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Schweinfurt
Versorgung für Lungenkrebspatienten in der Region soll besser werden
Das Thoraxzentrum Bezirk Unterfranken und das Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt gehen eine Kooperation ein.
Die neue Kooperation zwischen dem Thoraxzentrum Bezirk Unterfranken und dem Leopoldina-Krankenhaus für die Versorgung von Patienten mit Lungenkrebserkrankungen. Von links: Prof. Dr. Stephan Kanzler (Leiter des Darm- und Pankreaskarzinomzentrums am Leopoldina-Krankenhaus), Dr. Bernd Seese (Chefarzt des Thoraxzentrum Bezirk Unterfranken), Sebastian Remelé (Schweinfurts Oberbürgermeister und Aufsichtratsvorsitzender des Leopoldina-Krankenhaus), Stefan Funk (Bezirkstagspräsident) und Jürgen Winter (Geschäftsführer des Leopoldina-Krankenhauses).
Foto: Steffen Krapf | Die neue Kooperation zwischen dem Thoraxzentrum Bezirk Unterfranken und dem Leopoldina-Krankenhaus für die Versorgung von Patienten mit Lungenkrebserkrankungen. Von links: Prof. Dr.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 25.03.2025 02:36 Uhr

Die Gesundheitsversorgung in der Region Main-Rhön soll mit einer neuen Kooperation einen Sprung nach vorne machen. Das Thoraxzentrum Bezirk Unterfranken (TZBU) in Münnerstadt und das Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt intensivieren ihre Zusammenarbeit, um zukünftig die Versorgung von Patienten mit Lungenkrebserkrankungen in der Region zu verbessern.

Das gemeinsame Ziel ist es, das TZBU als zertifiziertes Lungenkrebszentrum nach den Standards der Deutschen Krebsgesellschaft zu etablieren. Das könnte das Thoraxzentrum alleine nicht stemmen. Am Ende werden vor allem die Patienten von der Kooperation profitieren, erklärten die Verantwortlichen beider Kliniken bei einem Pressegespräch.

"Ich einer Zeit wachsender Herausforderungen ist es wichtiger denn je, dass kommunale Träger zusammenrücken", sagte Sebastian Remelé, Schweinfurts Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender des Leopoldina-Krankenhauses bei einer Pressekonferenz. Vom Bund und den Ländern fordert Remelé, die finanzielle Unterstützung für kommunale Gesundheitseinrichtungen zu sichern, um Privatisierungen aus rein finanziellen Gründen zu vermeiden. Von der neuen Regierung fordert er in dem Zusammenhang eine "schnelle und wirksame Unterstützung".

Bezirkstagspräsident Stefan Funk sieht in der neuen Zusammenarbeit der beiden Krankenhäusern eine innovative und nachhaltige Lösung inmitten großer Herausforderungen, wie dem demografischen Wandel, dem Fachkräftemangel und der steigenden Anforderung an eine spezialisierte medizinische Versorgung.

Wertvolle Synergien und effizientere Abläufe

Durch die enge Verzahnung beider Häuser verspricht Funk sich wertvolle Synergien. "Die Spezialisierung beider Kliniken wird gestärkt, medizinische Expertise gebündelt und Abläufe effizienter gestaltet", kündigt der Bezirkstagspräsident an. Die Behandlungsqualität für Lungenkrebserkrankte soll in der Region damit auf ein neues Niveau gehoben werden.

Wie dies in der Praxis geschehen wird, skizzierte Dr. Bernd Seese, Chefarzt des TZBU. "Für die Behandlung von Lungenkrebs ist eine enge Abstimmung mit Strahlentherapie, Onkologie und weiteren Fachbereichen essenziell." Der Patient des jeweiligen Krankenhauses wird davon profitieren, dass er im Bedarfsfall unkompliziert seine Behandlung beim jeweils anderen Krankenhaus erweitern kann. "Damit steigt einfach die Qualität der Versorgung", ist Seese überzeugt.

Ein großer Faktor sollen digitale Konferenzen einnehmen, an denen Ärzte beider Krankenhäuser beteiligt sein werden. Ganz verschiedene Fachkräfte, vom Pathologen bis zum Strahlentherapeut, werden über eine Online-Sitzung die verfügbaren Untersuchungsergebnisse wie CT- oder Kernspin-Bilder des Patienten begutachten und sich darüber austauschen.

"Es ist wichtig, im Sinne der Patienten, dass wir lokal unsere Expertise austauschen", findet auch Professor Dr. Stephan Kanzler, Leiter des Darm- und Pankreaskarzinomzentrums am Leopoldina-Krankenhaus. Die angestrebte Zertifizierung sei ein wichtiges Gütesiegel und ein Garant für eine bestmögliche Versorgung, erklärte Kanzler. "Aber wir machen es nicht, weil es schön ist, ein Zertifikat zu haben, sondern am Ende geht es um die Patienten." Er verweist auf messbare Erfolge derartiger Zentren. "Die Patienten, die dort behandelt werden, haben bei möglichst guter Lebensqualität, meist ein besseres Überleben."

 
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