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SCHWEINFURT
Vertontes Tagebuch
Redaktion
 |  aktualisiert: 24.07.2014 14:17 Uhr

In Schweinfurt gibt es wohl kaum einen fleißigeren Musiker als Matze Rossi alias Matthias Nürnberger. Erst letztes Jahr hat er mit seiner neu gegründeten Punkband Bad Drugs sein erstes Album veröffentlicht, und schon ist ein neues Soloalbum fertig. „Und jetzt Licht, bitte!“ erscheint am 25. Juli über sein eigenes Label Dancing In The Dark Records. Am Samstag, 26. Juli, präsentiert Matze Rossi sein neues Album im Rahmen einer Release-Party im Stattbahnhof.

Singer-Songwriter, Familienvater, Yogalehrer, Sänger der Punkband Bad Drugs, Labelbetreiber, Dozent an der Fachakademie für Sozialpädagogik. Der Tag müsste für Matthias Nürnberger mindestens 30 Stunden haben. Trotzdem schafft es der Schweinfurter immer wieder, alles unter einen Hut zu bringen. Denn in ihm brennt ein Feuer, eine Leidenschaft für seine Musik, sodass er gar nicht anders kann.

„Das Soloprojekt Matze Rossi wollte ich schon in der Endphase bei meiner alten Band Tagtraum machen, weil es einfach meine ganz persönlichen Songs sind“, erzählt Matthias Nürnberger. „Es fällt mir schwer, bei ganz persönlichen Songs Einflüsse von außen zuzulassen. Deswegen hatte ich dann ja auch die Idee für die Bad Drugs, dass ich auch wieder eine Band habe, an der alle Bandmitglieder mitarbeiten. Aber Matze Rossi soll ein Soloprojekt bleiben.“

Deshalb hat sich der Musiker entschieden, mit seinem neuen Album zu seinen Wurzeln zurückzukehren. Dorthin, wo mit kleinen, leisen Songs alles angefangen hat. Nur er, seine Gitarre und seine Stimme. Keine Proben, keine Kompromisse. Nur spielen, singen und aufnehmen, hie und da ein paar Gimmicks wie Klavier oder Glockenspiel. Alles reduziert auf die Geschichten oder Lebensabschnitte, von denen die Lieder erzählen wollen.

Vom ersten Moment an werden seine Fans spüren, dass sie im richtigen Film sind: die typische Matze-Rossi-Melancholie freundet sich an mit Hoffnung und einer unbändigen Lebenslust. Zentrales Thema des Albums ist, das Leben zu lieben und jeden Moment achtsam zu verbringen. „Zum einen hat es damit zu tun, dass Wauz, einer meiner besten Freunde vergangenes Jahr gestorben ist“, begründet er diese bewusste positive Haltung zum Leben. „Wir haben uns zwar schon immer, aber gerade in der Zeit seiner Krebserkrankung, viel über das Leben und Sterben unterhalten. Zum anderen hat es aber auch damit zu tun, dass ich mich intensiv mit Yoga beschäftige. Und das hat natürlich Auswirkungen auf meine Glücksgefühle und Haltung zum Leben.“

Zwischen Januar und April hat sich Matze Rossi allein in seinem Keller in der Gartenstadt verschanzt und die 13 neuen Songs peu a peu aufgenommen. Dort hat er sich ein Ministudio eingerichtet. So wie Damon Albarn, der das letzte Album der Gorillaz komplett auf seinem Laptop aufgenommen hat. Er hat alle Songs in mehreren Versionen aufgenommen, am Schluss aber doch meistens den ersten Take genommen. „Weil trotz kleiner Fehler dabei oft das Gefühl am besten transportiert wurde. Die Matze-Rossi-Songs sind einfach Momentaufnahmen, die authentisch sein sollen, eine Art Tagebuch, nur dass ich es dann veröffentliche.“

Unterstützung gab es bei der Produktion nur bei einigen Stücken am Mikrofon von seiner Frau Susanne, dem befreundeten Sänger Tilman Benning alias Tigeryouth, Katharina Karg, Sabine Schöps, Bianca Rebhahn-Müller und der blutjungen Berliner Sängerin Nicole Carter Cash. „Ich kannte sie bis dahin gar nicht, sie war zwar schon schon öfter mal auf einem Konzert, wie ich dann erfahren habe“, erzählt Matze Rossi. „Sie hat mir einfach einen Soundcloud-Link geschickt, in dem sie meinen Song „Und jetzt Licht, bitte!“ am Klavier interpretiert. Das fand ich super. Und dann habe ich beschlossen sie zu den Aufnahmen einzuladen.“

„Und jetzt Licht, bitte!“ wird das erste Matze-Rossi-Album sein, das auch als Vinyl erscheint. Kurz vor der Veröffentlichung soll es vom vierten Rossi-Album sogar eine spezielle Sammleredition geben, die man beim Künstler vorbestellen kann: mit 180 Gramm schwerem Vinyl, mp3-Code, Shirt, Linernotes und Akkordheftchen zum Nachspielen am Lagerfeuer. Geplant ist auch, dass Freunde und verschiedene Künstler zu jedem Song auf dem Album ein Video drehen. Vor dem Veröffentlichungstermin soll dann jeden Tag ein Video gezeigt und die Künstler auf der Homepage und der Facebook-Seite von Matze Rossi vorgestellt werden. Wolfgang Hanke

Release-Party im Stattbahnhof: „Und jetzt Licht, bitte!“ von Matze Rossi, Samstag, 26. Juli, 21 Uhr.

 
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