Ende Juni feierten die Jugendverbände im Landkreis Schweinfurt im Antonia-Werr-Zentrum sich selbst: Der Kreisjugendrings (KJR) hatte anlässlich des 75. Jubiläum zu einer Feier eingeladen. Dem folgten eine Vielzahl der im Landkreis engagierten Jugendverbände. Neben dem aktuellen KJR-Vorsitzenden Christoph Simon waren auch seine Vorgänger Andreas Müller, Ingo Göllner, Walter Schech und Peter Kraft anwesend. Das teilt der Kreisjugendring in einem Schreiben mit, dem folgende Informationen entstammen.
Politische Ehrengäste waren unter anderem Landrat Florian Töpper, seine Stellvertreterin Bettina Bärmann, die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber sowie Bezirksrätin Gerlinde Martin. Ebenso vertreten waren einige Mitglieder des Jugendhilfeausschusses und des Amtes für Jugend und Familie am Landratsamt. Durch den Abend führten Hannes Hergenröther sowie die "Berchluft", eine Jugendband aus Bergrheinfeld.
Jugendarbeit ist gelebte Demokratie
Christoph Simon begrüßte die Anwesenden mit einem geschichtlichen Überblick, dabei verglich er die Lebenssituationen vor 75 Jahren mit der heutigen und ging auch auf das 75-jährige Bestehen des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland ein. "Wir alle stellen den einzelnen Menschen, den Jugendlichen oder das Kind in den Mittelpunkt. Alle sind gleich wichtig und jeder und jedem wird zugehört. Wir erlernen einen fairen und respektvollen Umgang miteinander, lassen ausreden, reichen uns nach inhaltlichen Auseinandersetzungen die Hand und werten einander nicht persönlich herab. In unseren Jugendverbänden erlernen junge Menschen genau das. Sie lernen von Beginn an basisdemokratische Werte", sagte der Vorsitzende.
Weiterhin betonte er, dass der Jugendring in einer festen Tradition stehe. Auch dem Landkreis Schweinfurt, der den KJR laufend finanziell unterstützt, dankte der Vorsitzende. Abschließend wünschte er sich, dass man sich gemeinsam für die Demokratiebildung junger Menschen einsetzt. Der KJR solle dabei eine zentrale Rolle einnnehmen.
Unterstützung von knapp 400.000 Euro
Landrat Florian Töpper freute sich, dass der Geburtstag des Grundgesetzes mit dem des Kreisjugendrings zusammenfällt. Diese Parallelität wurde bei der Veranstaltung mehrfach herausgestellt, schließlich lebe auch der KJR genau diese demokratischen Werte. Weiterhin erinnerte der Töpper daran, dass Landkreis und Jugendring gemeinsam den Grundlagenvertrag auf den Weg bringen konnten.
Dieser nimmt laut ihm nicht nur eine Aufgabenzuweisung zwischen dem Amt für Jugend und Familie und dem Kreisjugendring vor, sondern sichert auch die finanzielle und personelle Ausstattung des KJR. "Im Jahr 2024 fördert der Landkreis den Kreisjugendring mit Mitteln in Höhe von 399.000 Euro", so der Landrat. Ein Zeichen des Dankes und der Wertschätzung sowie Ausdruck der partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit.
Einsatz für Umwelt- und Klimaschutz
In ihren Worten an die Anwesenden stellte Bundestagsabgeordnete Weisgerber das vielfältige Spektrum des Kreisjugendrings heraus. "Ein besonderes Anliegen ist dem Kreisjugendring der Einsatz für Demokratie, Menschenrechte, Toleranz und Partizipation junger Menschen", lobte sie. Ein Jugendring ist für sie immer auch der Schnittpunkt staatlicher Verwaltung und ehrenamtlicher Strukturen.
Besonders hob sie den Einsatz der Jugendringe beim Umwelt- und Klimaschutz hervor. Die Fridays-for-Future-Bewegung, in der sich junge Menschen zusammengefunden haben, um sich für die Zukunft des Planeten einzusetzen, sieht sie als Wegbereitende für richtungsweisende Beschlüsse politischer Gremien.
KJR erhält neue Aufgabe
Jennifer Wolpensinger, Vorsitzende des Bezirksjugendrings Unterfranken, überbrachte einen Kooperationsvertrag für "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage". Als eine von vier Modellregionen ist der KJR Schweinfurt seit Juli zuständig für alle teilnehmenden Schulen im Landkreis.
Er koordiniert fortan unter anderem das schulische Netzwerk, kümmert sich um die Anerkennung und fungiert als Ansprechpartner. Zum Abschluss der Jubiläumsveranstaltung wurde der Kooperationsvertrag unterschrieben.