
Zum 1. Mai ist Ulrich Mergner, Leiter des Forstbetriebs Ebrach, in den Ruhestand getreten. Seine Nachfolgerin ist Barbara Ernwein. Die Geschicke des Forstbetriebs Ebrach und des Staatswaldes liegen nun in jüngeren Händen, schreibt Mergner in einer Stellungnahme zu seinem Abschied.
Die erste Zeit der fast 16 Jahre seiner Zeit im Steigerwald waren noch ganz von der Forstreform 2005 geprägt und dienten dem Aufbau neuer Strukturen. Das ging weitgehend geräuschlos und ohne größere Medienpräsenz vonstatten. Schon früh habe er den Auftrag erhalten, ein Naturschutzkonzept zu entwickeln, und zur allgemeinen Überraschung wurde dieses schon 2006 umgesetzt. "Auch bei den Erholungsfunktionen haben wir mit Themenwegen (Methusalempfad), Informationspavillons und ersten Bauwerken am Zabelstein Ausrufezeichen für einen sanften Tourismus gesetzt", so Mergner.
Fahrt aufgenommen habe die mediale Aufmerksamkeit mit dem Plan, im Steigerwald einen Nationalpark zu errichten. Jetzt prallten die gesellschaftlichen Interessen mit voller Wucht aufeinander, jetzt wurde die Politik aktiv, jetzt gaben sich Medienvertreter die Klinke in die Hand. Der Forstbetrieb Ebrach stand und steht dazwischen. Immerhin wollten 25, häufig auf Laubholz spezialisierte Sägewerke mit Holz der kurzen Wege versorgt werden. Nirgends in Deutschland gibt es so viele Holz verarbeitende Betriebe wie im Steigerwald, schreibt der ehemalige Leiter des Forstbetriebs weiter. Deshalb haben die Staatsregierung als Vertreter des Eigentümers sowie des Bayerischen Landtages entschieden, die Staatswälder weiterhin zu bewirtschaften – naturnah und auf hohem ökologischem Niveau.
Inzwischen sichere ein ganzes Bündel an Naturschutzmaßnahmen die Waldartenvielfalt: über 100 000 Biotopbäume, hohe Totholzmengen, sechs Naturwaldreservate, 200 Trittsteinflächen und die jüngst ausgewiesene große Naturwaldfläche Knetzberge-Böhlgrund. Das Ebracher Naturschutz-integrative Waldbewirtschaftungskonzept wurde von Anfang an wissenschaftlich begleitet und ist mittlerweile ein Europa-weites Vorzeigemodell. "In zahlreichen Publikationen und Vorträgen habe ich es im In- und Ausland vorstellen dürfen", so Mergner weiter. Wissenschaftlich sei belegt, dass das Ebracher Konzept ausreicht, um die Waldartenvielfalt zu sichern.
Erst jüngst hat anlässlich des vierten Wissenschaftlichen Symposiums in Handthal die kanadische Biologin Dr. Lenore Fahrig eindeutig dargelegt, warum viele kleine ökologische Elemente für die Biodiversität besser sind als wenige große, endet die Mitteilung.
Lange kam das Thema über eine regionale Bekanntheit nicht hinaus. Es erreicht erst in den letzten Jahren eine breite Bevölkerung, der man aufgrund ihrer Bildung nicht mehr weiß machen kann, dass ein großes Schutzgebiet schlechter für Klima und Artenvielfalt wäre als kleine Trittsteine, zwischen denen Harvester, Rückezüge und jede Menge Motorsägen herumkurven.
Ganz abgesehen davon, und an dieser Stelle muss ich mich schon wieder über Herrn Mergner ärgern, dass der neue Naturwald Knetzberge-Böhlgrund und Mergners Trittsteine erst auf Druck der Bevölkerung (und zwar im Zuge des Volksbegehrens Rettet die Bienen) rechtsverbindlich geworden sind! Das lässt der Herr in seiner Stellungnahme nämlich unter den Tisch fallen.
Naja, sei's drum. Hätte schlimmer kommen können! Deswegen durchaus: Danke an Herrn Mergner.
Mit Herrn Mergner ist ein großer Bewahrer des Naturparks Steigerwald gegangen. Sein Trittsteinkonzept ist weltweit anerkannt und zeigt auf, dass es andere Wege gibt als nur ein schlichter NP.
Zum Glück, denn es ist ja viel besser!
Lange kam das Thema über eine regionale Bekanntheit nicht hinaus.
Es erreicht erst in den letzten Jahren eine breite Bevölkerung die nun erkennt, dass das Trittsteinkonzept für Klima und Artenvielfalt der bessere Weg ist als ein schlichter NP.
Herr Mergner hat schon Trittsteine und Naturwaldreservate ausgewiesen da hat der Rest der Welt (BN und GRÜNEN) nicht einmal den Steigerwald gekannt geschweige denn daran gedacht.
Naja, sei's drum. Hätte schlimmer kommen können! Deswegen durchaus: Danke an Herrn Mergner.