„Spiele werden dargestellt – Beim Umzug in Lülsfeld.“ Unter diesem Motto ging der 48. Faschingszug in Lülsfeld bei kühlem, aber trockenem Wetter über die Bühne.
Angeführt wurde er von dem kleinen Jan Weidinger aus dem Ritterspiel. Als Schnecken sorgten die Zugführer mit Anhang dafür, dass der Gaudiwurm nicht zu hohe Geschwindigkeit aufnahm: „Tempo kleine Schnecke ist der Hit, Klein und Groß spielen mit.“ Gefährlicher wurde es beim Kampf der Gladiatoren, doch diese lösten ihre Duelle spielerisch.
„Hier müsst ihr nicht länger warten, hier kommt frisches Obst vom Garten.“ Den Obstgarten stellte eine bunte Gruppe aus Frauen und Kindern dar. Junge Familien mit der jüngsten Teilnehmerin, der zweijährigen Lena, gaben den Tipp: „Angel nicht den Stiefel beim Angelspiel, denn die Fische sind das Ziel.“
Obwohl die Pinguine aus Järkendorf Vogelgrippe hatten, strengten sie sich an, ihren Leitspruch zu erfüllen: „Plisch, platsch Pinguin heißt unser Spiel, nicht vom Eisberg zu fallen, ist unser Ziel.“
Junge Frauen aus Sulzheim waren erstmals beim Lülsfelder Faschingszug vertreten und bildeten beim Domino-Spiel schöne Zahlenfolgen.
„Die Minis heute ganz kurios, ziehen als zornige Vögel los.“ Dieses Brettspiel „Angry Birds“ hatten sich die Lülsfelder Ministranten ausgesucht. Mit viel Liebe wurde der Wagen des Lülsfelder Frauenbundes für das Gänsespiel hergerichtet. Der schlaue Fuchs war auch dabei und die Damen meinten: „Der Frauenbund lädt heute ein, zu einem Gläschen Gänsewein.“ Sie sorgten auch mit Viagra-Bonbons vor, dass nach zu viel Wein die Liebe nicht zu „kurz“ kam.
In der Mitte des Zugs brachte die Musikkapelle Lülsfeld-Schallfeld unter der Leitung von Bernhard Scheder noch mehr Stimmung. In den Reihen der Musiker war aber nicht nur ein Maulwurf. Sie kamen alle gemeinsam aus dem Maulwurfspiel.
Als Joker aus dem Romméspiel hatte sich Hans Anger mit 89 Jahren dem Zug angeschlossen. Er war 1967 der Gründer der Lülsfelder Faschingszüge und hatte sie 32 Jahre lang geleitet.
„Es wird geschüttelt noch und nöcher, die Würfel müssen aus dem Becher“, meinten die Kniffler mit Bürgermeister Wolfgang Anger und rollten spielerisch durch die mit über 2000 Zuschauern gesäumten Straßen. Als Spiel des Jahres stellte eine bunt gemischte, anmutige Truppe aus Krautwinheim auf ihrem Wagen „Sagaland“ dar.
Zu einem festen Bestandteil des Lülsfelder Umzugs gehört eine Frauengruppe aus Frankenwinheim, die in diesem Jahr als bunt gemischtes Hütchenspiel auftrat.
Eine weitere Fußgruppe, bestehend aus jungen Damen, war der „Zauberwürfel“.
„Casino to go“, stand auf dem nächsten Wagen. Die Brettspieler(-innen) gaben zu: „Jeder von uns verzockt sein Geld, wie es ihm gefällt.“ Aber sie haben auch ein Ziel: „Wir wollen nicht verpennen, den Jackpot zu sprengen.“
Etwas wilder ging es bei „Looping Louie“ zu. Hier schossen die Flugobjekte durch die Gegend und es blieb kein Zuschauerauge trocken.
Ein Riesendurcheinander war „Memory“, doch zuletzt fanden die Kärtchen zueinander und jeder Topf seinen Deckel.
Auf dem obligatorischen, letzten Wagen stand: „Das Glück ist eine blinde Kuh, und läuft dem dümmsten Ochsen zu.“ Auf dem Wagen war aber auch Vorsicht wie bei allen Kühen geboten, denn: „Die Kuh liefert nicht nur Milch, sondern auch flache Fladen, welche sich spontan entladen.“
Für das leibliche Wohl sorgten nicht nur der neue Kaffee- und Kuchenstand der Korbballabteilung, ein Wurststand und ein Pizzabäcker, sondern auch der Wurstwagen mit dem Brettspiel „Würfelwurs“.
Ein weiterer fest installierter Wagen stellte das Spiel „Musikquiz“ dar. Dahinter versteckte sich DJ Hondi, der in der Ortsmitte für musikalische Stimmung sorgte und die einzelnen Gruppen ankündigte.
Das närrische Treiben ging dort nach dem Umzug weiter, bevor es sich später um das Sportheim konzentrierte. In beheizten Zelten war es auszuhalten, nachdem der Saal und der Gastraum immer noch gesperrt sind.
In bewährter Weise sorgte die Schallfelder Feuerwehr für die Straßenabsicherung und die Zugverantwortlichen Anja Bördlein und Reinhold Anger freuten sich, dass alles reibungslos klappte.