
Denn größten Fragenkomplex außerhalb des Themas Bahn bei der Gerolzhöfer Bürgerversammlung hatte Thomas Steinhauer. Er wollte wissen, wie es um die Zukunft der Grabenschule bestellt ist, die für ihn ein tolles, zentral gelegenes Schulgebäude ist und erst vor knapp zehn Jahren saniert wurde.
Es sei einmalig für eine Kleinstadt, dass sie zwei Grundschulstandorte hat, erklärte Bürgermeister Thorsten Wozniak. Die Schulleitung wünsche allerdings einen konzentrierten Standort mit einer vernünftigen Aula. Das 2011 für 1,6 Millionen Euro sanierte Gebäude eigne sich auch für andere öffentliche Zwecke wie etwa ein Gründerhaus oder die Volkshochschule.
Zweite Frage Steinhauers: Was muss an der Mittelschule zwingend gemacht werden und reicht nicht eine Teilsanierung anstatt eines Neubaus? Eine Sanierung ziehe immer neue Ausbesserungsarbeiten nach sich, erklärte Wozniak. Sowohl bei Kostenberechnungen für eine Sanierung als auch für einen Neubau seien schnell hohe Zahlen entstanden. Bei einer Sanierung müsste der Schulbetrieb währenddessen in Container umgesiedelt werden. Das koste zusätzlich 1,3 Millionen Euro, die nicht förderfähig sind. Ein Neubau würde schließlich 15 Millionen kosten, eine Sanierung 16 Millionen. Bei der Grundschule wäre eine Sanierung zwar etwas billiger als ein Neubau, doch dann hätte die Stadt ein neues Gebäude.
Die rote Linie für Schulden
Die Stadt gehe in nächster Zeit große Projekte an. Wo dabei die rote Linie für Schulden sei, fragte Steinhauer zum dritten. Der Bürgermeister informierte, dass die Stadt jetzt schon zu den am höchsten verschuldeten Kommunen gehöre. Das Schwimmbad habe im vergangenen Jahr "ein sehr, sehr gutes Betriebsergebnis" gehabt, bleibe aber trotzdem leicht defizitär. Die rote Linie bei den Schulden sei erreicht, wenn die Stadt die Tilgungen nicht mehr leisten könnte.
Herbert Kimmels Anliegen war eine Linksabbiegerspur in der Frankenwinheimer Straße in Richtung Netto- und Edeka-Einkaufsmarkt. An der stark belasteten Einmündung der Kolpingstraße in die Frankenwinheimer Straße könnte zudem ein Kreisel entstehen. Der Linksabbieger werde nicht kommen, war sich Thorsten Wozniak sicher, wohl aber eine kleine Stellfläche, wo sich Linksabbieger einordnen und rechts überholt werden können. Das werde noch im Frühjahr geschehen. Einen Kreisverkehr hätte Wozniak auch gerne, wenn der Staat baut. Allerdings habe der so genannte Aldi-Kreisel 1,2 Millionen Euro gekostet und habe mit einem Radius von 48 Metern auch großen Flächenbedarf.
Außerdem sei die Wartezeit an der Ecke Kolping-/Frankenwinheimer Straße nicht so groß. Er selbst habe höchsten eine bis zwei Minuten gemessen. "Eine Minute im Auto zu sitzen, ohne etwas zu tun, ist grauenhaft", gab der Bürgermeister das Gefühl vieler Autofahrer weiter.