zurück
Gerolzhofen
Veränderung bei der Main-Post in Gerolzhofen: Redaktionsleiter Klaus Vogt geht in den Ruhestand
Er ist ein Journalist aus Leidenschaft: Über 40 Jahre lang war der 61-Jährige aus Gerolzhofen für die Main-Post tätig. Zum 1. Januar wechselt er in den Ruhestand.
Klaus Vogt: Nach über 40-jähriger Tätigkeit für die Main-Post geht der Leiter der Redaktion Gerolzhofen zum 1. Januar 2023 in den Ruhestand.
Foto: Daniel Peter | Klaus Vogt: Nach über 40-jähriger Tätigkeit für die Main-Post geht der Leiter der Redaktion Gerolzhofen zum 1. Januar 2023 in den Ruhestand.
Achim Muth
 |  aktualisiert: 27.04.2023 14:28 Uhr

Seine Kollegen haben ihn einmal zu einem runden Geburtstag beschrieben als "einen Mann, der so viele Facetten hat, dass selbst die Farben des Regenbogens wie ein paar Grautöne wirken". Es mag sein, dass Klaus Vogt auch Heimatforscher, Stadtführer, Organist, Feuerwehrmann oder Laienschauspieler ist, vor allem aber ist der Gerolzhöfer eines: Journalist aus Leidenschaft. 32 Jahre gehörte er Redaktion der Main-Post an, 28 Jahre davon in leitender Funktion. Davor war er bereits zehn Jahre als freier Mitarbeiter tätig. Zum 1. Januar 2023 geht der 61-Jährige in den Ruhestand.

Klaus Vogt ist ein Herzblutjournalist und hat die Main-Post an vielen Stellen entscheidend mitgeprägt. Sein Wunsch als Reporter zu arbeiten, stand früh fest. "Seit nunmehr zehn Jahren bin ich als freier Mitarbeiter bei der Redaktion in Gerolzhofen tätig", schrieb er in seiner Bewerbung im Jahre 1990 und führte forsch Belege an: Eine Serie über die Hexenverfolgung in seiner Heimatstadt Gerolzhofen beispielsweise oder Berichte aus dem Kreistag und von Bürgerversammlungen. "Was zunächst als sporadischer Ferienjob nach dem Abitur begann, entwickelte sich rasch zu einer festen Größe." Nun, nachdem er sein Studium der Rechtswissenschaften abgeschlossen habe, wolle er sein "schon lange angestrebtes Berufsziel verwirklichen", schrieb Vogt.

Klaus Vogt war 28 Jahre in leitender Funktion tätig

Seine Klarheit und sein Selbstbewusstsein haben die Verantwortlichen in Würzburg beeindruckt. So begann der Jurist 1990 ein Volontariat bei der Main-Post und wurde nach der zweijährigen Ausbildung als Redakteur für die Koordination und Wechselseiten übernommen. Bereits nach einem Jahr folgte der Wechsel in die Redaktion Hofheim und bereits 1994 wurde Klaus Vogt die Redaktionsleitung des "Bote vom Haßgau" übertragen. 2008 folgte er dem Ruf der Chefredaktion und übernahm am neu installierten Newsdesk Main-Rhön in Schweinfurt als einer von vier Newsdeskleitern Verantwortung. Vier Jahre später ging Klaus Vogt zurück und leitete die Redaktionen Gerolzhofen und Hofheim. Für Gerolzhofen, seine Heimatstadt, war er bis zuletzt verantwortlich.

Klaus Vogt kommt aus einer Generation, in der Texte noch mit der Schreibmaschine verfasst und Fotos in der Dunkelkammer entwickelt wurden. Doch er hat den Wandel der Branche immer als Chance begriffen. Er nutzte die neuen Medien konsequent für Recherchen und um dort selbst Themen zu setzen. Bei der Main-Post galt Vogt als Vorreiter: Er gründete und betreute als einer der Ersten lokale Facebookgruppen und verstand es früh, seine Texte mit Videos von wichtigen Ereignissen zu ergänzen und damit einen Mehrwert für die Leserinnen und Leser zu schaffen.

Klaus Vogt im Jahr 2017 in der Rolle des Centgrafs im Stück 'Du musst dran glauben – Luther, Echter und Gerolzhofen'.
Foto: Anand Anders | Klaus Vogt im Jahr 2017 in der Rolle des Centgrafs im Stück "Du musst dran glauben – Luther, Echter und Gerolzhofen".

So facettenreich der Mensch Klaus Vogt ist, der statt Orgel in der Kirche auch mal Luftgitarre zu Rockklassikern spielt oder den Anzug tauscht mit dem Gewand eines Zehntgrafs im Schauspiel "Du musst dran glauben – Luther, Echter und Gerolzhofen", so vielseitig war er auch als Redakteur.

