Große Hilfs- und Spendenbereitschaft für das Kriegsgebiet in der Ukraine erfuhren Alex und Maryna Lieb aus Unterspiesheim für ihre Landsleute. Insgesamt wurden 1865 Euro gespendet, die komplett in Medikamente investiert werden. Außerdem kamen 600 Kilo Hygieneartikel und Medizin, 1646 Kilo Nahrungsmittel und 288 Kilo Babybedarf wie Windeln zusammen.
Insgesamt waren über 50 Helfer- und Helferinnen von der Freiwilligen Feuerwehr Unterspiesheim wie auch Nachbarn und Bekannte in zwei Schichten aktiv. Mit Einkaufswägen wurden die eingehenden Spenden vor der ehemaligen Hauptschule in Unterspiesheim entgegengenommen, um dann in der Aula der Schule sortiert zu werden. Danach erfolgte das Verpacken und wiegen, um die Gesamtlast der Transportfahrzeuge nicht zu überschreiten.
Die Schweinfurter Firma Fresenius Medical Care, der Arbeitgeber des Organisatoren-Ehepaars, stellte ein Fahrzeug kostenlos zur Verfügung. "Am Sonntag fahren wir über Ungarn an die ukrainische Grenze nach Zahony oder Kosson. Das kommt dann auf die Straßenverhältnisse an", erklärte Alex Lieb.
"Als erstes werden Pflegemittel, Infusionsmaterial, Medizinhandschuhe, Desinfektion, Spiritus, Schmerzmittel, Kochsalzlösung, Wundbehandlungslösung, Antibiotika, Verbandmull, Bandagen, Binden, Venenstauer und Wundversorgung mitgenommen", berichtet Lieb. Wenn dann noch Platz ist, werden Konserven, trockene Fertiggerichte, Kindernahrung, Taschen- und Stirnlampen, Ferngläser, geladene Powerbanks, Funkgeräte, Schlafsäcke, Thermomatten, Zelte, Knieschoner, Helme und Westen geladen.
Dank der Agrar-Handelsfirma Wolf aus Gerolzhofen standen genügend Paletten zur Verfügung, zusätzlich übergab die Firma noch eine größere Geldspende. "Überhaupt freue ich mich über das Engagement vieler lokalen Firmen, die uns bei dieser Aktion für unseren bedürftigen Landsleute auf vielfältiger Weise unterstützen", sagt Maryna Lieb. Trotz der vielfache Hilfe in ihrem Umfeld spürt man bei ihr deutlich die bedrückende Sorge um das Leben ihrer Landsleute in ihrer Heimat.
Von Erlebnissen bei der Aktion erzählte der Feuerwehrkommandant Michael Kirchner. Ein Mann brachten zwei sogenannte "Ein-Mann-Feldausrüstung" für Soldaten. So eine Ausrüstung besteht je aus zwei Paar Schuhen, eine schusssichere Weste, Helm, zwei Feldjacken, zwei Tarnhosen, Handschuhe, Sanitätsbehälter für Erstversorgung, Feldtragegürtel und Unterziehjacken.
Einen Gänsehautmoment hatte Kirchner auch, als eine Kinderkrankenschwester allerhand Verbandsmaterial für verwundete Kinder vorbeibrachte. "Sie brauchen am meisten Hilfe", so die Spenderin.