "Brückenfrau" habe es diesbezüglich schwer.

Greifbare Erfolge gibt es hingegen bei der "Sauberkeit". Dank der vielen Aktionen und einem dabei überaus aktiven und kreativen Baubetriebshof, lobt Stühler. Und dank des zusätzlich eingesetzten Personals, das den Müll von den Straßen und Plätzen der Innenstadt pickt. Nach Aufklärungsarbeit zum Thema Sauberkeit in den Schulen soll nun solche auch in den Kindergärten gemacht werden.

Gern daheim wolle nicht polarisieren, sondern nur, dass sich auch die Hundebesitzer für ein sauberes Schweinfurt verantwortlich fühlen, konstatiert Stühler zu den Hundekot-Automaten. Die Standorte der Wertstoff-Container, ebenfalls ständiges Ärgernis für viele Bürger, würden im kommenden Jahr nicht nur reduziert, sondern auch öfter geleert und stärker überwacht. Auch an den Spielplätzen habe sich "einiges getan", betont Stühler. Sie seien sauberer und sicherer geworden, oft auch altersgerechter. Die Lösung, die Pennerszene ins "Paschawäldchen" zu verbannen, hat der City gut getan.

Stühler fordert Zivilcourage gegen Verstöße: "Es muss nicht gleich der Ruf nach Ordnungsdienst und Polizei sein. Es reicht oft ein mutiges Wort eines Zuschauer, um die Leute zu bekehren."

Zum Thema "Zivilcourage" hat "Gern daheim" einen Wettbewerb an allen Schweinfurter Schulen ausgelobt, Preisgeld 200 Euro für die jeweils beste von vier Jahrgangsgruppen. Aufgabe ist die Entwicklung eines markanten Titels oder Logos, von Plakaten oder Videos. Bewertet werden auch Sketche, musikalische Beiträge und Texte. Abgabeschluss ist der 1. März 2004.

Seit Mitte August habe die Polizei rund 1000 Mannstunden zusätzlich für mehr Sicherheit in der Innenstadt geleistet, bilanziert Egon Dietz. Im Fokus der Bekämpfung stehe vor allem das Delikt Ladendiebstahl, das stark zugenommen hat. Die Sicherheitswacht ist um vier Damen und zwei Herren auf 16 Einsatzkräfte verstärkt worden. Ordnungsdienst und Sicherheitswacht gehen gemeinsam auf Streife. "Es gibt darüber nur Positives zu berichten, auch die beiden Türkinnen mit Kopftuch betreffend" resümiert der erfahrene Polizist Dietz und fügt hinzu, er gehe davon aus, dass der bis Ende März laufende Versuch verlängert wird.

Bis dahin könnte die Video-Überwachung des Busbahnhofes bereits ihren Betrieb aufgenommen haben. Eine mobile Anlage ist beantragt. Sie soll präventiv und repressiv am Roßmarkt wirken, wo jährlich über 500 Delikte zu Buche stehen. Über diverse Projekte von "Gern daheim" werden wir gesondert berichten. Es ist in seiner Form einmalig. Die Polizei in Kempten und Augsburg interessiert sich auch dafür.

 
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