
Der zuständige Kantor Karl-Heinz Sauer und Organist Lucas Schmitt stellten kürzlich fest, dass die Schallfelder Orgel wiedermal gestimmt werden müsse. Daraufhin veranlasste Kirchenpfleger Lothar Riedel, dass Wolfram Kuhn, Inhaber der Firma "Krieger Orgelbau" aus Retzbach, das Instrument überprüft. Die letzte Klangstimmung lag bereits sieben Jahre zurück.
Innerhalb von drei Stunden waren die wesentlichen Stimmarbeiten im Beisein von Kantor Sauer, der die Orgeltasten bediente, abgeschlossen. Der Wermutstropfen: Kuhn stellte fest, dass die Schallfelder Königin der Instrumente von Pilz befallen ist und eine Generalsanierung erfolgen müsse, ähnlich wie im Nachbarort Frankenwinheim. Auch auf einigen der dünnen Spaltleder-Spiralfedermembranen wurde bereits Schimmel festgestellt. Dieser kaum sichtbare Schimmel beschädigt die Orgel insbesondere in unbelüfteten Bereichen.
Nachdem 2002 die große Wartung im Zuge der Kirchensanierung stattgefunden hatte, steht die Überprüfung im üblichen Zeitraum von 20 bis 25 Jahren sowieso an. Vor Beginn der umfangreichen Maßnahme müssen mehrere Stellen zur Genehmigung mit eingebunden und Förderanträge gestellt werden. Da die Schallfelder Kirche in die Kategorie C fällt, erwartet der Kirchenpfleger einen großzügigen Zuschuss vom Bischöflichen Ordinariat. Kuhn erläuterte ausgiebig die Verstimmung der Orgel, dabei spielten auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit, also Klimaeinflüsse eine große Rolle. Aus Sicht einer Orgel ist eine volle Kirche nicht wünschenswert, jeder Besucher produziert die Wärme einer 100 Watt Glühbirne. Allgemein gilt: Je kälter es in der Kirche ist, umso tiefer klingt die Orgel. Gegen Ende des Winters, also in den Monaten Februar bis April, tönen die Orgeln am schlechtesten, vor allem unter der Woche, wenn die Kirchen nicht oder kaum geheizt werden. Bis die Sanierung in Schallfeld beginnen kann, wird es noch ein bis zwei Jahre dauern.