Das es nicht gut steht um die Ufra 2022 in Schweinfurt, lag irgendwie in der Luft. Knapp drei Monate vor dem Start der Verbrauchermesse, die alle zwei Jahre im September auf dem Schweinfurter Volksfestplatz stattfindet, ist die Homepage offline, das Büro telefonisch nicht erreichbar und auch bei der Stadt Schweinfurt wurde der Platz nicht gebucht.
Nun erreichte diese Redaktion eine Pressemitteilung, in der die Ahnung zur Gewissheit wird. „Die ufra 2022 kann nicht stattfinden“, teilt darin die Schweinfurter „Sandner GmbH Messen und Ausstellungen“ mit, die die Messe durchführt.
„Nach vielen Gesprächen und Kämpfen gegen alle Widrigkeiten müssen wir als Veranstalter die ufra 2022 leider absagen. Zum Einen waren viele Aussteller nun nach der langen Zeit gezwungen, neue Arbeitsfelder aufzutun. Zum Anderen haben sich langjährige Service-Partner in den letzten beiden Jahren der Corona-Pandemie weg von der Veranstaltungsbranche und hin zu neuen Aufgabengebieten orientiert“, heißt es weiter.
Ungewissheit im Hinblick auf die Pandemie-Entwicklung
Ein weiterer Grund für die Absage sei die Ungewissheit der Pandemie-Entwicklung in den nächsten Monaten. „Immer mehr Forscher und Politiker warnen vor einem starken Anstieg der Infektionszahlen im Herbst. Auch mit verschärften Hygienemaßnahmen wird wieder gerechnet. Dies führt zu großer Verunsicherung bei Ausstellern und Partnern, so dass bereits Stornierungen für das Jahr 2022 erfolgten“, so die Messe-Veranstalter.
„Unter diesen Voraussetzungen ist es uns leider unmöglich eine Unterfrankenschau mit unserem Qualitätsanspruch durchzuführen und zwingt uns dazu, diese für das Jahr 2022 abzusagen.“
Dass die Verbrauchermesse „ufra“, die 2020 unter großen Hygieneauflagen, aber mit mäßigem Erfolg als eine der wenigen Messen überhaupt durchgeführt wurde, damit auch für 2024 auf der Kippe stehen könnte, wollen die Veranstalter auf erneute Nachfrage so nicht stehen lassen. „Natürlich können wir jetzt noch nicht verbindlich sagen, was in 2024 passiert. Jedoch halten wir an 'unserer ufra' fest und hoffen auf baldige Normalisierung.“
Die Ufra gibt es seit 1975
Die Unterfrankenschau gibt es seit 1975. Seit längerer Zeit findet die Ufra in den „geraden Jahren“ im jährlichen Wechsel mit der Mainfranken-Messe in Würzburg statt. Bei der letzten Vor-Pandemie-Ufra 2018 waren etwa 350 Aussteller aus unterschiedlichsten Branchen dabei. Das Angebot lockte rund 70.000 Besucherinnen und Besucher in die 22 Messehallen.
Stellungnahme des Oberbürgermeisters
Auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU), bedauert in einer Stellungnahme die Absage der Verbrauchermesse. „Persönlich und auch im Namen der Stadt Schweinfurt bedauere ich, dass in diesem Jahr keine Unterfrankenschau auf dem Volksfestplatz stattfinden wird. Natürlich verstehe ich aber die schwierige Situation sowohl der Veranstalter als auch der potenziellen Aussteller“, so der OB.
Für die Veranstalter sei es ein großes Risiko in die Vorleistung zu gehen, hätten doch die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt, dass gerade im Herbst die Corona-Infektionszahlen steigen und eventuelle Einschränkungen nötig werden.
Für viele Aussteller, so Remelé weiter, werde es zudem immer schwieriger, Personal für die Betreuung der Messestände zu finden. „Zahlreiche andere Aussteller, vor allem aus dem Bereich des Handwerks, haben volle Auftragsbücher und keine Kapazitäten mehr frei, so dass eine Bewerbung ihrer Dienstleistungen nicht möglich ist.“
Aus solchen Gründen sei Schweinfurt auch nicht die einzige Stadt, die von Messeabsagen betroffen sei. „Ich kann die Gründe für die Absage der Unterfrankenschau nachvollziehen, wenngleich ich es auch bedauere, dass in diesem Jahr keine Leistungsschau in Schweinfurt stattfinden wird“, so der Oberbürgermeister.
Gefühlt 50% der Aussteller auf diesen Messen bieten China-Ware (um es nicht billiges Plastikzeug zu nennen) an. Darauf verzichten inzwischen immer mehr Leute. Würde man auf die inzwischen nicht unerheblichen Eintrittspreise verzichten kämen sicherlich etliche Leute mehr.
Zumal die Besucherzahlen dort sowie so immer durch Schulklassen geschöhnt wurden...
ich bedaure die Absage