Eva Gerhart ist Pressesprecherin der Überlandzentrale (ÜZ) Mainfranken in Lülsfeld. Im Interview erklärt sie, worauf sich die Stromkunden einstellen müssen – und warum es auch beim Strom ein Gefälle zwischen Stadt und Land gibt.
Eva Gerhart: Unsere ÜZ-Natur-Kunden mit zweijähriger Energiepreisgarantie profitieren im nächsten Jahr besonders von ihrer längeren Vertragsbindung. Für sie wird der Strompreis aufgrund der gesunkenen EEG-Umlage sogar günstiger. Für einen Teil unserer Kunden mit kürzeren Vertragslaufzeiten wird der Strompreis merklich ansteigen.
Gerhart: Je nach Tarif und Vertragslaufzeit werden die Preise zwischen zehn und 15 Prozent ansteigen. Für einen durchschnittlichen Haushalt bedeutet das Mehrkosten in Höhe von rund 120 Euro im Jahr.
Gerhart: Die Strompreise an der Börse sind in den letzten Monaten regelrecht explodiert. Es waren Preissteigerungen von über 300 Prozent innerhalb weniger Wochen zu beobachten. Das sind Dimensionen, die wir als Energieversorger allein nicht abfedern können und daher eine Preissteigerung an die Kunden weitergeben müssen.
Gerhart: Seit vielen Jahren setzen wir uns aktiv für den Ausbau von erneuerbaren Energien in unserem Netzgebiet ein. Das hat sich ausgezahlt: Bereits heute wird in unserem Netzgebiet bilanziell mehr grüner Strom erzeugt als insgesamt verbraucht wird. Doch ohne einen weiteren Ausbau an erneuerbaren Energien kann die Klimaneutralität in Bayern bis zum Jahr 2040 nicht erreicht werden. Außerdem ist davon auszugehen, dass der Gesamtstrombedarf in den nächsten Jahren steigen wird. Auch dieser Mehrbedarf muss abgedeckt sein. Wir sind davon überzeugt, dass die erneuerbaren Energien unsere Zukunft sind. Also: Ja, es ist in unserem Sinne.
Gerhart: Unser Netz ist bereits sehr gut auf die Herausforderungen der Energiewende ausgelegt. Schon heute speisen mehr als 8000 Erzeugungsanlagen in unser Netz ein. Je nach Anzahl und Größe der Erzeugungsanlagen, die neu errichtet werden sollen, wird allerdings auch in unserem Netz beispielsweise der Bau von weiteren Umspannwerken nötig werden.
Gerhart: Unsere Netzplaner haben die aktuelle Netzauslastung und die Einspeiseanfragen stets im Blick, so dass wir frühzeitig reagieren können und die Versorgungssicherheit gewährleistet ist. Die Anschlussanfragen in der Region sind aktuell allerdings drastisch angestiegen und erfordern nahezu die dreifache Netzkapazität. Das verlangt nach neuen Ansätzen. Daran beteiligen wir uns in Arbeitsgruppen von Netzbetreibern und dem Bayerischen Wirtschaftsministerium.
Gerhart: Der Ausbau eines Stromnetzes wird auf die sogenannten Netzentgelte umgelegt. Das heißt, dass sich die Kosten für den Netzbetrieb auf alle Anwohner innerhalb eines Netzgebietes gleichmäßig verteilen. Leider ist zu beobachten, dass die Netzentgelte in ländlichen Regionen im Durchschnitt höher sind als in Stadtgebieten. Das ist vor allem auf den Netzausbau für erneuerbare Energien zurückzuführen. Denn die meisten Erzeugungsanlagen sind auf dem Land und nicht in der Stadt angesiedelt. Es finden aber bereits politische Diskussionen statt, hier einen Ausgleich zu schaffen. Der Gesetzgeber ist dabei gefordert, die Kostenbelastung für den Netzausbau zwischen Stadt und Land gerecht zu verteilen.
Der meiste Feinstaub in der Stadt kommt doch von den Städtern!
Wie sonst erklärt sich, dass in den Abendstunden die Konzentration am höchsten ist?
Den Vorschlag mit den Arbeitsplätzen würde ich sofort unterschreiben, das haben aber weder die Städte noch die Dörfer zu verantworten und das wissen Sie!
Ich erinnere 75% des Verbrauchs haben die Städter zu verantworten und kaum zu glauben, auch die Städter produzieren Müll und wohin dann mit diesem?
Einseitig die Landbevölkerung über Gebühr zu belasten bringt auch nichts!
Das wäre einmal eine Aufgabe von Bayerns ersten Umweltbürgermeister Heilig und 2. Bürgermeister Jonas Glüsenkamp Bamberg!
Ich finde, erst wenn uns die Städter zeigen das Sie es auch ernst nehmen mit dem Klimawandel und selbst großflächige Fotovoltaikanlagen und Windräder auf Stadtgebiet bauen, dann können Sie weitere von uns verlangen!
Aber 75% Verbrauch und 0% Windräder und Photovoltaik auf eigenen Stadtgebiet ist nicht in Ordnung?!
Die meisten Städter fahren erfahrungsgemäß ÖPNV (Auto für Kurzstrecke viel zu umständlich) weil es bequemer ist. Natürlich ist der Feinstaub Morgens und Abends am grössten, da die Arbeit beginnt und endet und das Umland in die Stadt strömt. Schauen Sie sich den Greinberg mal Morgens an wievel tausende PKW vom Umland da in die Stadt wollen und die müssen Abends natürlich auch wieder raus. Und das übelste, meistens sitzt nur einer im Auto.
Raten Sie mal wo der Landkreis seinen Müll verbrennen läst?
Sie Wissen selbst, das Windräder in der Stadt Unsinn sind. Auf dem Land werden auch keine Windräder in den Dörfern aufgestellt. Zudem ist der Landkreis 10x grösser als das Stadtgebiet. Die meisten Windräder werden eh auf Flächen von einigen Landwirten gebaut und sind meist in den Dörfern nicht mehr erwünscht
Aber ich will gar nicht aufrechnen
Einer Profitiert und der Andere leidet und muss dafür auch noch zahlen!
Also reden Sie mal mit Herrn Heilig und fordern Sie vier kleine Windkraftanlagen auf der Frankenwarte. Da passen von der Fläche her ca. 15 kleine Windräder hin. Der Umwelt ist es eben Wurscht ob Sie es für gut halten oder nicht!
Warum macht es eigentlich keinen Sinn in der Stadt Windräder zu bauen?
Können Sie mir das näher erklären.
Es ist eben kein Unsinn den Strom dort zu erzeugen wo er gebraucht wird.
Wie gesagt nur vier und Obereisenheim ist dann bereit noch zwei oder drei große Windräder zu bauen.
Entweder geht uns der Klimawandel alle an oder nur ein paar Wenigen!
Im Dorf?
Da ja die Städter keine Bauleitplanung betreiben und sich auf 10 H berufen müssen sie alle ganz schon ruhig sein. Diese Art von Kritisieren nennt man Scheinheilig.
Apropo Scheinheilig.
Fragen Sie doch einmal Herrn Heilig wie weit die Bauleitplanung in Würzburg ist.
Mit gutem Beispiel vorangehen und ein Zeichen setzen!
Okay, wenn die Frankenwarte heilig ist, wie wäre es zwischen Würzburg und Gerbrunn?
Die Preisdifferenz Strombörse zu Ökostrom wird durch die EEG-Umlage ausgeglichen. Die Ökostrompreise sind unbestritten fallend.
Durch die Verdoppelung/Verdreifachung der Börsenpreise gibt es im Moment praktisch keine Differenz mehr.
Die EEG-Umlage 2022 müsste auf jeden Fall wesentlich mehr als von 6,5 auf 6,o Cent fallen und der Strompreis nur moderat steigen.
Doch wer verzichtet schon gerne auf zusätzliche Einnahmen, wenn alles steigt.
Die EEG-Umlage 2022 beträgt ca. 3,7ct/kWh!
https://www.enercity.de/magazin/unsere-welt/genug-strom-fuer-elektroautos
In Summe produzierten die erneuerbaren Energiequellen im Jahr 2020 ca. 246 TWh Strom (plus 4 Prozent gegenüber 2019)
https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/news/2020/nettostromerzeugung-in-deutschland-2021-erneuerbare-energien-erstmals-ueber-50-prozent.html
und 40 TWh Mehrverbrauch durch Rechenzentren, Digitalisierung, Automatisierung, KI,......
Da kann der kleine Bürger viele Glühlampen austauschen.
Das wäre dann ja wohl in Europa: 4 Reaktoren in Bau
https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/nuklearpolitik/euratom/eu.html
Schauen Sie sich das Drama zum aktuellen Neubau des KKW Hinkley Point C an
- Bau jetzt schon 8 Jahre im Verzug (Inbetriebnahme 2026 geplant)
- Baukosten von 19 Milliarden Euro auf 29 Milliarden Euro gestiegen (bis jetzt)
- ursprünglich (2005} sollte so ein Reaktor mal 3 Mrd. Euro kosten. Heute 7x so teuer
- garantierte Einspeisevergütung (10-11 ct pro kWh + Inflations-Ausgleich) die über Offshore-Windkraftanlagen liegt
- britischer Rechnungshof (NAO) erklärte, dass es billiger sei, erneuerbare Energien einzusetzen als Hinkley Point C zu bauen
- mit 100 Milliarden € durch Großbritannien subventioniert
- britische Regierung übernimmt ab einer unbekannten Obergrenze die Entsorgungskosten am Ende der Betriebszeit
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Hinkley_Point#
Sieht so Erfolg aus?
Die Bundesregierung hatte 2010 eine Laufzeitverlängerung von 8 -12 Jahren beschlossen.
Die neueren, die zur Zeit noch in Betrieb sind, würden ohne Fukoshima bis 2036 laufen.
Wieso könnten die, im Süden zumindest, nicht noch bis 2030 laufen?
Die Stromversorgung wäre sicherer und man könnte alte Kohlekraftwerke kurzfristig abschalten. Allein bis die Südlink fertig ist vergehen noch 5 Jahre.
Und wenn der Müllhaufen 1000 to größer wäre, das Risiko ist das Gleiche.
Das Klimarisiko ist auch jeden Fall höher.
Wir schalten funktionierende AKWs ab und andere bauen Neue.
Frankreich hat ja schon gewarnt, dass sie bei kaltem Winter ihren Strom selbst brauchen und vielleicht drehen die Russen auch mal den Gashahn zu, wenn sie Nordstream2 nicht nutzen dürfen. Geld haben sie heuer ja schon genug verdient. Es muss ja nur mal eine Verdichterstation vor der Ukraine ein paar Monate ausfallen.
Sieht die Mehrheit halt anders und an die Risiken braucht man seit Fukushima und Tschernobyl nicht mehr zu erinnern. Atomkraft wird nie sicher sein.
"Und wenn der Müllhaufen 1000 to größer wäre, das Risiko ist das Gleiche."
Sehen die 1000 Generationen nach Ihnen, die dafür zahlen müssen wahrscheinlich anders. Natürlich steigt mit zunehmender Menge der Platzbedarf und das Risiko.
"Wir schalten funktionierende AKWs ab und andere bauen Neue."
Wie schon erwähnt, in Europa werden 4 (!) KKWs mit nicht abschätzbaren Kosten gebaut.
"Es muss ja nur mal eine Verdichterstation vor der Ukraine ein paar Monate ausfallen."
Und Sie glauben das selber, das der Ausfall einer Verdichterstation Monate dauert?
(Fast immer sind zwei oder mehrere Antriebsmaschinen bei einer Verdichterstation (siehe N+1-Redundanz).)
Weil ein Vergleich von abgeschriebener Stromerzeugung sinnlos und unzuverlässig ist und und die Risiken bei KKWs mit dem Alter zunehmen. Vom Atommüll wollen wir erst gar nicht anfangen, den Sie ja auch nicht vor ihrer Haustür haben wollen. Der grösste Teil der Bevölkerung ist für den Atomausstieg und Erneuerbare Energien.
Frankreich fällt auch nichts besseres ein als die Laufzeit von KKWs zu verlängern. Und Deutschland beschwert sich darüber. Ist es besser wenn wir dann als "Gegenmassnahme" auch unsere alten unsicheren Gurken länger laufen lassen? Zeitalter der Atomkraft geht Zuende
"Die Stromversorgung wäre sicherer"
Hatten Sie Probleme in den letzten 10 Jahren? Die Ausfallzeiten werden jedes Jahr geringer. Und trotz Abschaltung von 11 KKWs exportieren wir immer noch mehr Strom als importieren.