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Schweinfurt
Unterfränkischer Inklusionspreis geht nach Schweinfurt 
Die Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung kann mit ihrem "Bildungsprojekt für gesunde Ernährung" die Jury überzeugen. Es gab ein Preisgeld in Höhe von 2500 Euro.
Der unterfränkische Inklusionspreis der Kategorie 'Bildung und Erziehung'  wurde an der Berufsfachschule für Ernährung unter Coronabedingungen übergeben. Neben Projektteilnehmern in der vorderen Reihe waren unter anderem Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, Ute Kick (GGSG),  Bezirksrat Thomas Zöller, Schulleiter Marian Diehl, Behindertenbeauftragte Karin Renner, Sonja Scheuplein in Vertretung für Menschen mit Behinderung, Reinhold Stiller (OBA), Roland Hascher (Assistent von Scheuplein) und Ramona Schliermann (OBA - hinten von links) gekommen.  
Foto: Helmut Glauch | Der unterfränkische Inklusionspreis der Kategorie "Bildung und Erziehung"  wurde an der Berufsfachschule für Ernährung unter Coronabedingungen übergeben.
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 09.02.2024 02:46 Uhr

Sie wählen die Lebensmittel aus, kochen zusammen, dekorieren die Tische, Essen miteinander und sorgen auch gemeinsam wieder dafür, dass alles sauber gemacht wird. Das klingt nach einem funktionierendem Familienverbund, in dem das Ritual der gemeinsamen Mahlzeit und deren Vorbereitung noch gelebt wird. Und genau so lässt es sich beschreiben, was sich da in der "Hobbygruppe gesunde Ernährung" an der Berufsfachschule für Ernährung, Versorgung und Heilerziehungspflege Maria Theresia tut.  Nur handelt es sich hier nicht um eine gewachsene Familie, sondern um eine Gruppe, in der Inklusion gelebt wird, weil Menschen mit und ohne Behinderung genau dies alles gemeinsam tun und sich darüber hinaus auch noch viele Gedanken über gesunde Ernährung machen.

Eine Gruppe auch in der "Schüler und Lehrer Kollegen werden und man auch mal vom förmlichen 'Sie' zum 'Du' übergeht", so Schulleiter Marian Diehl.  Dieses Projekt, das nicht nur nach dem Motto "Liebe und Verständnis gehen durch den Magen" funktioniert, wurde für den Wettbewerb der unterfränkischen Inklusionspreise eingereicht und von der Jury als "Bildungsprojekt für gesunde Ernährung" als preiswürdig erachtet. Mit der Auszeichnung in der Kategorie "Bildung und Erziehung" ist auch ein Preisgeld in Höhe von 2500 Euro verbunden. 

"Wir haben die Räume, es gibt Interesse, machen wir was", fasste Marian Diehl in Vertretung von Schulleiter Frank Diehl, der aus Quarantänegründen nicht dabei sein konnte, die Idee zusammen, die im März 2018 dazu geführt hatte, eine solche inklusive Gruppe auf den Weg zu bringen.   

28 Bewerbungen – Preise in fünf Kategorien 

Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel war gemeinsam mit Jurymitgliedern nach Schweinfurt gekommen, um die frohe Kunde zu überbringen. Die Jury hatte zuvor aus den 28 Bewerbungen fünf Preisträger in den Kategorien "Arbeit", "Bildung und Erziehung", "Kultur, Natur und Umwelt", "Freizeit und Sport" und ganz neu "Vielfältiges Engagement für Inklusion" ausgewählt. Auch die unterfränkische Behindertenbeauftragte Karin Renner und Sonja Scheuplein als Vertreterin der Menschen mit geistiger Behinderung waren nach Schweinfurt gekommen, um sich das ausgezeichnete Projekt näher vorstellen zu lassen. Ein Projekt, "das nicht nur Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringt, sondern auch noch zu einer gesünderen Lebensweise beiträgt, besser kann Inklusion nicht funktionieren", so der Bezirkstagspräsident.

Schulleiter Marian Diehl erklärt hier unter anderem Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und der unterfränkischen Behindertenbeauftragten Karin Renner die Möglichkeiten der Schulküche.
Foto: Helmut Glauch | Schulleiter Marian Diehl erklärt hier unter anderem Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und der unterfränkischen Behindertenbeauftragten Karin Renner die Möglichkeiten der Schulküche.

Möglich werden solche Projekttage (bisher fanden acht immer ganztägig an Samstagen statt), weil viele ihren Teil dazu beitragen. Zum Beispiel die Gemeinnützige Gesellschaft für soziale Dienste (GGSD) oder die Offene Behindertenarbeit (OBA). Ute Kick, Geschäftsführerin der GGSD lobte das Projekt und betonte "Inklusion bedeutet anzuerkennen, das Menschen zwar unterschiedlich in ihren Fähigkeiten, aber alle gleich viel wert sind". Reinhold Stiller von der Offenen Behindertenarbeit des Diakonischen Werkes in Schweinfurt sprach im Zusammenhang mit dem Projekt von einem "großen Sonnenstrahl in von Corona geprägter Zeit", in dem viel freundliches Miteinander gelebt werde.  "Das Thema gesundes Essen betrifft alle, bringt Lebensqualität, alle fühlen sich wohler und gesünder", so Stiller.

Regional, saisonal und biologisch

Ein Miteinander, in dem es Spaß macht sich mit den Vorteilen gesunder Ernährung auseinanderzusetzen und in dieser Hinsicht auch voneinander zu lernen. Regionale, saisonale und biologische Zutaten am Wochenmarkt holen, den Wert der Nahrungsmittel schätzen lernen, die man als Gemeinschaftserlebnis verarbeitet. "Schritt für Schritt werden durch die praktische Anwendung Lernerfolge greifbar und erfahrbar", so Dotzel. Dabei werden auch immer wieder neue Themen wie zum Beispiel "wie funktioniert eine Getreidemühle" integriert.     

 
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