Euerbach hat nun einen "grünen Gockel". Das Symboltier ist das äußere Zeichen für systematisches Umweltmanagement in der evangelischen Kirche. Die Schöpfung zu bewahren, nachhaltig und sorgfältig mit der Umwelt umgehen, das ist eine Aufgabe, die schon in der Bibel beschrieben wird: Euerbachs Pfarrer Martin Bauer stellte dies in den Mittelpunkt seines Sonntags-Predigt, Mitglieder des Kirchenvorstandes Euerbach-Geldersheim setzen dies nun im Zeichen des Grünen Gockels um.
Joachim Rees leitet die Gruppe der Kirchengemeinde, die in den nächsten Jahren mit einem systematischen Umweltschutz die Kirche voranbringen will. In der Praxis wären das oft kleine Schritte, meint Rees. So will man die Zählerstände des Verbrauchs in den Gebäuden dokumentieren und beobachten. Auch kleine Änderungen könnten da schon helfen. Rees nennt als Beispiel die Umstellung auf LED-Beleuchtung. Durch eine hohe Akzeptanz bei den Kirchenmitgliedern könnten sich auch einzelne Gruppen entwickeln, beispielsweise ein Stammtisch von E-Auto-Besitzern.
Ein kleines Startkapital erhält Euerbach von der Landeskirche, um die Projekte anzustoßen, um zu Info-Veranstaltungen oder fachkundige Experten zu laden. Auf Dauer werden wohl andere und zusätzliche Einnahmequellen notwendig werden , um die Ziele umzusetzen. Mit seiner Kerngruppe hofft Rees, der sich nun Umweltmanagementbeauftragter der evangelischen Kirche Euerbach-Geldersheim nennen darf, auf Spenden oder auf neue Formen: vielleicht könne man Crowdfunding nutzen, um ein großes, kostenintensives Projekt zu schultern, meinte Rees.
Bei Auftakt waren es eher die kleinen Dinge, die die Aufmerksamkeit auf sich zogen. Auditorin und Kirchenvorstandsmitglied Renate Käser nutzte das gleichzeitige stattfindende Gemeindefest (in Coronagröße), um mit Flyern auf das Projekt hinzuweisen, Georg Pfennig aus Niederwerrn hatte Bausätze für Kinder mitgebracht: richtig zusammengesteckt, bringen die Mini-PV-Module Holzwindmühlen zum drehen oder sorgen dafür, dass der Propeller eines Flugzeuges rotiert. Am Basteltisch entstanden grüne Gockel und in Geldersheim erfreuten selbst gebackene grüne Gockel die Besucher.
Ein Jahr, so Joachim Rees, dauere die erste Phase. Am Ende gibt es ein Zertifikat für Gemeinden, die ihre Ideen umsetzen. Euerbach ist die vierte Kirche im Dekanat Schweinfurt, die dies bewerkstelligt; in Gochsheim, in der Schweinfurter Christuskirche und in Niederwerrn läuft das Projekt "Grüner Gockel" schon. Beste Wünsche für das Gelingen und für den Startschuss entsendeten Euerbachs Bürgermeisterin Simone Seufert, die stellvertretende Landrätin Christine Bender und Dekan Oliver Bruckmann.