
Die 71-teilige Grafik-Ausstellung „Hell>>Heaven oneway“ des Künstlers Martin Stommel zu Dantes „Göttlicher Komödie“ geht im Museum Otto Schäfer noch bis Sonntag, 23. März, in die Verlängerung. An diesem letzten Tag lädt das Museum dann zu einem besonderen Rundgang: Martin Stommel und der Bonner Dante-Kenner Thomas Brückner führen um 15 Uhr durch das bebilderte Literatur-Epos. Karten kosten 6,50 Euro.
Dieses zählt zu den größten Klassikern der Weltliteratur: Die Jenseitsreise beginnt, als Dante in einem dunklen Wald irrt und vom römischen Dichter Virgil gerettet wird. Dieser führt Dante durch die neun Kreise der Hölle. Danach steigen beide den Berg des Fegefeuers hinauf, wo die Seelen Buße tun. Auf dem Gipfel des Fegefeuers trifft Dante auf Beatrice, seine verstorbene, geliebte Muse, die ihn weiter ins Paradies führt.
Mit viel Feingefühl widmete sich Martin Stommel dem epischen Gedicht: In den Jahren 2000 bis 2006 entstand so ein 71-teiliger Grafikzyklus, der in der Ausstellung erstmals vollständig zu sehen ist und durch großformatige Gemälde ergänzt wird. Eine einmalige Gelegenheit, Dante auch visuell auf seiner spirituellen Reise zu folgen und wie der Dichter vielleicht selbst etwas über menschliche „Seelenzustände“, wie sie Stommel nennt, zu lernen.
Nach einer kurzen Umbauphase eröffnet am Sonntag, 6. April, um 18 Uhr eine ganz andere grafische Position ihre Ausstellung (Eintritt frei). Im Museum gastiert dann die Münchnerin Stefanie Hofer, die teils großformatige Landschafts-Radierungen zeigt, unter dem Titel „Schöne Aussichten!“. Diese erinnern teils an Fantasie-Landschaften, teils an „Lost-Places“; und sind genauso aus Fantasie und tatsächlichen Gegebenheiten komponiert. Auch einen Bezug zur Kunst- und Industriestadt Schweinfurt gibt es im weiteren Sinne, denn Stefanie Hofer hat sich gerade in den letzten Jahren auch mit entstehenden und vergehenden Industrieanlagen und deren Zusammenspiel mit der Naturlandschaft beschäftigt.
Was auf den ersten Blick wie Fotos erscheint, sind tatsächlich technisch ausgeklügelte Radierungen: Die Münchnerin Stefanie Hofer hat sich auf eine Technik spezialisiert, die treffend ins Museum für Grafik und Buchkunst passt. Bis zu zwölf Farbschichten mit unterschiedlichen Grautönen sind nötig, um ihre teils sehr großformatigen Motive mit der entsprechenden Licht- und Schattenwirkung einzufangen.
Im Zentrum ihrer Kunst stehen dabei stets Landschaft und Architektur – Natur und Mensch, wie sie sich gegenseitig prägen und beeinflussen. Ein kleiner Ausstellungsbereich zeigt aber auch, wie diese hochkomplexen Grafiken entstehen.
Begleitprogramm und Karten unter www.museumottoschaefer.de. Außerdem an der Museumskasse von Di.-So., von 13-17 Uhr, postalische Bestellung unter info@museumottoschaefer.de oder Tel. (09721) 3870970. (Service- und Versandpauschale 2 Euro je Bestellung).