Pam Pam Ida, schon mal gehört oder kennt ihr den Ort Sandersdorf? Das wollte Leadsänger Andreas Eckert zu Beginn wissen – und es gingen nur ganz wenig Arme nach oben. Zumindest in Schweinfurt hat die Band aus dem Altmühltal am Freitag eine stolze Reihe neuer Fans gewonnen, die mit großer Begeisterung das Eröffnungskonzert des diesjährigen Nachsommers erlebten.
Was macht Pam Pam Ida eigentlich? Schwer zu greifen. Manche sprechen von Indie-Mundart-Pop. Indie und Pop stimmen, ein bisschen Disco, Schlager, Mundart auch, wobei es die Band ihren Zuhörern nicht leicht macht.
Die Texte, bei denen es um viel Gefühl, Einsamkeit, Pessimismus ("Koa Moang", so der Titel der aktuellen Tournee) wie optimistisches Nachvorneschauen, Feiern, gute Laune geht (Bleib bei mir", "Nix vom Lem"), sind auch deswegen oft nur schwer verständlich, weil der Gesang häufig bass- und drummlastig erschlagen wird.
Die mit den drei Streicherinnen des "Silberfischorchesters" verstärkte sechsköpfige Männertruppe gelingt es jedoch das "Fresenius Medical Care Forum" schnell in Schwung und auch zum Tanzen zu bringen. Gespielt wird mit mehr als einem Dutzend Instrumenten. Erstaunlich wie ausdrucksstark sich eine Blockflöte inmitten von Rockklängen anhört. Da sind absolute Profis am Werk – und das mit Begeisterung über sich selbst und ihr Tun.
Seit 2015 ist Pam Pam Ida musikalisch unterwegs. Natürlich darf beim Nachsommer das Markenzeichen der Band, der witzige "Schultertanz", nicht fehlen. Übrigens: Im Frühling nächsten Jahres gibt es ein Gastspiel in Haßfurt.
Start in den 23. Schweinfurter Nachsommer
Eröffnet wurde der 23. Nachsommer vor dem Konzert mit einem Empfang der Stadt für Sponsoren und lokaler Prominenz im architektonisch ausgesprochen ambitionierten und für die Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglichen Entwicklungszentrum des auf die Herstellung von Dialyse-Geräten spezialisierten Konzerns.
Nach Stationen bei SKF und ZF hat das Festival bei Fresenius vor einem Jahr eine neue Heimat gefunden. Werkleiter Ülkü Malkoc konnte zur Zufriedenheit von Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Kulturamtsleiterin Andrea Brandl beim Empfang ankündigen, dass der Nachsommer im kommenden Jahr an derselben Stelle stattfinden wird. Dafür galt der Dank des Oberbürgermeisters dem Hausherrn und Johann Brede für die Koordination.
Was das Publikum beim Nachsommer 2023 noch erwartet
Der Nachsommer mit dem Programm der Agentur Clemens Lukas findet in diesem Jahr um eine Woche verkürzt noch bis zum 23. September mit sechs Konzerten statt. Am nächsten Samstag ist Dota Kehr zu Gast, mit Songs zwischen Folk und Pop. und Texten Mascha Kalékos.
Remelé, der sich zwischen zwei Dialysegeräten positioniert hatte, sah in seiner Rede einmal mehr die Symbiose von Kunst und Industrie bestätigt.