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Geldersheim
Vereinsjubiläum: Starke Stimmen für die Geldersheimer Ortsgemeinschaft
Ehrung zum runden Jubiläum des Gesang- und Musikvereins: (von links) Jubilarin Maria Schamberger, Ehrenchorleiter Manfred Hornung, Chor-Dirigentin Paula Braedt, Jubilarin Christine Fuchs, Eugen Wild, zweiter Vorsitzender (Abteilung Musik), erste Vorsitzende Monika Rödemer (Abteilung Chor), Friedhelm Brusniak, Präsident des Fränkischen Sängerbunds, Jubilarin Ulrike Groß, Bürgermeister Thomas Hemmerich, stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann sowie, als Ortsgeistliche, Markus Grzibek und Martin Bauer.
Foto: Uwe Eichler | Ehrung zum runden Jubiläum des Gesang- und Musikvereins: (von links) Jubilarin Maria Schamberger, Ehrenchorleiter Manfred Hornung, Chor-Dirigentin Paula Braedt, Jubilarin Christine Fuchs, Eugen Wild, zweiter ...
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 26.10.2024 02:36 Uhr

Die Turmuhren standen alle auf 12 Uhr, als in Sankt Nikolaus der abendliche Festgottesdienst gefeiert wurde. Die Zeit steht dennoch nicht still, 150 Jahre nach Gründung des Gesang- und Musikvereins 1874 – die Zeiger verharren derzeit aufgrund eines technischen Problems.

Von Pfarrer Markus Grzibek gab es sehr viel Lob und Dank an die Musiker und Musikerinnen. Die haben zahlreiche Gottesdienste und Gemeindefeiern mitgestaltet und damit den Zusammenhalt vor Ort gestärkt. Auch der Jubiläumsgottesdienst wurde natürlich von Kapelle und Chor begleitet.

Anschließend war der Saal des "Fränkischen Hofs" bestens gefüllt, mit zahlreichen Ehrengästen, die von der Vorsitzenden Monika Rödemer begrüßt wurden. Die 1874er waren immer eine Geldersheimer Institution. "Wir seine große Familie", sagte Rödemer zum Vereinsleben am Biegenbach, "egal ob wir singen oder sportlich sind."

Beim Festabend mit dabei war Ehrenchorleiter Manfred Hornung sowie Ehrenmitglied Maria Schamberger. Die Zeit ist seit der Gründung tatsächlich nicht stehen geblieben: "Wir haben als Männergesangsverein angefangen", stellte die Vorsitzende fest, "und jetzt sind wir ein Frauenchor."

"Musik vermittelt ganz wichtige Werte, die wir brauchen, um in einer Gesellschaft gut leben zu können."
Bettina Bärmann,
stellvertretende Landrätin

Bettina Bärmann würdigte als stellvertretende Landrätin auch die bisherige Kinder- und Jugendarbeit: "Musik vermittelt ganz wichtige Werte, die wir brauchen, um in einer Gesellschaft gut leben zu können."

Bürgermeister Thomas Hemmerich bedankte sich nicht zuletzt für das musikalische Engagement im Jahreslauf der Gemeinde, vom Maibaumaufstellen bis zum Volkstrauertag.

Auf der Empore war die Musikkapelle im Einsatz.
Foto: Uwe Eichler | Auf der Empore war die Musikkapelle im Einsatz.

Friedhelm Brusniak hatte für den Verein XXL-Ehrenurkunden des Deutschen Chorverbands und Fränkischen Sängerbunds dabei. Der FSB-Präsident spannte den Bogen weiter: "Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, Bösewichter haben keine Lieder", zitierte der Musikpädagoge Johann Gottfried Seume. Der Dichter hat sich vor allem durch seine Verse aus dem Jahr 1804 verewigt.

Nach Wiederherstellung der Fürstenherrschaft sollte das berühmte Zitat nahelegen, dass Gesangsvereine keine umstürzlerische Absichten hegen würden. Dabei seien Chöre etwas Urdemokratisches, so Brusniak: "Im Chor ist jede Stimme gleich wichtig."

Hohe Ehrungen gab es für die aktiven Sängerinnen: Christine Fuchs engagiert sich seit 40 Jahren im Chor, auch als Notenwartin. Ulrike Groß wurde für 50 Jahre Chorgesang geehrt, ebenso wie Monika Rödemer selbst. Maria Schamberger ist bereits 65 Jahre aktiv.

Die Liste der passiven Jubilare umfasste mehrere Seiten. Besonders wurden die "Best Ager" gewürdigt: Christa Zierer, Elfriede Schlereth und Inge Tippelt bringen es auf stolze 70 Jahre im Verein. Luzia Hübner ist 71, Renate Hümmer sowie Wiltrud Treutlein je 73 und Rita Endres sogar 75 Jahre dabei.

Einst fest in Männerhand: Der Geldersheimer Chor, hier auf einer frühen Fotografie des Jahres 1905.
Foto: Uwe Eichler | Einst fest in Männerhand: Der Geldersheimer Chor, hier auf einer frühen Fotografie des Jahres 1905.

Doppelt solange ist es her, dass sich sangesstarke Männer zum Chor zusammengeschlossen haben, Weihnachten 1874. Das Protokollbuch ist noch gut erhalten, das erste Foto stammt aus dem Jahr 1905. Beim Blick in die Chronik und ins "Fotoalbum" wurde manch bekanntes Gesicht wiederentdeckt. Bürgermeister a.D. Alfons Sternecker etwa war langjähriger Vorsitzender.

Neben Musik und Operetten standen Theater, Fasching und erfolgreiche Sangeswettbewerbe auf dem Programm. Die Hundertjahrfeier, mit Verleihung der Zelterplakette, gilt als eines der größten Feste, das Geldersheim je gesehen hat. Unvergessen bleibt Christine Hübner-Hart, Chorleiterin zur Zeit des großen Dorfjubiläums 2013.

Auch aus dem Kirchenleben nicht wegzudenken: Der Chor gestaltete den Festgottesdienst mit.
Foto: Uwe Eichler | Auch aus dem Kirchenleben nicht wegzudenken: Der Chor gestaltete den Festgottesdienst mit.

Heute hat der Verein 140 Mitglieder. Die 20 ChoriFeen, unter Leitung der Hambacherin Paula Braedt, sind, Ironie der Geschichte, derzeit ausschließlich Damen. Der Kinder- und Jugendchor, früher das Projekt von Dirigent Rudolf Wurm, soll jetzt, nach der Corona-Zeit, reaktiviert werden, in Zusammenarbeit mit den Schulen. Gesungen wurde von den ChoriFeen auch im Saal, im Kanon ebenso wie das gemeinsame Frankenlied. Die Musikkapelle dirigierte Peter Schlereth.

 
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