Weil nicht alles so umzusetzen ist, wie es die Planer vorsahen, gibt es Änderungen an der gerade im Umbau befindlichen Werntalhalle. Katharina Wirsching vom Bauamt skizzierte die notwendigen Änderungen, darunter ein neues Konzept "Rettungswege im Untergeschoss" und zeigte an den Bauzeichnungen die Neufassung auf. In der Summe, so konnte die Verwaltung bestätigen, verringern sich mit den Änderungen sogar die Baukosten ein wenig.
Drei weitere Gewerke für die Werntalhalle vergab der Gemeinderat. Dabei lagen die Kosten für die Deckenstrahlheizung deutlich über der Berechnung des Planers, die Innenputz- und Malerarbeiten sowie der Trennvorhang bewegten sich kostentechnisch auf dem erwarteten Niveau. Die Heizungsanlage wurde für 362 000 Euro vergeben, kalkuliert waren lediglich 243 000. die Innenputzarbeiten wurden für 69 000 Euro vergeben (Berechnung 79 000 Euro), das günstigste Angebot für den Trennvorhang belief sich auf 31 000 Euro, das entspricht in etwa der Vorhersage. Insgesamt habe man für die Sanierung – mit den drei neuen Aufträgen – rund drei Viertel aller Aufgaben vergeben (Geschäftsleiter Thomas Hahn bezifferte den Anteil auf 73 Prozent) und liege nur 8,8 Prozent über der Kostenberechnung der Planer.
Kreuzwegstationen werden saniert
Die Kreuzwegstationen auf dem Kronunger Friedhof sollen saniert und wieder aufgestellt werden. Darin zeigten alle Ratsmitglieder Einigkeit. Der Verwaltung liegt ein einziges Angebot für diese Facharbeiten vor, der Steinmetz fordert 56 000 Euro (brutto). Einigen Ratsmitgliedern schien das"ziemlich teuer", andere wünschten detaillierte Angaben über mögliche Fördermittel und Zuschüsse. Im Beschluss, der ohne Gegenstimme gefasst wurde, ist die Zustimmung des Gremiums hinterlegt – verbunden mit der Forderung nach weiteren Angeboten.
Ein neuer Hochbehälter soll auf der Flur von Kützberg entstehen. Der alte ist in die Jahre gekommen und wird durch einen Neubau ersetzt. Über die Bauweise der beiden Wassertürme wurde kontrovers diskutiert. Die Planungen sehen die Behälter, die beide rund 25 000 Kubikmeter Wasser fassen, als oberirdische, zusätzlich überdachte Trinkwasserreservoirs vor. Guido Spahn und Klaus Hofmann wünschten sich die – so die Fachleute – im Unterhalt teure Variante mit teilversenktem Sammelbehälter. Mit den Gegenstimmen der beiden Ratsmitglieder der Freien Wähler genehmigte das Gemeindeparlament die vorgelegten Pläne.
Zwei neue Bebauungspläne für Hain
Am Krumbachweg – er verbindet Hain mit Holzhausen – können Wohnhäuser errichtet werden: die Grundstücke gehören der Gemeinde, auf der Gegenseite der Straße stehen bereits Häuser. Und oberhalb des Friedhofs darf künftig auch gebaut werden. Beide Bebauungspläne passierten einstimmig das Gremium.
Der Gemeinderat bestätigte einstimmig die frisch gewählten Kommandanten der Ortswehren. In Hain wurden Andreas Kraile, der erste Kommandant, und dessen Stellvertreter Nicola Karch wiedergewählt. Neu im Amt ist der Maibacher Florian Glück (Stellvertreter), Christoph Zitzmann macht in Pfersdorf als stellvertretender Kommandant weiter.
Mit einem dezenten Hinweis auf die "Oerlenbacher Erklärung", dem Bekenntnis der Allianz Oberes Werntal auf die Prämisse der Innenentwicklung, versieht Poppenhausen seine Zustimmung für das Neubaugebiet "Am Steigholz" am Ortsende von Euerbach.
Vertrag über mehr als 38 000 neue Pflanzen
Poppenhausen überweist schon jetzt – also im Dezember – den gewünschten Teil der Kreisumlage an das Landratsamt. Und die Gemeinde forstet auf: einen Vertrag über mehr als 38 000 neue Pflanzen inklusive der Pflege in den nächsten fünf Jahren hatte die Gemeinde unterschrieben, der Beschluss erfolgte in der nichtöffentlichen Sitzung.
Das Thema Bahnhofstraße – hier geht es um eine gewünschte Zone 30 – wird in einer der nächsten Sitzungen besprochen. Schnell geklärt war die Frage nach dem "Knallerverbot an Silvester"; Thomas Hahn führte aus, dass die Polizei die Durchsetzung überwacht und dass dies außerhalb der gemeindlichen Aufgaben und Pflichten liege. Guido Spahn hatte nachgefragt. Er wollte auch Auskunft über die Kosten, die der Gemeinde beim Rechtsstreit gegen seine Person entstanden sind. Man habe lediglich den "üblichen Anteil" an die Rechtsschutzversicherung überwiesen, entgegnete Thomas Hahn dem Gemeinderat.
Jahresbericht in Bildern
In einer kurzen Bilderschau beleuchtete Bürgermeister Ludwig Nätscher die Höhepunkte des von der Pandemie geprägten Jahres. Er verwies auf die digitale Feststunde (Online-TV) zu 50 Jahren Großgemeinde Poppenhausen. Für das nächste Jahr hofft er auf "Honky Tonk im Dorf", einer großen Jubiläumsfeier, die am 2. Juli stattfinden soll.
2022 soll auch die Werntalhalle fertig werden (geplant ist der Schulstart im Herbst), Poppenhausen will ein neues Feuerwehrauto in Dienst stellen und unter anderem den geplanten Radweg bei Maibach in die Tat umsetzen. Im gemeinsamen Gewerbegebiet A 71 erwarten Oerlenbach und Poppenhausen 2022 die Eröffnung der McDonalds-Filiale, den Start des Bäckerei-Cafés und die Fertigstellung anderer Gewerbebauten.
Auf die Ratsmitglieder kommt mit dem Jahreswechsel Neues zu: das Ratsinformationssystem der Gemeinde startet seinen Dienst.