Er sah seinen Beruf als Berufung an

Die Main-Post verliert mit ihm einen Kollegen, der seinen Beruf als Berufung gesehen hat. Ein Blick ins Archiv zeugt von der nahezu unendlichen Bandbreite seiner Themen. Er sprach mit Ministerinnen und Firmenchefs genauso wie mit Bürgermeistern und Vereinsvertretern. Dabei galt sein Interesse immer der Heimat und den Leserinnen und Lesern. Für sie wollte er da sein, ihnen wollte er Gehör verschaffen. Und wenn ein Düsenjet im Tiefflug über die Stadt jagte, dann erfuhren die Menschen den Grund dafür in der Main-Post, versehen mit dem Qualitätssiegel: kv für Klaus Vogt.

Mit seinem Stellvertreter Michael Mößlein, auch ein Gerolzhöfer, ist die Redaktion weiterhin bestens aufgestellt für die vielen Herausforderungen. Im ersten Quartal des neuen Jahres wird auch die durch Vogts Abgang vakante Stelle neu besetzt und die Zusammenarbeit mit der Schweinfurter Lokalredaktion intensiviert werden.

Auf seine Texte werden die Leserinnen und Leser verzichten müssen. Bei den vielen Facetten und Aktivitäten von Klaus Vogt kann es allerdings gut sein, dass sie zwar nichts mehr von ihm lesen, aber über ihn.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Gerolzhofen
Achim Muth
Bote vom Haßgau
Heimatforscher
Klaus Vogt
Leidenschaft
Organisten
Ruhestand
Stadt Gerolzhofen
Wir über uns
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • mainpostman
    Hallo Klaus,

    alles Gute im "Un"-Ruhestand.

    Gerald Effertz
    Freier Mitarbeiter, Red. Gerolzhofen
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • SoellnerOttmar
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • SoellnerOttmar
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • erhard.scholl@web.de
    Lieber Klaus,
    ich danke Dir für die gute Zusammenarbeit über all die Jahre und wünsche Dir für den neuen Lebensabschnitt alles Gute und Gottes Wegbegleitung auf Deinem weiteren Lebensweg.
    Erhard Scholl, Freier Mitarbeiter Red GEO
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • t.horling
    Den in der Bildunterschrift genannten "Zehntgrafen" gibt es meines Wissens nur in Wipfeld und auch dort nur als Fantasiefigur, weil es nie einen "Grafen" gab, der den "Zehnt", eine bäuerliche Abgabe, eingesammelt hat, wie der Name vermuten läßt.

    In dem Theaterstück hat Herr Vogt sicher den Gerolzhöfer "Centgrafen" (wahlweise auch mit "Z" am Anfang, aber jedenfalls ohne "h" geschrieben!) gespielt, der als vorsitzender Richter die Verhandlung des "Centgerichts" leitete. Aber das nur am Rande...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Michael_Moesslein
    Danke für den Hinweis. Das korrigieren wir doch gerne.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Stadtlauringen
    Lieber Herr Vogt, Ihre jederzeit sachlichen Berichte , aber auch Ihre Standpunkte, also Ihre Meinung, habe ich immer gerne gelesen und geschätzt. Alles Gute im nächsten Lebensabschnitt!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • andert19071009
    Hoffentlich findet der Diskurs über die Steigerwaldbahn bei der Mainpunkt ab jetzt etwas differenzierter und sachlicher statt.
    In allen Artikeln zu dem Thema von Herrn Vogt war seine persönliche Meinung deutlich im Unterton zu erkennen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Soldier25
    Na hoffentlich wird dieses leidige Thema nun ein für alle mal begraben! Wir haben derzeit wirklich wichtigere Probleme, als eine alte Bahnstrecke, die kaum jemand braucht, mit Millionenaufwand zu reaktivieren.
    Da helfen auch keine Artikel mehr in der Main-Post, zu diesem Thema ist nun wirklich alles zigmal erzählt und alle Argumente, ob dafür oder dagegen, sind ausgetauscht.
    Der Zug ist abgefahren!!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • fredreinshagen
    @Soldier25: Sie beschreiben eine Nebenbahn auf dem Stand der Nachkriegszeit. Fahren Sie mal mit den modernen Nebenbahnen der Erfurter Bahn in Thüringen.

    Neben Wohnen & Heizen wird auch Autofahren immer teurer - und nochmals teurer durch E-Mobilität. Deshalb wird auch das 49-€-Ticket eingeführt. Was ist, wenn sich Pendler aus dem Raum GEO nach SW Autofahren nicht mehr leisten können? Dazu die SWer Mainbrücken, die abgebrochen und neu gebaut werden müssen!

    Da können SWer Eisenbahnbrücke & reaktivierte Steigerwaldbahn zum Rettungsring werden. Mit ÖPNV ohne Schiene wird die Region in Provinzialität versinken. ÖPNV-Schienen sind mehr als Verkehrswege, sie sind Entwicklungsachsen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Wallitatz
    Bitte bleiben Sie beim Thema.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • erhard.scholl@web.de
    Bitte bleiben Sie beim Thema.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • geobald
    Bitte bleiben Sie beim Thema.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten