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Schweinfurt
Ufra 2020: Warum sie mehr ist als die erste Messe in der Pandemie
Die Unterfrankenmesse in Schweinfurt ist eine Messe mit Maske und Abstand: Neben Handel, Handwerk und Haushalt ist vor allem die Hygiene ein ganz wichtiges Thema.
Die Ufra 2020 hat einiges zu bieten. So zum Beispiel das Modell eines Flugtaxis der Firma Airbus. Das Fluggerät bietet Platz für bis zu vier Personen bei einer Reisegeschwindigkeit von bis zu 120 Stundenkilometern. 
Foto: Martina Müller | Die Ufra 2020 hat einiges zu bieten. So zum Beispiel das Modell eines Flugtaxis der Firma Airbus. Das Fluggerät bietet Platz für bis zu vier Personen bei einer Reisegeschwindigkeit von bis zu 120 Stundenkilometern. 
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 08.02.2024 17:00 Uhr

Ventilatoren an der Decke von Halle 1, die nicht zur Kühlung gebraucht werden, weil es draußen recht frisch ist, sondern die verhindern sollen, dass die Luft "steht". Ampeln an den Eingängen der Ausstellungshallen, die  durch grünes Licht signalisieren, dass noch Besucher rein dürfen – oder bei rotem Licht zum Warten auffordern. Grüne Pfeile auf den Wegen, die auch im Freigelände die Laufwege vorgeben, "Rechts- und Einbahnstraßenverkehr" in den Hallen und überall Desinfektionsmittelspender. Die Unterfrankenschau (Ufra) in Schweinfurt ist anders als alle ihre 22 Vorgänger.

Rote Ampeln an den Hallen, die signalisieren, dass die höchstzulässige Besucherzahl erreicht ist, mussten die Besucher am ersten Tag der Ufra nicht fürchten. Die Besucherzahl war mäßig. Am Sonntag kam in einigen Hallen dann mehr Messe-Feeling auf.
Foto: Martina Müller | Rote Ampeln an den Hallen, die signalisieren, dass die höchstzulässige Besucherzahl erreicht ist, mussten die Besucher am ersten Tag der Ufra nicht fürchten. Die Besucherzahl war mäßig.

Seit 1975 gibt es die Verbrauchermesse im Zweijahresrhythmus. Doch diese ist eine besondere.  "Eine Ufra mit Maske und Abstand, aber eine ganz wichtige Plattform, ein Funke Hoffnung in schwerer Zeit für Aussteller wie für Messebauer",  so Katherina Köhler, Geschäftsleiterin der die Messe veranstaltenden Sandner GmbH, bei der Eröffnungsveranstaltung am Samstagvormittag.

Abstandsregeln auf gut 'weinfränkisch'.
Foto: Martina Müller | Abstandsregeln auf gut "weinfränkisch".

Seit dem 1. September sind Messen dieser Art in Bayern unter Einhaltung entsprechender Hygienemaßnahmen wieder möglich. Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU), zeigte sich nicht nur erleichtert, dass die Messe überhaupt stattfinden kann, sondern sprach auch von einem positiven Signal für die Menschen und vor allem für viele Aussteller, die durch pandemiebedingte Umsatzeinbußen in den vergangenen Monaten in ihrer Existenz bedroht seien. "Wir machen das möglich, was möglich ist und was wir verantworten können." Remelé ermunterte ausdrücklich die Menschen, die Messe zu besuchen. Eine Messe, die nicht nur Ausstellung, sondern Leistungsschau der Region sei. Der "Ufra-Spirit", für Remelé "ein klares Ja in der Krise zur Wirtschaftsregion Schweinfurt". Kritikern, die ihm Leichtsinn vorwarfen, in solcher Zeit eine Messe dieser Größenordnung zu ermöglichen, hielt er entgegen, dass die umfangreichen Hygienemaßnahmen eben das genaue Gegenteil von Leichtsinn seien.       

Schauen, schlendern, ausprobieren – immer den grünen Pfeilen auf dem Fußboden nach. Das alles geht bei der Masken-Ufra unter Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften.
Foto: Josef Lamber | Schauen, schlendern, ausprobieren – immer den grünen Pfeilen auf dem Fußboden nach. Das alles geht bei der Masken-Ufra unter Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften.
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Staatssekretär MdL Gerhard Eck (CSU) lobte genauso wie Remelé die Courage der Veranstalter und deren Hygienekonzept. So dürfen nie mehr als 3300 Besucher auf dem Messegelände Schweinfurter Volksfestplatz sein. Zeitfenster für den Besuch (täglich von 10 bis 14 Uhr und von 15 bis 19 Uhr), werden schon beim Online-Erwerb der Tickets mitgebucht. Auch Eck bezeichnete die Ufra als einen wichtigen Impulsgeber der Region. 2018 wurden fast 70 000 Besucher gezählt – Zahlen, die man freilich unter Pandemiebedingungen heuer nicht erreichen wird. Die Ufra sei, so Eck, "eine Gelegenheit, dass sich die Auftragsbücher mancher Aussteller langsam wieder etwas füllen".   

So sieht eine Messeeröffnung in Zeiten von Corona aus. In der vorderen Reihe links Messeleiterin Katherina Köhler, rechts daneben Staatssekretär Gerhard Eck (CSU). Ebenfalls in der vorderen Reihe (Zweite von rechts) die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber  (CSU).
Foto: Josef Lamber | So sieht eine Messeeröffnung in Zeiten von Corona aus. In der vorderen Reihe links Messeleiterin Katherina Köhler, rechts daneben Staatssekretär Gerhard Eck (CSU).
Coronafrei unter der Rotlichtlampe. Auch für dieses Küken geht die Ufra 2020 in die Analen ein, denn es feierte dort seinen Geburtstag. Hinter ihm kuscheln sich die 'Geschwisterchen' zusammen.
Foto: Martina Müller | Coronafrei unter der Rotlichtlampe. Auch für dieses Küken geht die Ufra 2020 in die Analen ein, denn es feierte dort seinen Geburtstag. Hinter ihm kuscheln sich die "Geschwisterchen" zusammen.

Gelegenheit, Umsätze und Einträge in eben jene Auftragsbücher zu machen, bietet die Ufra noch bis einschließlich kommenden Sonntag, 4. Oktober. Bauen, Wohnen,  Einrichten, Fahrzeuge, Werkzeuge, Informationen von Dienstleistern, sind nur einige der Themen, die umfangreich von den etwa 280 Ausstellern in 18 Hallen auf insgesamt etwa 15 000 Quadratmetern Fläche bedient werden.      

Und wie lief das erste Wochenende der Ufra unter Coronabedingungen für die Aussteller? Der Samstag war ganz schwach, am Sonntag war dann etwas mehr los in den Hallen und auf dem Freigelände, lässt sich das Ergebnis einer Blitzumfrage am Sonntagvormittag unter den Händlern und Dienstleistern zusammenfassen. Polizeihauptkommissar Carsten Weiß am Stand der Polizei und dort verantwortlich für die Einstellungsberatung spricht von einem "äußerst mäßigen Besuch" am Samstag. Eine Einschätzung, die auch Chris und Marcel von der DDC factory  (Tanz & Akrobatik in Schweinfurt) teilen.  Doch das Gegenteil von Gedränge habe auch sein Gutes. "Die Gespräche, die stattfanden, waren sehr intensiv."

Einen elektrischen Haushaltshelfer vorstellen. Auch das geht mit Abstand und Maske und schön brav im Halbkreis aufgestellt. 
Foto: Josef Lamber | Einen elektrischen Haushaltshelfer vorstellen. Auch das geht mit Abstand und Maske und schön brav im Halbkreis aufgestellt. 
Warb für den Besuch der Ufra und lobte das Hygienekonzept. Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU).
Foto: Martina Müller | Warb für den Besuch der Ufra und lobte das Hygienekonzept. Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU).

Auch für den gastronomischen Bereich war der Auftakt am Samstag sehr durchwachsen. Da kommt eben die Hürde der Registrierung dazu, sobald sich ein Gast niederlässt. Für Timo Kensy von "Kaffeeonkel" war der erste Tag "zum Abhaken". Das Prinzip Hoffnung für die weiteren Messetage pflegt auch Kreisbrandrat Holger Strunk, der zwar das Hygienekonzept der Ufra lobt, aber am Samstag kaum Interessierte am Stand der Feuerwehr beraten konnte.    

Am Sonntagvormittag dann schon etwas mehr gewohntes Messe-Feeling. Dagmar Briest etwa, die mit "Oskar the best" ein Schnitzelwerk für den Haushalt vorführt, schaffte es, eine Schar Interessierter vor ihrem Stand zu versammeln. Mit Maske und  Abstand versteht sich.      

Infos und Tickets unter www.ufra-online.com

Was kümmert mich Corona und ein kleiner Überbiss, solange ich etwas zum Knabbern habe. Alpaka Kaja von den Rhön-Alpakas Waldfenster (Landkreis Bad Kissingen) ist Teil des Tiergeheges, das erstmals und wegen Corona nicht in einer Halle, sondern auf dem Freigelände aufgebaut ist.
Foto: Josef Lamber | Was kümmert mich Corona und ein kleiner Überbiss, solange ich etwas zum Knabbern habe. Alpaka Kaja von den Rhön-Alpakas Waldfenster (Landkreis Bad Kissingen) ist Teil des Tiergeheges, das erstmals und wegen Corona ...
 
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Kommentare
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  • juergenmagic@t-online.de
    Gute Entscheidung, die Messe durchzuführen. Irgendwann muss unsere Wirtschaft wieder ein Stück Normalität spüren. Ich selbst besuche die Messe auch noch diese Woche wie auch die Consumenta Ende Oktober. Den Ausstellern gutes Gelingen und Erfolg.
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  • Egal ...
    ... gleichzeitig verbietet die Stadt einem Verein (ERV) dass Zuschauer in die Eishalle dürfen! Wer die Halle kennt, weiß das Abstand hier besser möglich wäre, als in den Zelten der Ufra. Eine öffentliche Erklärung gibt es wohl dazu nicht.
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  • master11
    https://www.mainpost.de/sport/schweinfurt/wieso-traegt-der-erv-schweinfurt-bislang-nur-geisterspiele-aus;art795,10504533
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