Wenn Kinder schwer erkranken, müssen sie mitunter lange Zeit im Krankenhaus verbringen. Therapie und Heilungsprozess können Wochen, Monate dauern. Doch wie geht es in dieser Zeit mit der Schule weiter?
In Schweinfurt gibt es für die Region Main-Rhön seit 1988 eine private Schule für kranke Kinder am Leopoldina-Krankenhaus. Weil sie inzwischen zu klein geworden ist, soll angebaut werden. An den Kosten muss sich auch die Stadt Schweinfurt beteiligen. In der Sitzung des Hauptausschusses wurde das Projekt vorgestellt.
In der Schule werden Kinder fast aller Schularten unterrichtet, wenn sie sich im Krankenhaus befinden und am Unterricht in ihrer Heimatschule länger als sechs Wochen nicht teilnehmen können. Denn kranke Schülerinnern und Schüler verpassen Unterrichtsstoff, und auch die Wiedereingliederung in Schule und Klassenverband nach der Erkrankung kann zu vielfältigen Problemen führen.
Wegen der Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Leopoldina-Krankenhaus GmbH 2016 und der damit gestiegenen Zahl an Patientinnen und Patienten ist auch eine Vergrößerung der Schule für kranke Kinder nötig geworden. Umgesetzt ist das Projekt aber bis zum heutigen Tag noch nicht, weil man sich über die Kostenverteilung nicht einig war.
Der Anbau an das bestehende Gebäude hat eine Nutzfläche von 75 Quadratmetern. Wegen vorhandener Leitungen im Boden soll er auf Stelzen gestellt werden. Die Kostenschätzung für die Baumaßnahme beträgt 775.000 Euro.
Die Kosten müssen die beteiligten Gebietskörperschaften stemmen. Das sind die Landkreise Schweinfurt, Bad Kissingen, Haßberge und Rhön-Grabfeld sowie die Stadt Schweinfurt. Der ursprüngliche Plan, die Kosten durch fünf zu teilen, fand keine Mehrheit. Man einigte sich auf eine Mischkalkulation: 50 Prozent der Kosten werden zu gleichen Teilen auf alle Gebietskörperschaften aufgeteilt, die anderen 50 Prozent nach den jeweiligen Einwohnerzahlen berechnet.
Für die Stadt Schweinfurt errechnet sich ein Baukostenanteil von 126.306 Euro. Der Hauptausschuss gab grünes Licht, dass diese Summe über einen Nachtragshaushalt im Haushaltsjahr 2024 bereitgestellt wird. Zu erwarten sind Einnahmen aus der staatlichen Förderung in Höhe von 29.400 Euro.