
Langsam, so Bürgermeister Johannes Grebner in seiner Begrüßung, komme wieder Leben in die Vereine. Langsam – aber mit aller Rücksicht auf die Pandemie – möchte auch Üchtelhausen wieder zurück in die Normalität. Grebner freute sich beim Ehrenabend für das Jahr 2020 über den guten Besuch und hieß Landrat Florian Töpper besonders herzlich willkommen.
Auch Töpper lobte das Aufleben alter Traditionen und bezeichnete seine Teilnahme als "schöne Pflicht". Covid-19 habe die Verletzlichkeit der Menschen gezeigt, und er freue sich über die vielen solidarischen Aktionen in den letzten Monaten.
Zuerst wurden verdiente Gemeinderäte geehrt: 18 Jahre war Birgit Göbhardt nicht aus der Gemeindepolitik wegzudenken. Zwölf Jahre stand sie als Bürgermeisterin an der Spitze Üchtelhausens, sechs weitere Jahre hatte sie Sitz und Stimme im Gemeindeparlament.
Thomas Pfister gehörte dem Gremium 18 Jahre an, war auch als zweiter Bürgermeister für Üchtelhausen tätig. Die kommunale Dankesurkunde mit der Unterschrift des bayerischen Innenministers hatte Florian Töpper dabei, von der Gemeinde gab es das Ehrenzeichen in Silber und eine Flasche Wein.
Auch Steffen Sperber vertrat für 18 Jahre die Bürgerinnen und Bürger: Das Hesselbacher Ratsmitglied war bereits mit der Urkunde geehrt worden, erhält nach seinem Urlaub Ehrenzeichen und Weinpräsent.
Bei Elisabeth Nicklaus (dritte Bürgermeisterin und zwölf Jahre im Gemeinderat) und dem aus Ebertshausen stammende Albin Sterzer (zwölf Jahre Gemeinderat) bedankte sich Bürgermeister Grebner ebenfalls.
Blutspender und Feldgeschworene
Von den fleißigen Blutspendenr war nur Kurt Schmitt gekommen: 125-mal spendete er den lebenserhaltenden "Saft", half so Menschen in Not.
Seit 600 Jahren gibt es das Amt der Feldgeschworenen: Burkard Schmitt und Erwin Strauß versehen diesen Dienst seit einem Vierteljahrhundert. Eigentlich ist er schon einige Zeit nicht mehr im Amt: Norbert Grabowski wurde auf dem Ehrenabend öffentlich in den Ruhestand verabschiedet. Die Pandemie verbot eine frühere öffentliche Ehrung.
Über die Leistungen zahlreicher Bürgerinnen und Bürger freute sich Johannes Grebner, auch wenn nicht alle am Ehrenabend teilnehmen konnten. Die Sportlerinnen und Sportler waren im Pfarrsaal nicht vertreten. Grebner wird mit einer Spende die erfolgreichen Nachwuchsteams im Korb- und Faustball unterstützen.
Waldflächen neu geordnet
Roland Schmidt und "sein Wald" – das sei ein Glücksfall für die Gemeinde. Dies unterstrich Johannes Grebner bei der Laudatio für den Forstbeauftragten der für sein Wirken die bronzene Staatsmedaille erhielt. Als äußerst gelungenes Werk bezeichnete Grebner die von Schmitt initiierte und durchgeführte Neuordnung der Waldflächen.
Auch verdiente Floriansjünger fehlten nicht in der langen Liste von Johannes Grebner: Florian Grebner und Richard Halbig stehen seit zwölf Jahren an der Spitze der Wehren von Zell beziehungsweise Hoppachshof.
Hildegard Geiß, die "erste Frau", die in der Jagdgenossenschaft für das Protokoll verantwortlich zeichnete, freute sich über die Ehrung ebenso wie die Einser-Absolventin Eileen Nicklaus oder das Ehepaar Rudloff, das einen alten Türsturz restaurierte und so ihrer Heimatgemeinde ein Denkmal von 1793 bewahren konnte.
Die jährliche Ehrung findet normalerweise im November statt. Den ausgefallenen Festabend 2020 holte Üchtelhausen nun nach und hofft, den Ehrenabend für das laufende Jahr in wenigen Wochen durchführen zu können.
Die Geehrten