Nicht schlecht, aber etwas "anders" mutet die neue Kirchenmauer in Mailes an, wie Bauverwaltungsleiter Manfred Grill bei der Vor-Ort-Besichtigung des Gemeinderates in Mailes anmerkte. Grund ist die Ausführung in waagrechter Form mit neuen Muschelkalksteinen auf der linken und dem Gelände angepassten Bruchsteinen auf der rechten Seite. In der Mitte führt die Treppe hoch zum Gotteshaus.
Die ursprüngliche Idee, das Material der alten Bruchsteinmauer zu verwenden, musste verworfen werden, da das Material für eine Weiterverwendung größtenteils unbrauchbar war. Wie so oft waren mehrere unglückliche Umstände zusammen getroffen. Die Baumaßnahme sollte begonnen werden, als gerade Corona das Kommando übernahm. Immer wieder gab es Verzögerungen, der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft erkrankte, was wiederum zu Abstimmungsschwierigkeiten zwischen dem Amt für ländliche Entwicklung und den örtlichen Beauftragten führte. Christian Laesch als Gemeinderat aus Mailes gab an, den Plan der jetzigen Ausführung vorher nie gesehen zu haben. Grundsätzlich sei aber alles von der Teilnehmergemeinschaft so abgesegnet worden, betonte der Bauverwaltungsleiter.
Ungewöhnliche Ausführung nicht überbewerten
Bürgermeister Friedel Heckenlauer wollte die ungewöhnliche Ausführung nicht überbewerten. Für den Laien sei es oft schwer einschätzbar, wie eine Plangestaltung dann in echt aussehen könnte. Er hob vielmehr hervor, dass in den vergangenen Jahren rund zwei Millionen Euro in den mit nunmehr nur noch 77 Einwohnern kleinsten Ortsteil des Marktes geflossen seien. Das Brauhaus wurde für rund 700.000 Euro nebst Außenanlagen instand gesetzt und die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt habe mit weiteren 600.000 Euro zu Buche geschlagen. Zusammen mit dem Kirchenumgriff belaufe sich die Gesamtsumme der Investitionen der letzten Jahre in Mailes auf rund zwei Millionen. Trotz der außergewöhnlichen Mauer sei ein gefälliger Kirchenumgriff geschaffen worden, der erst nach einigen Jahren der Eingrünung seine volle Pracht entfalten werde.
Nichts zu beanstanden gab es hingegen bei der weiteren Ortsbesichtigung in Sulzdorf. Dort hat das Straßenbauamt die Ortsdurchfahrt erneuert und der Markt die Gelegenheit genutzt, Kanal- und Wasseranschlüsse zu erneuern. Gleichzeitig wurde moderne Internet-Infrastruktur geschaffen. Die Gesamtmaßnahme neigt sich dem Ende und soll noch dieses Jahr abgeschlossen werden.
Sanierung des Theatro soll noch in diesem Jahr begonnen werden
Verzögerungen wird es auch bei den städtebaulichen Sanierungen in Stadtlauringen geben. Dazu musste die Gemeinde die Bedarfsplanung für die nächsten Jahre an die Staatsregierung mitteilen, die aufgrund dieser Daten die Zuteilung für Fördertöpfe ermittelt. Stadtlauringen ist als Grundzentrum eingestuft, der nördliche Landkreis als Raum mit besonderem Handlungsbedarf. Mehrere Maßnahmen werden aus bekannten Gründen wohl erst 2024 bis 2026 angegangen werden. Für nächstes Jahr ist die Kellereistraße vorgesehen, das Theatro soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Im Zuge des Sporthallenneubaus soll auch die Lindenstraße ihre Sanierung erfahren.
Ins gemeindliche Straßenbestandsverzeichnis wird außerdem die neuen Straße "Am Feldrain" in Altenmünster aufgenommen.