Bereits zum elften Mal startet am 27. Juli in 18 Museen der Region die beliebte Tauschausstellung, in diesem Jahr unter dem Motto „Kunst geht fremd … und ist verspielt“. Passend zum Thema gibt jedes Haus ein Objekt aus seiner Sammlung zur Ausstellung in eines der Partnermuseen. In der neuen Umgebung ermöglichen die oft irritierenden Fremdgänger vielfältige Anknüpfungspunkte und schaffen unerwartete Bezüge zur Sammlung des Gastmuseums.
Von Anfang an ist die Kunsthalle Schweinfurt mit dabei und schickt in diesem Jahr einen besonderen Tisch nach Miltenberg: Das Schachspiel von Richard Mühlemeier aus der Mitte der 1970er Jahre ist seiner heimischen Rhönlandschaft nachempfunden. Die Bauern formte der Künstler als kugelige Bäume, die Figuren der Königinnen sind von einem antiken runden Säulentempel inspiriert. Mit jedem Zug, mit jeder Bewegung der Figuren verändert sich der Raum des Spielfeldes in einem spannenden Wechselspiel aus Architektur und Natur.
Sein Gastquartier nimmt der Spieltisch im Rittersaal auf der Burg in Miltenberg. Der in historistischer Manier gestaltete Raum weckt seit seiner Entstehung im frühen 20. Jahrhundert Erinnerungen an die vermeintlich tugendhafte mittelalterliche Ritterschaft. Das Schachspiel als geschätzter Zeitvertreib des Adels greift diese sehnsuchtsvolle Reminiszenz an die Vergangenheit in passender Weise auf.
Das Museum in der Barockscheune Volkach ist in diesem Jahr der zweite Tauschpartner der Kunsthalle. Von dort kommen historische Trachtenaccessoires nach Schweinfurt. Die mit bunten Perlen verzierten, gehäkelten, weißen Baumwollhandschuhe und die mit weißen Ziernähten versehenen schwarzen Lederstiefelletten gehören zu einer historischen Festtagstracht aus dem für seine reich geschmückten Trachtenvarianten besonders bekannten Ochsenfurter Gau. Im Nordflügel bilden sie einen spannenden Kontrast zur Kunst der „jungen Wilden“ um Lothar Fischer, Helmut Sturm oder Heimrad Prem. Gleichzeitig ergänzen sie dort weiterhin als volkskundliches Zeugnis den Blick auf die vielfältige heimische Kulturlandschaft.
2011 ging die Kunst in Unterfranken erstmals fremd, damals noch in nur vier Museen der Region. In jedem Jahr kamen neue Partner zum erfolgreichen, vom Bezirk Unterfranken geförderten Netzwerk hinzu, so auch 2021 mit dem Museum am Dom in Würzburg und dem Fränkischen Freilandmuseum Fladungen. Sie ergänzen die bisherige Runde, bestehend aus den Museen Schloss Aschach, den Museen der Stadt Aschaffenburg, dem Museum Obere Saline Bad Kissingen, dem Heimatmuseum Ebern, dem Museum Terra Triassica Euerdorf, dem Museum Johanniskapelle Gerolzhofen, dem Knauf-Museum Iphofen, dem Deutschen Fastnachtmuseum Kitzingen, dem Spessartmuseum Lohr, den Museen der Stadt Miltenberg, der Kreisgalerie Mellrichstadt, der Kunsthalle Schweinfurt, dem Jüdischen Kulturmuseum Veitshöchheim, dem Museum in der Barockscheune Volkach, dem Museum im Kulturspeicher Würzburg sowie dem Museum für Franken Würzburg.