Im Artikel „Ihre Wurst soll für die Rasse werben“ vom 11. Januar wurde die Schlachtung von zwei schwäbisch-hällischen Landschweinen aus dem Bauernhof des Wildparks Schweinfurt thematisiert. Nun haben sich die „Freunde des Wildparks Schweinfurt e.V.“ zu Wort gemeldet. Sie stehen hinter den Plänen.
Mehr als 100 heimische Tiere auf „Roter Liste“
„Schützen durch Essen“ gibt alten und wertvollen Nutztierrassen eine Zukunft“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Das Thema Artensterben sei aktuell zwar in aller Munde, doch nur die wenigstens wüssten, dass allein in Deutschland mehr als 100 heimische Tiere auf der „Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen“ stünden, die von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) veröffentlicht wird. Die Wildparkfreunde selbst sind Mitglied der GEH, „um das Artensterben auch in diesem Bereich aufzuhalten“.
„So widersprüchlich es sich für manche anhören mag, bei vom Aussterben bedrohten Nutztieren ist aufessen ausdrücklich erwünscht. Wenn niemand mehr die Produkte von diesen Tieren kauft, werden sie nicht gehalten“, heißt es weiter.
Wildpark gehe den richtigen Weg
Während heute wenige Hochleistungsrassen Nahrungsmittel produzierten, würden gleichzeitig in immer schneller werdendem Tempo alte Nutztierrassen aussterben. Genetische Vielfalt und Kulturgut gingen dadurch verloren. Der Wildpark Schweinfurt gehe den richtigen Weg und trage zum Erhalt dieser gefährdeten Rasse bei.
Der Verein ist davon überzeugt, dass man den Tieren wieder einen Marktwert geben muss, wenn man sich auf Dauer erhalten möchte. Je stärker die Nachfrage nach Fleisch, Wolle, Käse und Eiern von wertvollen und alten Rassen sei, desto eher werden sie artgerecht gezüchtet. Daneben könnten die Wildpark-Schweine, im Gegensatz zu großen Massentierhaltungen, artgerecht heranwachsen.