Mehr Gras, ein kleiner Friedwald, ein barrierefreier Zugang und eine gemütliche Bank zum Verweilen: Das sind nur einige Details, die sich mit der Neugestaltung des Abersfelder Friedhofs ändern sollen. Eine zwölfköpfige Gruppe aus dem Ortsteil Schonungens hatte sich in den vergangenen Wochen und Monaten Gedanken über das Gräberfeld neben der Kirche gemacht und einige Friedhöfe in der Region besucht. Das Ergebnis präsentierte Steffi Barthel auf der Bürgerversammlung.
Der neue Friedhof wird größer sein als der bisherige. Das ungenutzte Areal zwischen der Kirche und den alten Gräberreihen wird dem Friedhof zugerechnet und in erster Linie für neue Bestattungsformen genutzt. Hochbeetgrabstellen für Urnen sind eine der kreativen Ideen des Teams, das sich in vielen Sitzungen und Gesprächen getroffen hatte.
Friedwald und anonyme Baumbestattung
Ein Friedwald mit (zu Beginn) drei Bäumen wird innerhalb des neuen Areals entstehen, daneben auch ein Baum für anonyme Bestattungen. Als Verbindung zwischen allen Grabreihen erhält der Friedhof eine neue Wegführung. Sie gleicht dem Vorplatz am Schonunger Rathaus und ermöglicht die ganzjährige Nutzung mit auch mit Rollator oder Gehhilfen.
Von oben her wird eine neue, breitere Einfahrt allen, die am Friedhof arbeiten, den Zugang erleichtern. Die Fläche für Blumenschmuck und Dekoration vor dem Grabstein soll verkleinert und mit Metallrahmen eingefasst werden. Nur wenige Grabstellen müssen für die neuen Planungen verlegt werden, fasst alle Gräber bleiben an Ort und Stelle. Deren Größe soll aber wieder genormt werden, es hatten sich im Lauf der Jahre auf dem Abersfelder Gottesacker ganz unterschiedliche Breiten und Längen ergeben.
Der eindrucksvolle Kreuzweg am Friedhof soll abgebaut und in anderer Art und Weise wieder seinen Platz zwischen Kirche und Grotte/Halle erhalten: In kleinen Gruppen stehen dann einzelne Stationen nebeneinander. Theo Kohmann, selbst Mitglied der Gruppe, hofft auf Spender für die seltenen Kreuzweg-Stationen aus Terrakotta, er selbst wird mitfinanzieren.
Rottmann hofft auf aktive Pflege-Unterstützung
Nach der gelungenen Vorstellung der Ideensammlung und des grafischen Überblicks bedankte sich Bürgermeister Stefan Rottmann bei Steffi Barthel für die hervorragende Arbeit und beglückwünschte Abersfeld zum aktiven Friedhofs-Planungsteam. Er hofft, dass auch bei der Pflege der Gräberreihen, Wege, Mauern und Pflanzen der gemeindliche Bauhof von den Bürgern kräftig unterstützt werde.
Andere Themen waren bei der Bürgerversammlung in den Hintergrund getreten. Die Bürger wünschen sich einen Nahversorger im Dorf und eine bessere Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Schonungen.
In seinem kurzen Schlussfazit erinnerte Rottmann an all die großen und kleinen Krisen die Schonungen erfolgreich überwand: von den riesigen Altlasten bis zu den einst engen Grenzen der Gewerbegebiete. Er bat die Abersfelder um Verständnis, dass nicht alles Wünschenswerte umgesetzt werden kann. Die Gemeinde erhält nach wie vor Stabilisierungshilfe – in diesem Jahr über eine Million Euro und muss sich deshalb im Wesentlichen auf die Pflichtaufgaben beschränken.